Raghuram Rajan
Luigi Zingales
Gerade habe ich ein Interview mit Sara Wagenknecht im Deutschlandfunk gehört. Sie hat die Situation perfekt beschrieben. Nur schade, dass sie so tut, als könne es Patentrezepte nicht nur geben, sondern auch als gebe es dieselben schon und als habe sie sie sogar parat. Beneidenswert die Unbefangenheit von Menschen, die blindlings und fanatisch unbeirrbar an ihre Ideologie glauben und die Verunsicherung nicht kennen, die sich breit macht, wenn Altbewährtes zweifelhaft wird.
Ich würde eher sagen, dass der Kapitalismus jetzt vor den Kapitalisten gerettet werden muss - Saving Capitalism from the Capitalists -, dass zuviele Mono- oder Oligopole immer dicker anschwellen und momentan zuwenige klare Marktregeln vorhanden sind (durch die Informationstechnologie wurden langbewährte Gesetze immer unbrauchbarer, und schon lange vorhandene Lücken, die vorher niemand interessierten, fielen plötzlich auf und werden nun fleißig genutzt), und dass beides zusammen eine gesunde Konkurrenz vieler Akteure untereinander momentan verhindert: ich meine die kleinen und mittleren Unternehmen, die der eigentliche Treibriemen sein müssen, weil nur durch sie der Wohlstand ermöglicht und übertragen werden kann, der ein gut geschmiertes Getriebe gewährleistet.
Ohne gesunde Konkurrenz geht alles den Bach runter. Aber zurückfinden zu gesunder Konkurrenz, das ist sehr schwer, wenn sie erst mal verschwunden ist. In Italien, wo sie seit vielen Jahrzehnten fehlt, habe ich erlebt, wie vergeblich der Versuch sein kann, sie wiederherzustellen.
http://map.15october.net
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