So richtig entartet ist die Kunst erst, als Hitler längst tot war. Sozusagen, um ihm einen letzten triumphierenden Tritt zu versetzen. Wobei sich besonders diejenigen hervortaten, die nicht wie Henry Moore und Pablo Picasso große Künstler waren, sondern diejenigen, die wirklich nur herumkünstelnde Entartete waren oder immer noch sind und im Reservat des ästhetischen Relativismus wie unter einem riesigen Sauerstoffzelt einen Dom des Absurden errichtet haben. So ähnlich wie in Tropical Island. Am schlimmsten war es in dieser Hinsicht in den 70-er Jahren. Ich kann mich erinnern, dass 1971 jemand bei einem Happening ein auf dem Boden liegendes nacktes Mädchen mit den Innereien eines Schweines überhäufte und dann noch die eigenen Fäkalien hinzufügte. Wenn das keine "entartete Kunst" ist, was dann?
Es wurde im 20. Jahrhundert - das man als Jahrhundert der Experimentation bezeichnen kann - sehr viel Schund produziert. Leider können wir nicht einfach aufatmen jetzt, wo es endlich vorbei ist, denn die Museen wurden mit diesem Schund gefüllt. Und nun muss entschieden werden - wie http://de.wikipedia.org/wiki/Martin_Roth zu bedenken gibt -, ob die kostbaren Gelder, die für die Restauration von Kunstwerken bewilligt werden, dafür verwendet werden sollen, um einen Tizian, an dem wir uns seit Jahrhunderten erfreuen, zu restaurieren oder um Schund zu reparieren und vor dem Verfall zu bewahren. So langen die langen Schatten der Vergangenheit bis in die Gegenwart und greifen nach der Zukunft.
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