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Freitag, 25. Januar 2013

Teile und herrsche


Nachdem Mario Monti vor drei Wochen auf Bersanis argwöhnisch hinterlistige Frage, mit wem er beabsichtige, sich zu verbünden, geantwortet hatte, es sei noch zu früh, um darüber zu sprechen, weil jetzt erst einmal die programmatischen Inhalte erläutert werden müssten, kündigte er heute sehr geschickt eine sehr wichtige Richtungsentscheidung an. Er sei bereit, sagte er, eine Koalition mit Berlusconis Partei einzugehen, wenn diese sich von Berlusconi trenne. Hut ab! Ich fange an zu glauben, dass Monti die Wahlen vielleicht doch gewinnen könnte. Das hätte ich nicht gedacht. Bisher hat er in seiner Wahlkampfstrategie alles richtig gemacht, und seit 1994 passiert es zum ersten Mal, dass Berlusconi einen Gegner hat, der ihm intellektuell und anscheinend sogar psychologisch gewachsen ist. Jedenfalls hat Monti gerade haargenau richtig das Einzige getan, womit man Berlusconi einen Schrecken einjagen kann. Zum ersten Mal seit 1994 wurde er heute ein paar Sekunden lang überflügelt.

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