(Draufklicken)
Eine archaische Methode des Weinanbaus, die schon von Columella, Catull, Horaz, Vergil und Ovid erwähnt wird, aber schon damals alt war und jetzt wieder entdeckt wurde. Ulme im Flachland, Ahorn in Hochlagen. Ich stieß selber mal beim Champignonpflücken im Chianti auf einer Wacholderwiese zwischen Strada und San Polo auf eine Rebe, die sich am Waldrand einen Baum hochrankte.
Die schöne Webseite von Gaiano ist geradezu ein Symbol Italiens. Der gute Geschmack der Italiener, ihre Liebe für kostbare Überlieferung und ihre schnodderige Ignoranz umschlingen einander ebenfalls genauso innig wie Rebe und Ulme. Zwei Fehler in nur drei Wörtern ist nicht mehr charmant. Die Italiener wissen aber seit langem, dass sie es nicht nötig haben, charmant zu sein. Im Gegenteil! Gerade der Mut, lächerlich zu sein, hält die oberschlauen, tumben Plagegeister fern (die Saupreißn, würde man in Bayern sagen). Was wie heillose Schlamperei aussieht, ist oft ein pfiffiger Sichtschutz, die Narrenkappe eine Tarnkappe, die man ungern ablegt, der schlechte Ruf eine Nuance, von der man weiß, dass man sie sich leisten kann; weshalb man sogar ein bisschen stolz drauf ist. Ähnlich wie Mussolini mit seiner Nonbelligeranza wird Italien uns auch diesmal dazu bringen, die Kartoffeln für sie aus dem Feuer zu holen.
Und wir werden ihnen Ahorn- und Ulmenwein abkaufen.
The Elm and the Vine
Cantina Novelli
Carlo Goldoni
"Der Bundestag möge beschließen: Deutschland geht nie wieder eine Währungsunion mit Ländern ein, in die man gerne reist." Klonovsky
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