Der erste, der sich mehr Handlungsspielraum wünschte, um die italienischen Probleme lösen zu können, war Giuliano Amato, einer der besten Ministerpräsidenten der letzten 30 Jahre. Er bat das Parlament tatsächlich, ihm für 4 Jahre eine Art Blankovollmacht zu geben. Das war 1992. Schon damals waren die italienischen Staatsschulden so hoch wie das Bruttoinlandsprodukt. Natürlich wurde ihm die Vollmacht nicht gewährt.
Dass Berlusconi beklagte, ein italienischer Ministerpräsident habe weniger Spielraum als ein Bürgermeister, ist wahrscheinlich bekannt. Jetzt ist Monti an der Reihe. Man kann die Pragmatiker unter den italienischen Ministerpräsidenten an Hand dieses Wunsches von denen unterscheiden, die sich bereitwillig damit abfinden, dass alles in Sachzwängen ersticken muss.
Spiegel
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