"Gestern habe ich seit langem wieder mal einen Krimi gesehen.
Es war der „Polizeiruf“ aus München: „Morgengrauen“. Ich war beim Zappen hängengeblieben, wegen Matthias Brandt.
Aber auch dieser großartige Schauspieler konnte den Film nicht retten. Im Gegenteil. Ich habe mich gefragt, ob Brandt es wirklich nötig hat, bei so etwas Blödem mitzumachen. Non olet?
Es scheint inzwischen eine Anweisung an die Drehbuchautoren zu geben, die Gehirnwäsche, der wir täglich durch die Öffentlich-Rechtlichen in den Politsendungen ausgesetzt werden, auch auf die Unterhaltungsfilme auszudehnen. Obwohl es in der Realität deutlich anders aussieht, sind alle vorgeführten jugendlichen Intensivtäter autochthone Deutsche. Die Zustände im Jugendknast sind beklemmend. Es kommt zu Serien-Selbstmorden unter den Insassen.
Schuld daran kann nur das Personal sein, mutmaßt Kommissar von Meuffels (Brandt), dem natürlich jede Gewalt zuwider ist.
Anfangs verdächtigt er die Leiterin des Jugendknasts, obwohl er mit ihr eine heiße Affäre hat, dann dämmert ihm, dass der eigentliche Böse sein Studienfreund ist, der inzwischen als Knastpsychologe arbeitet. Natürlich darf der brutale, depperte Polizist nicht fehlen, der auch noch, statt Berichte zu schreiben, auf seinem Dienstcomputer Pornos guckt und sich dabei einen runterholt.
Spätestens bei dieser Szene habe ich mich gefragt, wann die Polizei mal Schmerzensgeld für die ständige Anmache im Fernsehen verlangt.
Dieser Polizist Oberbriller ist dermaßen unterirdisch , dass der feine Kommissar ihn so verachtet, dass er sich nicht mal dessen Namen merken möchte.
Am Schluss wird vorgeführt, wie der Knastpsychologe einem Intensivtäter 30 000 € verspricht, wenn er die Anstaltsleiterin im Beisein von zwei Zeugen beseitigt. Glücklicherweise hat der Kommissar ihn da schon durchschaut. Natürlich ist Oberbriller trotz eindeutigen Befehls zu blöd, die Anstaltsleiterin davon abzuhalten, den Intensivtäter in seiner Wohnung aufzusuchen. Der Mordanschlag scheitert nur, weil die alerte Leiterin Karate kann und ihren Angreifer k.o. zu schlagen imstande ist. Der Kumpan, der sie daraufhin mit der Waffe bedroht, wird vom Kommissar außer Gefecht gesetzt, der noch rechtzeitig eintrifft, obwohl er unterwegs von einem Biermobil aufgehalten wurde.
Als alles schon vorbei ist, muss der unsympathische Polizist noch mal zutreten natürlich auf die schon am Boden liegenden Täter, damit dem Zuschauer nachdrücklich im Gedächtnis bleibt, wer die eigentlich Bösen sind. Warum der nette Kommissar sich am Ende ausgerechnet von diesem Fiesling über den Verlust seiner Affäre hinwegtrösten lässt, bleibt ein Geheimnis des Drehbuchautors. Das ist auch besser so." Vera Lengsfeld
Spiegel
Focus
FAZ
Drehbuch und Regie von Alexander Adolph.
Wer ist Vera Lengsfeld?
Es war der „Polizeiruf“ aus München: „Morgengrauen“. Ich war beim Zappen hängengeblieben, wegen Matthias Brandt.
Aber auch dieser großartige Schauspieler konnte den Film nicht retten. Im Gegenteil. Ich habe mich gefragt, ob Brandt es wirklich nötig hat, bei so etwas Blödem mitzumachen. Non olet?
Es scheint inzwischen eine Anweisung an die Drehbuchautoren zu geben, die Gehirnwäsche, der wir täglich durch die Öffentlich-Rechtlichen in den Politsendungen ausgesetzt werden, auch auf die Unterhaltungsfilme auszudehnen. Obwohl es in der Realität deutlich anders aussieht, sind alle vorgeführten jugendlichen Intensivtäter autochthone Deutsche. Die Zustände im Jugendknast sind beklemmend. Es kommt zu Serien-Selbstmorden unter den Insassen.
Schuld daran kann nur das Personal sein, mutmaßt Kommissar von Meuffels (Brandt), dem natürlich jede Gewalt zuwider ist.
Anfangs verdächtigt er die Leiterin des Jugendknasts, obwohl er mit ihr eine heiße Affäre hat, dann dämmert ihm, dass der eigentliche Böse sein Studienfreund ist, der inzwischen als Knastpsychologe arbeitet. Natürlich darf der brutale, depperte Polizist nicht fehlen, der auch noch, statt Berichte zu schreiben, auf seinem Dienstcomputer Pornos guckt und sich dabei einen runterholt.
Spätestens bei dieser Szene habe ich mich gefragt, wann die Polizei mal Schmerzensgeld für die ständige Anmache im Fernsehen verlangt.
Dieser Polizist Oberbriller ist dermaßen unterirdisch , dass der feine Kommissar ihn so verachtet, dass er sich nicht mal dessen Namen merken möchte.
Am Schluss wird vorgeführt, wie der Knastpsychologe einem Intensivtäter 30 000 € verspricht, wenn er die Anstaltsleiterin im Beisein von zwei Zeugen beseitigt. Glücklicherweise hat der Kommissar ihn da schon durchschaut. Natürlich ist Oberbriller trotz eindeutigen Befehls zu blöd, die Anstaltsleiterin davon abzuhalten, den Intensivtäter in seiner Wohnung aufzusuchen. Der Mordanschlag scheitert nur, weil die alerte Leiterin Karate kann und ihren Angreifer k.o. zu schlagen imstande ist. Der Kumpan, der sie daraufhin mit der Waffe bedroht, wird vom Kommissar außer Gefecht gesetzt, der noch rechtzeitig eintrifft, obwohl er unterwegs von einem Biermobil aufgehalten wurde.
Als alles schon vorbei ist, muss der unsympathische Polizist noch mal zutreten natürlich auf die schon am Boden liegenden Täter, damit dem Zuschauer nachdrücklich im Gedächtnis bleibt, wer die eigentlich Bösen sind. Warum der nette Kommissar sich am Ende ausgerechnet von diesem Fiesling über den Verlust seiner Affäre hinwegtrösten lässt, bleibt ein Geheimnis des Drehbuchautors. Das ist auch besser so." Vera Lengsfeld
Spiegel
Focus
FAZ
Drehbuch und Regie von Alexander Adolph.
Wer ist Vera Lengsfeld?
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