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Dienstag, 2. März 2010

Joel macht's möglich - völlig legal




Der Großvater dieses großartigen Liederautors war Karl Amson Joel.

Kann sich noch jemand an den distinguiert auftretenden Dressurreiter Neckermann erinnern, der in Würzburg geboren ist, und dessen Großvater aus Hemmersheim stammte? Er besaß den "Neckermann-Versand" und sein Werbeslogan war "Neckermann macht's möglich!".

Ich war 1972 mit meinen Eltern bei der Olympiade in München. Wir sahen Speerwurf, Judo, Handball, Military Geländeritt und Dressurreiten im Park von Schloss Nymphenburg, wo Josef Neckermann auf Venetia die Broncemedaille gewann. Vati erzählte vom Lichtdom der Olympischen Spiele 1936, während wir nach einer Stelle suchten, wo man die Geländereiter gut sehen konnte und bedauerten, dass Albrecht Fenner nicht unter ihnen war, der nicht allzu lange vorher den Vizeeuropameistertitel gewonnen hatte (wenn ich mich recht entsinne 1971). Beim Hallenhandball war ich fasziniert von dem begeisterten, gellenden Geschrei der Fans. Zum ersten Mal in meinem Leben erfuhr ich, was Masse ist und erlebte den angenehmen Sog, den man in einer gellenden Fangemeinde spürt, wenn einen der Wunsch nach Zugehörigkeit erfasst und mit sich reißen möchte.

Die U-Bahn war funkelnagelneu, und ich war begeistert von der Bequemlichkeit der ergonomisch geformten Plastiksitze, die entlang der Bahnsteige von U- und S-Bahn gereiht den vielen Menschen Ausruhmöglichkeiten boten. Das Wetter war warm, die Atmosphäre war überall wunderschön festlich, besonders im Olympiagelände, wo das Kopfsteinpflaster wellenförmig aufgewölbt zu Falten im Gelände gemauert worden war und durch Verteilung von Sitzkissen langgezogene Sitzbänke daraus wurden, was ich sehr geschmackvoll fand, da das wellenförmig weich anmutende Pflaster auf diese Weise wirklich weich und einladend wurde. Die Beduinenzelt-Architektur des Olympiageländes war erst recht wunderschön.

Diese schöne festliche Stimmung wurde plötzlich tatsächlich  von einer Art Beduinen gestört. Die palästinensischen Terroristen des Kommandos "Schwarzer September" machten von einem Tag auf den andern alle freudevolle Ausgelassenheit zunichte. Friedrich Hacker schrieb später über diese Ereignisse ein gutes Buch.
Das verdorbene Fest wäre schon schlimm genug gewesen. Hinzu kam noch als besondere Unannehmlichkeit, dass meine Eltern nicht die palästinensischen Geiselnehmer dafür verantwortlich machten, sondern die Israelis, an denen das Massaker verübt worden war. Ich dachte, ich höre nicht recht. Als ich eine Woche später wieder in der Schule war, stellte ich bestürzt fest, dass meine charakterlosen, linken Freunde das genauso sahen: Nicht die Palästinenser waren die Spielverderber, sondern die böhsen Israelis. Ich dachte nochmal, ich höre nicht recht.

Ich habe infolgedessen tatsächlich Jahre lang geglaubt, der "Schwarze September" sei wohl ein Massaker gewesen, dass die Israelis an den Palästinensern verübt hatten...
Mir ist auch - abgesehen von Juden - sonst niemand begegnet, der dies nicht gedacht hätte.

Es waren aber nicht die Israelis, sondern die Jordanier. Die arabischen Staaten sind noch unfähiger als die EU untereinander Einigkeit zu erreichen, obwohl es alles Araber sind und sie auch alle arabisch sprechen. Das einzige worüber sie sich ziemlich einig sind, ist immer wieder immer nur Israel, mal mehr mal weniger. Nimmt man ihnen Israel weg, werden sie sich über gar nichts mehr einigen können. "Maneat, quaeso, duretque gentibus, si non amor nostri, at certe odium sui, quando urgentibus imperii fatis nihil iam praestare fortuna maius potest quam hostium discordiam." Was Tacitus über die Germanen sagte, kann man heute über  die Araber sagen.

Die Berichte über Neckermanns NS-Vergangenheit waren damals so selten, dass ich keinen einzigen selber erlebt habe und lange Zeit nicht wusste, worauf mein Vater sich bezog, als er sie zu Verleumdungen erklärte (seitens der in seinen Augen Moskau hörigen Journalisten).

Wem die Geschichte Neckermann-Joel nicht reichen sollte, es geht wirklich noch grotesker. Michael Wolfssohn erzählt uns, als sein Großvater nach dem Krieg zurückklagte, was ihm durch Arisierung entrissen worden war, betraute die Dresdner Bank denselben Rechtsanwalt, der einst die Arisierung geregelt hatte, um ihre Interessen zu wahren. Das entspricht im Grunde sowohl den Regeln der Justiz wie der kompetenten Professionalität. Es ist aber grotesk. Die Mafia ist im Vergleich dazu ein Kindergarten!
Internationales Recht sollte daher grundsätzlich bestimmen, dass es aus Gründen der Befangenheit nicht möglich ist, dass wenn eine Enteignung rückgängig gemacht wird, der ehemalige Kurator der Enteignung nun die Interessen der Nutznießer dieser Enteignung vertreten darf.

So stolz deutsch zu sein, wie die, die behaupten stolz zu sein, deutsch zu sein, bin ich schon lange. Unter anderm, weil ich mich schäme, dass in MEINEM Land so etwas passieren konnte. Wer sich nicht dafür schämt, ist kein Patriot, sondern ein Stück Scheiße.



Wer sich in diesem Zusammenhang allen Ernstes Gedanken darüber macht, was Arier sind, sollte sich vor allem fragen, ob auf Grund biogenetischer und linguistischer Argumente nicht die Einzigen, die mit Recht so etwas wie ein indo-germanisches wandelndes Reservat darstellen, die Zigeuner sind, die sich selbst als Roma und Sinti bezeichnen.

Gegen Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens, und gegen Heinz Rudolf Kunzes "Verschwörung der Idioten" ist kein Kraut gewachsen.

Es wäre nicht so schlimm, wenn diese Dummköpfe einfach nur dumm wären. Aber wir leben in einer Zeit, in der es hochintelligente Dummköpfe gibt. Man sollte es nicht für möglich halten, aber es ist wirklich wahr. Und hochintelligente Dummköpfe richten Schaden an, sie können nicht anders.

"Kindermund tut Wahrheit kund", sagte Kant. Nein, er sagte "Sapere aude", Verzeihung.
Nein, nicht Kant sagte das, sondern Horaz (der, der auch "carpe diem" sagte und die "aurea mediocritas" pries, genau der, ja). Kant zitierte ihn nur.

Sapere aude

Sprache der Roma

2 Kommentare:

  1. Albrecht Fenner war nicht im Kader der deutschen Military-Equipe; Paco befand sich, während die Familie Fenner die olympischen Reiterspiele in München besuchte, zu Hause auf der Koppel. Ein waagerecht gespannter Draht als "Einzäunung" sollte ihn und die anderen Pferde daran hindern, auszubrechen. Der Drang in den Stall wurde jedoch gegen Nachmittag so gross, dass das Pferd versuchte, über den "Zaun" zu springen, dabei am Draht hängen blieb und sich die Strecksehne am Hinterbein bis auf die Knochenhaut durchtrennte. Da kein Spezialist für Sehnenverletzungen greifbar war,legte der damals am Fennerschen Hof wohnende befreundete Tierarzt den Patienten nach Narkotisierung mit Hilfe eines so genannten Wurfzeugs zusammen mit dem Stallknecht Heiner Schmitt ab und versorgte die Wunde durch Naht und anschließenden Verband. Das Tier wurde von den eiligst zurück gekommenen Fenners zwei Tage später in eine Schweizer Spezialklinik gebracht, wo im wesentlichen nur noch Verbandwechsel gemacht wurden, und die Verletzung nach ca. sechs Wochen so weit ausgeheilt war, dass der Patient heim geholt werden konnte. Nach etwa einem halben Jahr konnte er wieder auf Turnier gehen.

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  2. Albrecht gehörte nicht zur Equipe der deutschen Military-Reiter.
    Paco war, während Familie Fenner die olympischen Reiterspiele in München besuchte, zu Hause auf der Koppel geblieben. Diese sollte durch einen waagerecht gespannten Draht ihn und die anderen Pferde daran hindern, auszubrechen. Der Drang in den Stall wurde jedoch gegen Nachmittag so stark, dass das Tier versuchte, darüber zu springen, aber im Draht hängen blieb und sich dabei die Strecksehne des einen Hinterbeines bis auf die Knochenhaut durchtrennte.
    Der damals auf dem Hof lebende befreundete Tierarzt versorgte den Patienten unter einziger Mithilfe des Stallknechts, indem er das Pferd narkotisierte, mit Hilfe eines sogenannten Wurfzeugs ablegte, die Wunde nähte und anschließend verband.
    Als man die Familie Fenner schließlich erreichte (1972 gab es noch kein Mobiltelefon), kamen sie sofort heim und verbrachte Paco am übernächsten Tag in eine auf Sehnenverletzungen spezialisierte Schweizer Pferdeklinik, die im wesentlichen aber nur noch Verbandwechsel und Spezialverbände zu machen brauchte, so gut war die Erstversorgung gewesen.
    Später ging Paco dann sogar wieder auf Turnier.

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