Anders als die Qualhalla bei Regensburg ist der Fürstenzug keine Peinlichkeit. Sachsen ist so ähnlich wie Italien: es lässt sich nicht unterkriegen, springt aber rechtzeitig auf den Wagen des Siegers auf bzw. vermeidet geschickt, zwischen zwei Feuern aufgerieben zu werden.
Während meiner Schulzeit erfuhr ich absolut nichts über Dresden, nicht einmal über den Feuersturm in Dresden. Groteskerweise erfuhr ich zum ersten Mal, dass Dresden als "Elbflorenz" bezeichnet wurde, als ich Peter Brückners Buch "Das Abseits als sicherer Ort" las, und vom Elbsandsteingebirge und der Zerstörung dieses Elbflorenz erfuhr ich auf einer kaum besuchten Propagandaveranstaltung der DDR in der Fortezza da basso in Florenz (unter der Schirmherrschaft der KPI und der florentiner Gemeindeverwaltung), deren gratis erhältliches Propagandamaterial (zwei Bücher im Frage-und-AntwortFormat in italienischer Sprache) ich als Beweisstücke einsammelte und aufbewahrte. Was ein Feuersturm ist, und dass es in Dresden einen solchen gegeben hatte, erfuhr ich erst durch einen britischen Dokumentarfilm der 50er Jahre (noch in schwarzweiß) darüber, der im sommerlichen Freiluftkino des Innenhofs des Forte di Belvedere gezeigt wurde.
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