Ihr Brüder all, ob Deutsche, ob Franzosen
Lützows wilde Jagd
1813.
Was glänzt dort vom Walde im Sonnenschein?
Hör's näher und näher brausen.
Es zieht sich herunter in düsteren Reih'n,
Und gellende Hörner schallen darein
Und erfüllen die Seele mit Grausen.
Und wenn ihr die schwarzen Gesellen fragt:
Das ist Lützows wilde, verwegene Jagd.
Was zieht dort rasch durch den finstern Wald
Und streift von Bergen zu Bergen?
Es legt sich in nächtlichen Hinterhalt –
Das Hurra jauchzt und die Büchse knallt,
Es fallen die fränkischen Schergen.
Und wenn ihr die schwarzen Jäger fragt:
Das ist Lützows wilde, verwegene Jagd.
Wo die Reben dort glühen, dort braust der Rhein,
Der Wüt'rich geborgen sich meinte,
Da naht es schnell mit Gewitterschein
Und wirft sich mit rüst'gen Armen hinein
Und springt ans Ufer der Feinde.
Und wenn ihr die schwarzen Schwimmer fragt:
Das ist Lützows wilde, verwegene Jagd.
Was braust dort im Thale die laute Schlacht,
Was schlagen die Schwerter zusammen?
Wildherzige Reiter schlagen die Schlacht,
Und der Funke der Freiheit ist glühend erwacht
Und lodert in blutigen Flammen.
Und wenn ihr die schwarzen Reiter fragt:
Das ist Lützows wilde, verwegene Jagd.
Wer scheidet dort röchelnd vom Sonnenlicht,
Unter winselnde Feinde gebettet?
Es zuckt der Tod auf dem Angesicht;
Doch die wackern Herzen erzittern nicht,
Das Vaterland ist ja gerettet!
Und wenn ihr die schwarzen Gefall'nen fragt:
Das war Lützows wilde, verwegene Jagd.
Die wilde Jagd und die deutsche Jagd
Auf Henkersblut und Tyrannen!
Drum, die ihr uns liebt, nicht geweint und geklagt!
Das Land ist ja frei, und der Morgen tagt,
Wenn wir's auch nur sterbend gewannen!
Und von Enkeln zu Enkeln sei's nachgesagt:
Das war Lützows wilde, verwegene Jagd.
Westfälischer Frieden
Kleinstaaterei
Reichsdeputationshauptschluss
Lützowsches Freikorps
Joseph Freiherr von Eichendorff
Theodor Körner
Völkerschlacht bei Leipzig
Die Wacht am Rhein
Napoleon und die Deutschen
Franzosenzeit
Es waren nicht mehr hunderte aber immer noch 35, bzw. 39 (mit den 4 Freien Städten) Kleinstaaten, die den Deutschen Bund bildeten, aber Napoleon hatte wenigstens ein bisschen Ordnung geschaffen, Deutschland durch den Code Napoleon indirekt modernisiert und die nationale Leidenschaft für die Einung geweckt.
Der Code Napoleon wurde in Deutschland nicht übernommen, wie es andernorts, z.B. in Italien, dem anderen spät geeinten Land in Europa, geschah, aber es wurde ein Bürgerliches Gesetzbuch eingeführt, als auch Deutschland endlich geeint war - Einigkeit und Recht und Freiheit! - und wieder einen Kaiser hatte. Genauer gesagt, nicht als das deutsche Bürgertum einen Kaiser hatte (wie in Frankreich geschehen), sondern als der Kaiser (der nicht ruhig schlafen konnte, weil kurz vor der Krönung nicht klar war, ob er Kaiser von Deutschland oder deutscher Kaiser werden sollte) ein Bürgertum hatte.
Peinliche, phantasielose Geschmacklosigkeiten wie die Walhalla müssen wir leider ganz alleine verantworten, bzw. das Königreich Bayern - das seine Existenz Napoleon verdankt - muss sie verantworten. Das französische Gegenstück dazu ist das Panthéon in Paris. Daran ist nur der Name peinlich, aber er wird durch lächelnde Ironie wenigstens erträglich. Ansonsten sind die Proportionen jedenfalls ge"wahrt", insofern diese Ruhmeshalle fest in der eigenen Tradition steht (das Bauwerk wurde als Kirche von König Ludwig XV in Auftrag gegeben und steht dort, wo zuvor eine Apostelkirche stand, in der bereits die Schutzpatronin von Paris und der fränkische Merowingerkönig Chlodwig I mit seiner Frau Chrodechild begraben lagen) und gleichzeitig angemessen mit dieser Tradition bricht, insofern die nationale Komponente durch Wegfall der religiösen hervorgehoben wird. Dabei ist es angemessene, zeitgemäße, französische Architektur (sieht so ähnlich aus wie das Kapitol in Washington, und beide sehen so ähnlich aus wie Sankt Peter in Rom)!
Die Walhalla dagegen - die ebenfalls Chlodwig I als einen der ersten Ihrigen ehrt - knüpft quallig bei den Germanen an (man sollte sie Qualhalla nennen oder Kwalhalla, weil diese Schreibweise runenartiger aussieht und beim Corps Indogermania größeren Anklang finden wird), und man dient mit einem befremdlichen Abklatsch des Parthenon von Athen, der peinlicher ist als Neuschwanstein und Disneyland zusammen (wobei die Tatsache, dass Parthenon auf deutsch "Jungfrauengemach" bedeutet, noch das Geringste ist), insofern nämlich letztere als weltfremde weltferne Orte angemessen der Unterhaltung dienen können, eine Kultstätte nationaler Identität und Kulturgeschichte, die eine Tradition begründen möchte, dagegen nicht weltfremd sein darf.
Die Unverhältnismäßigkeit, die hier an den Tag gelegt wurde und aus Traditionsentschlossenheit oder -trägheit nun nolens volens fortgesetzt werden muss, ist wirklich nicht zu überbieten. Richard Wagner wirkt dagegen richtig nüchtern, modern und angemessen. Das sind Geburtswehen einer quälenden nationalen Geburt, die immer noch weh tun. Also wirklich, um auf die Idee zu kommen, sich die germanische Walhalla als griechischen Tempel vorzustellen, muss man schon ganz schön durch den Wind sein. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass damals Otto I., der Sohn von Ludwig I., dem Erbauer der Walhalla, König von Griechenland war. Ludwig I. (Großvater von Ludwig II.) hat mit der Feldherrnhalle (die nichts anderes ist, als eine Kopie der Loggia dei Lanzi in Florenz) mitten in München der Phantasielosigkeit ein Denkmal gesetzt. Die Liste der Peinlichkeiten wäre lang. Hier sei nur erwähnt, dass er in Fürth ein Rathaus bauen ließ, das dem Palazzo Vecchio nacheifert - ein Abklatsch toskanischer Renaissance mitten in Franken, als Epochenelement des deutschen 19. Jahrhunderts. Dichter als im Gehirn dieses Mannes können guter Geschmack und Geschmacklosigkeit nicht beieinanderliegen.
Das deutsche Krankheitsbild hatte damals seinen Ursprung. Zumindest kann alles, was vorher je vorfiel als verwunden und geheilt angesehen werden. Man verstehe mich jetzt nicht falsch. Ich bin alles andere als antideutsch; und niemand besser als ich weiß, dass es in anderen Ländern ebenfalls landesspezifische Soziopathien gibt (und ich weiß auch, dass man sich in anderen Ländern nicht so aufmerksam mit dem Kehren des eigenen Hofes abgibt wie in Deutschland). Aber kein Land auf der ganzen Welt ist gegenüber den eigenen Volksliedern so befangen wie wir! Und die einzigen, denen es gelingt, die zeitlose Schönheit der deutschen Volkslieder hervorzuheben und die ein Hörerlebnis garantieren, das gleichzeitig zeitgemäß und unzeitgemäß ist, sind die englischen King's Singers. Ihr Vortrag kommt fast immer ohne "zeitgemäße" Verfremdung aus, und wenn diese ausnahmsweise einmal angewendet wird, erfüllt sie einen präzisen ästhetischen Zweck, der weder der Ironisierung noch dem Selbstverständnis des Ensembles dient, sondern allein dem Kunstwerk, zum Beispiel dem sehr bekannten Volkslied, das von Sängerkränzen, Schulchören und Volksliedheinis so zersungen wurde, dass man die Worte Eichendorfs nicht mehr hörte. Eingebettet in einen Vortrag zeitgemäßer Verfremdung kann man als Zitat den alten Klang als unzeitgemäßes Element hören, abgerundet und zusammengehalten wird beides durch die unverkrampfte Reinheit gegenüber der zeitlosen Schönheit des Lieds.
Das deutsche Calmus Ensemble klingt im Vergleich dazu wehleidig und gezwungen, ohne ironische Verfremdung kommt es nicht aus, und selbst dieser gelingt es nicht, den gestelzten Unterton des Geschwollenen völlig zu vertreiben, sodass sie am Ende sogar zum Selbstzweck wird und in jedem Fall ein Feigenblatt darstellt, mit dem man die eigene Liebe zum deutschen Volkslied tarnen möchte.
"Unbefangen" und unbekümmert von deutschen Chören gesungene deutsche Volkslieder dagegen - wie zum Beispiel von den Fischer Chören oder dem Dresdner Kreuzchor - lassen vor allem das Unzeitgemäße hörbar werden. Politisch engagierte Künstler - wie Zupfgeigenhansel und die Grenzgänger - veranlassen zu sehr die Aspekte des Zeitgemäßen hervorzutreten. Max Raabe schließlich spielt so zweideutig schillernd mit der Ironie, dass diese sich als Selbstironie neutralisiert und zu Vorhang und Vorwand eines unwägbaren Spektakels wird. Ein merk-würdiges Symptom. Das deutsche Krankheitsbild hat seinen Ursprung in den verkorksten Verwindungen des 19. Jahrhunderts, und die Art, wie Wulff Goethe zitiert - hier ist es zu sehen - , zeigt, dass der Dornröschenschlaf und traumtrübe Fehleinschätzungen wieder da sind, und wie aktuell Betrachtungen des Krankheitsbildes daher sind.
(Nachtrag 3 Jahre später! Mittlerweile bemüht man sich, die Volksliedwunden mit einem großartigen Liederprojekt zu kurieren. Sehr begrüßenswert. Es hakt immer noch ein bisschen, die Qualität ist selten wirklich exzellent, vieles hört sich verkrampft an, aber das ist das beste, was bisher in Deutschland in dieser Hinsicht zustande kam.
Übrigens ist interessant festzuhalten, dass unsere weihnachtliche Volkskultur betreffend, wir nie unsere Unbefangenheit verloren haben! Entsprechend ist auch der Vortrag von Weihnachtsliedern in den letzten Jahrzehnten immer überwiegend gelungen gewesen (egal ob Anneliese Rothenberger, Udo Jürgens, James Last oder Gerhard Polt, es war allzeit etwas dabei, was man gern anhören konnte) und auch jetzt noch am problemlosesten (nur seit Nena sich des Genres angenommen hat, kommt es öfter auch zu wirklich abwegigen Arten des Vortrags). Obwohl an Weihnachten während des Nationalsozialismus ebenfalls die germanischen Aspekte der Wintersonnenwende betont wurden - "Hohe Nacht der klaren Sterne" - konnte die ideologische Kontextualisierung unserer Liebe zu Weihnachten und seinen Liedern nichts anhaben. Einerseits vielleicht wegen der starken Einbettung ins Christentum, andererseits aber vielleicht gerade, weil die eher heidnischen Bräuche, die mit Bethlehem und Palmen eigentlich gar nichts zu tun haben, sondern sehr viel mehr mit Tannenbaum und Schnee und Licht in der Dunkelheit, hier so stark empfunden werden.)
Hier die nationalsozialistische Variante eines in der NS-Zeit entstandenen Weihnachtslieds, in dem keine Bezugnahme auf das Christentum zu hören ist:
Und hier dasselbe Lied noch einmal nach dem Krieg während Adenauers Zeit:
Und hier noch eine Variante, die in der DDR gesungen wurde. Ausnahmsweise übernahm man in der DDR ein Lied der NS-Zeit, weil die DDR ebenfalls Wert darauf legte, Weihnachten so zu feiern, das christliche Tradition dabei nicht im Vordergrund stand.
Deutsches Volkslied
Auch die Pathologie ihres antithetischen Spiegelsplitterbildes (ich meine als Symptom z.B. die dodekaphonoide Neue Musik nach 1945) hatte indirekt damals ihren Ursprung, denn manchmal ist Harmonie nur als kompensierender, verbindender Einklang mit Dysharmonie möglich. Mendelssohn-Bartoldy war noch ziemlich gesund, Mahler wurde langsam aber sicher exorbitant und Schönberg warf es aus der Bahn. Aber Musik kann man wenigstens abstellen (bisher jedenfalls). Die Walhalla kann man nicht abstellen.
Des Knaben Wunderhorn
Andrei Volkonsky sagte einmal zu mir, in Beethoven könne man das Kommen der Katastrophe schon hören. Ich hielt das für übertrieben, aber ich fange langsam an, ihm da zuzustimmen. Nicht weil ich an prophetische Hellsicht glaube, sondern weil die Samenkerne einer späteren Entwicklung eben schon da sind, wenn aufnahmefähige Menschen wie Beethoven oder Goethe alle Zeit der Welt fühlen. Ich persönlich habe nicht besonders viel übrig für das deutsche 19. Jahrhundert und fühle mich im 18. wohler; das 19. ist mir zu durchwachsen, es ist - wie man es auch wendet - nicht Fisch und nicht Fleisch. Sogar in Italien gibt es ein bisschen Neogothik da und dort, die die Verabschiedung des Adels umrahmte. Goethe ahnte wohl was, als er das Romantische als krank bezeichnete.
Dennoch entwickelte sich während des 19. Jhs immer noch eine Unmenge an erstklassiger Kultur, eine derartige Fülle, dass man sich 100 Jahre später, selbst wenn man sich der Schattenseiten bewusst ist, durchaus die Finger nach dieser Zeit lecken kann (was wiederum Verwirrung stiftet, da hierdurch die verquaste Rückwärtsgewandtheit und die realistisch prüfende Wertschätzung einander ähneln und unvermeidlich durcheinander geraten), denn damals gab es in Deutschland nicht nur Qualität in der Kunst, sondern vor allem gab es noch eine Unbefangenheit, von der wir heute nur träumen können und infolgedessen eine Fülle, die eigentlich Walhalla und Neuschwanstein in den Schatten stellen müsste.
Beethoven verdiente gut am Wiener Kongress
Es wäre an der Zeit, die Unterschiede zwischen Gut und Schlecht klarer zu sehen und vor allem die kontrapunktistische Beziehung zu sehen, die beides manchmal auch harmonisch verbindet (ob des oben formulierten Axioms) und zu sehen, wie sich diese Ping Pong Verbindung ergibt und welche Räume der Ambivalenz ihr immer noch innewohnen. Nirgendwo anders liegt gut und schlecht so dicht beieinander wie im Kommersbuch. Ein guter Anfang könnte sein, das Kommersbuch philologisch und kulturhistorisch unter die Lupe zu nehmen und Spreu und Hafer mit guten Begründungen, und wenn auch nur nach ureigenem Ermessen, zu trennen. Es gibt eine Menge zu tun.
Peter Watson ist auf dem richtigen Weg
Was die Kwalhalla angeht... viel wäre schon gewonnen, wenn man mit all den Büsten und Gedenktafeln einfach in die Befreiungshalle umziehen würde, die schon vom Namen her, aber auch ästhetisch-architektonisch viel passender wäre! Außerdem ist sie ein Zitat des Mausoleums von Theoderich, der immerhin ein Germane war. Die Befreiungshalle knüpft wenigstens an eine tatsächliche Vorgeschichte an, die uns betrifft, und dieses Mausoleum steht sogar noch! Gleichzeitig ist sie auch etwas dem Pantheon in Rom nachempfunden; und das ist inzwischen eine angenehm ironische Bezugnahme auf die Franzosen, die nur unterschwellig zum Ausdruck käme. Und da Deutsche und Franzosen ihre nationalen Wurzeln beide in Chlodwig I sehen, sie also siamesische Zwillinge sind, ist schmunzelnder, gut gemeinter Humor begrüßenswert. Ich würde übrigens, anlässlich dieses Umzugs auch dem guten Lützow eine Gedenktafel widmen. Die Walhalla könnte man dann nach dem Umzug in eine griechische Discothek und Eventothek verwallwandeln. Oder in einen Wallfahrtsort für Hestajünger, Veledianer, Wiccaglaübige und andere anthroposophische Naturkatastrophen.
Die wahren Orte, an denen wir unsere nationale Identität pflegen und vor allem genießen sollten, sind jedenfalls ganz andere. Ich meine Orte wie Merseburg, Magdeburg, Naumburg und Braunschweig, die Wartburg, Goslar, Augsburg, Würzburg, Köln, Nürnberg... Königsberg... Aachen, Metz, Speyer... aber auch Trier, denn auch wir haben römische Wurzeln, und eines der größten auch heute noch in Deutschland bewunderten römischen Monumente ist der Weinbau. Ich meine Orte wie Marburg und Weimar, aber leider auch das benachbarte Buchenwald.
Vor allem aber sollte Hambach mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. Generell wäre mehr regionales Kulturbewusstsein wünschenswert. Man sollte einen regional gegliederten Kulturgeschichtlichen Atlas für Deutschland schaffen. Eine gute Idee wäre auch, wenn uns Markus Lanz zusammen mit Guido Knopp über ein paar Monate hinweg den größten Thüringer wählen ließen und danach weitere besonders fruchtbare Regionen Deutschlands ins Auge fassen ließen. Denn heutzutage kann niemand aus dem Stegreif zehn Dinge nennen, derer Thüringen, Westphalen oder irgend eine andere Region sich rühmen kann (abgesehen vielleicht von Bayern, das einerseits immer wieder als Tanzbär vorgeführt wird, andererseits aber wirklich noch eine Volksmusikkultur besitzt, um die man es nur beneiden kann, dritterseits aber auch unter Verwellisierung leidet; die engstirnige Ideologisierung seitens Stoffel ist mittlerweile - wie immer, wenn eine Entwicklung ins andere Extrem zu beobachten ist - nicht mehr schön. Stoffel ist ein überheblicher, eingebildeter Lackl geworden).
Es muss ja nicht in jedem Bundesland eine regionale Ruhmeshalle stehen, und ich möchte auch nicht zum Lokalchauvinismus aufrufen, ich möchte allenfalls, dass die regionale Eigenständigkeit Akzente bekommt; und in einem literarischen Atlas auf einen Blick erstaunt feststellen zu können, wieviele große Philosophen Preußen waren, wäre eine feine Sache. Letztendlich sollte nicht vergessen werden, dass die einstige Vielstaaterei uns auch eine Vielfalt geschenkt hat, die im Lauf der Zeit zunehmender Homogenisierung weichen musste. Asfa-Wossen Asserate erinnert daran, wieviele Theater und Opern es auf Grund dessen gab!
Und Peter Watson erinnert daran, dass es auf Grund der Zersplitterung in Deutschland 50 Universitäten gab, als es in England nur 2 gab.
Merseburg
Esprit de corps
In Italien hat man statt der Ruhmeshallen mit ihren Marmorbüsten, die an Menschen erinnern, deren Gräber meist nicht existieren, ganze Städte, die sozusagen nur aus Ruhm bestehen. Mal ist die Konzentration berühmter Skelette höher, mal niedriger. In Santa Croce in Florenz - bekannt auch unter der Bezeichnung "Tempel der italischen Glorien" - gibt es sogar ein leeres Grab für Dante, der in Ravenna liegt, weil ihn seine Heimatstadt vertrieb. Aber Macchiavellis Grab in derselben Kirche ist echt, das von Michelangelo auch, und ebenso das von Giovanni Gentile und Galileo Galilei. Es gibt auch ein Grab mit einer Statue, die offensichtlich das Original ist, von dem dann die Freiheitsstatue die Kopie wurde. Aber das ist nicht offiziell, der Fall muss erst noch überprüft werden, denn ohne schriftliche Belege traut seinen Augen kein Mensch.
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