Stationen

Dienstag, 15. Oktober 2024

Es war nur eine Frage der Zeit

 


Ich warte übrigens schon seit 2016 darauf, dass im Milieu der "unbegleiteten, minderjährigen Geflüchteten" ein bzw. mehrere Pädophilieskandale ans Licht kommen. Denn das Milieu derer, die so gerne mit dem Finger auf die katholische Kirche zeigen, ist daran gewöhnt, von sich selbst abzulenken und zu nichts nutze, aber zu allem fähig. 

Montag, 14. Oktober 2024

Tanz um das Unabwendbare

Donald Tusk ist unter Druck. Jahrelang ist ihm die zu große Nähe zur EU und zur deutschen Regierung von seinen konservativen Gegnern als Nachteil vorgeworfen worden, von seinen linksliberalen Anhängern aber als Bonus zugutegehalten worden. Viele Wähler im linksliberalen Spektrum erhofften sich daher von Tusks Wahl eine Normalisierung der Beziehungen zu Brüssel und Berlin. Nun ist Tusk an der Macht, baut den gesamten Staat den ideologischen Vorgaben der EU gemäß um, vernichtet notfalls unter Bruch der Verfassung die letzten konservativen Bastionen, setzt das Land auf den Kurs zum Euro und hat selbst die Reparationsforderungen, für die seine Partei damals gestimmt hat, dezent unter den Tisch fallen lassen. Was hat ihm das konkret gebracht? Nicht viel.

Die deutschen Eliten in Regierung, NGOs und Medien üben weiterhin Druck aus, um das Großflughafenprojekt in Łódź, das als Konkurrenz zu Frankfurt a.M. gesehen wird, definitiv fallenzulassen; um den Bau von Atomreaktoren aus Umweltgründen zu stornieren; um Warschau die Aufrüstung auszureden; um Polen zur Beteiligung an der Umverteilung von Migranten zu beteiligen, die nur durch deutsche Sozialleistungen nach Europa gelockt werden; und um gleichzeitig auf den Respekt „europäischer Werte“ an der Grenze zu Belarus zu pochen – obwohl sich immer neue Zwischenfälle ereignen und polnische Grenzwächter im Kampf mit jenen zehntausenden Migranten verwundet, ja gar getötet werden, die immer wieder von Lukaschenko und Putin angelockt und in die polnisch-weißrussischen Grenzgebiete transportiert werden. Nun kam als letzter Sargnagel die deutsche Entscheidung, im Rahmen des propagandistischen Kampfs gegen die AfD die Außengrenzen der Bundesrepublik dicht zu machen – auch und gerade gegenüber Polen, dem also ironischerweise vorgeworfen wird, gerade jene Migranten aus Belarus nach Deutschland weiterziehen zu lassen, die an der Ostgrenze aufzuhalten Polen gleichzeitig aus Berliner und Brüsseler Beamtenstuben immer wieder als Akt der Unmenschlichkeit vorgeworfen wird. Dazu kamen noch mehrere Nacht- und Nebel-Aktionen, in denen die deutsche Polizei hier und da aufgefischte Migranten manu militari festgesetzt, nach Polen zurückgefahren und dort kurzerhand auf öffentlichen Plätzen ausgesetzt und laufengelassen hat, anstatt sie ordnungsgemäß den polnischen Behörden zu übergeben.

Anstatt sich als Partner auf Augenhöhe mit Berlin profilieren zu können, diskreditiert Tusk sich also immer mehr als machtloser Vasall. Dazu kommt dann noch eine galoppierende Inflation und eine empfindliche Krise des Immobiliensektors, seit der Liberale Tusk die Mittelstandsförderungsgesetze der Vorgängerregierung kassiert hat; ganz zu schweigen vom Debakel der jüngsten Flutkatastrophe, in der Tusk durch Fehlinformationen, Verschweigung von Opferzahlen und Anforderung deutscher Soldaten als Nothelfer eine eher schlechte Figur gemacht hat. Will Tusk nicht den Sieg seines Kandidaten bei den Präsidentschaftswahlen im nächsten Jahr riskieren oder seinen Koalitionspartnern zu viel Stoff zur Profilierung bieten, wird es dringend Zeit für einen Paukenschlag – und den hat er jetzt geliefert. Wenn es sich de facto wohl auch eher um ein leichtes Triangelklirren handelt…


Das „Asylrecht“ soll bis auf weiteres ausgesetzt werden, wurde also am 12. Oktober verkündet, wenn auch die Details erst am nächsten Dienstag beschlossen werden.
Aber was bedeutet das denn faktisch? Eigentlich nichts.

Grenzkontrollen in Richtung Deutschland, Tschechien und Slowakei sind ohnehin aufgrund der großen Zahl von Grenzübergängen und Pendlern faktisch schlecht möglich und daher mehr oder weniger kosmetischer Natur: Selbst Faesers angebliche „Grenzkontrollen“ finden ja nur für gelegentliche Medien-Reportagen an ausgewählten Orten statt und sind an der eigentlich wichtigen Grenze, derjenigen nach Westen, inexistent, wie der Verfasser dieser Zeilen bei regelmäßigen Fahrten von Belgien nach Deutschland auf der nordfranzösischen Hauptmigrationslinie mit eigenen Augen gesehen hat. Und die polnische Grenze nach Osten, also nach Belarus, wurde unter der Vorgängerregierung mit großem Aufwand befestigt und immer noch recht scharf bewacht, trotz regelmäßiger Versuchsballons der polnischen Regierung, aufgrund des medialen Dauerterrors seitens der eigenen linken Medien und NGOS sowie natürlich der westlichen Migrationsempörungsindustrie eine gewisse kontrollierte Öffnung zum Druckabbau zu vollziehen.

Zudem betont Tusk immer wieder, daß es ihm schließlich nur um die Aussetzung „illegaler“ Migration geht. Aber ist Migration denn „illegal“, wenn der entsprechende Bewerber sich regulär beim Grenzübergang oder einem Konsulat meldet bzw. im Rahmen des Migrationspakts formal korrekt „umverteilt“ wird? Zwar will Tusk die Umsetzung des 2024 unterschriebenen Migrationspakts stoppen; für dessen Implementierung sind aber ohnehin zwei Jahre Zeit vorgesehen und auch die Erklärung sogenannter „Krisenfälle“ eingerechnet, und diesen Status wird Ursula von der Leyen ihrem Parteifreund und langjährigen Kollegen Donald Tusk sicherlich mit Handkuß zugestehen – wenigstens bis zur Präsidentschaftswahl nächstes Jahr.
Und ohnehin: Aus westlicher Richtung wandert kein Migrant je „freiwillig“ nach Polen und verläßt das Regenbogenparadies der Ampel-Zahlungen, und die Blockierung der polnischen Ostgrenze wird aufgrund der Kriegssituation zwar von westlichen NGOs nicht gerne gesehen und immer wieder kritisiert, aber faktisch noch lange Zeit toleriert werden, da man sonst allzu offensichtlich Putin und Lukaschenko in die Karten spielen würde. Und wie steht es mit den regulären Arbeitsmigranten, die Polen angesichts der katastrophalen demographischen Situation seit Jahren aus Südostasien importiert? Diese werden ohnehin ganz offiziell eingeworben und verfügen über die entsprechenden Dokumente. Ihre Zahl ist bereits unter der Vorgängerregierung dramatisch gestiegen, der Tusk jetzt ihre angeblich allzu liberale Visa-Politik vorwirft (wenn er auch seine Wähler 2023 dazu aufgerufen hatte, das Anti-Migrations-Referendum der PiS zu boykottieren), und wird wohl in Zukunft trotz der vollmundigen Ansagen Tusks weiter steigen. Denn mit nur 1,16 (!) Kindern pro Frau wird Polen bald eine dramatische Renten-, Konsum-, Gesundheits- und Arbeitsmarktkrise erleben und dementsprechend wohl das Einzige machen, was den Europäern gegenwärtig einfällt: den Mangel an eigenem Kinderwillen mit dem Import fremder Menschen ausgleichen. Die Millionen ukrainischer Kriegsflüchtlinge und Gastarbeiter schließlich werden durch allseitigen Konsens willkommen geheißen und stehen außer Diskussion.

Insgesamt: Für Polen wird sich durch Tusks „Aussetzung“ also nichts, aber auch gar nichts Entscheidendes ändern, für den Rest Europas auch nicht. Aber Tusk dürfte ein paar enttäuschte Wähler zurückgewonnen haben – vielleicht.

Und übrigens: Genau ein Tag, bevor Tusk die Aussetzung des Asylrechts verkündete, begann er in ironischer zeitlicher Konkordanz mit der Errichtung von 49 großen, EU-finanzierten Asylzentren überall in Polen – die ersten ihrer Art in diesem Land… Also: Alles beim Alten.   David Engels

Die Hölle auf Erden

Jeder Chirurg, der das macht, ist ein skrupelloser Verbrecher. Als ich vor 40 Jahren zum ersten Mal von diesem Irrsinn hörte, dachte ich, es handele sich um die Dummheit einiger weniger weltfremder Spinner, die, berauscht von ihren jugendlichen Träumereien, die Dinge nicht zuende denken und deren seelische Krankheit unheilbar ist. 

Dass es sich bei der Idee "im falschen Körper zu leben" nur um einen Irrtum handelt, der von einem degenerierten medizinischen Metier (aus institutioneller Dummheit und Verschlagenheit) abgesegnet wird, habe ich keine Sekunde lang bezweifelt. Aber dass dieser Irrsinn durch Verschweigen der Problematik und durch heuchlerische "Aufgeschlossenheit" die Dimensionen annehmen könnte, die es heute hat, und dass sogar Minderjährige - gegen den Willen ihrer Eltern - von einer kriminellen Bande, für die Primum nil nocere nicht gilt, in diese Falle gelockt werden können, das hätte ich damals nie für möglich gehalten. Obwohl schon damals gerade "gebildete Leute" glaubten, der Weisheit letzten Schluss zu verbreiten, indem sie das Märchen vom "Leben im falschen Körper" verbreiten. Es ist die Hölle auf Erden.    Mehr hier

Hoch lebe Würzburg!

 


Salia Würzburg

Der Student Richard Rosenburg.

Er ist ein Ästhet, den die Natur beglückt. Am 29. November 1914 beschreibt der 18-jährige Würzburger Jura- und Philosophiestudent Richard Rosenburg einen Wintermorgen in Russland: „Das Gold der Sonne, das Blau des Himmels, das mit Silberreif überzogene Dunkelgrün des Nadelwaldes und die makellose Weiße des Feldes verschmelzen zu einer seltenschönen Symphonie der Farben.“ 

Er ist ein Menschenfreund, den fremdes Leid anrührt. Am 24. Oktober 1914 erschüttert ihn der Anblick eines völlig zerstörten französischen Dorfes: „An den Ecken einige armselige Frauen, uns mit stumpfen Augen teilnahmslos anstarrend. Dort schleicht ein gebückter Alter mit schleppenden Schritten ins nächste Haus. Noch tiefer scheint sich sein Rücken zu krümmen und mit müder Bewegung fährt er mit der Hand übers Auge.“

Doch eigentlich will er ein erbarmungsloser Krieger sein. „Ich freue mich darauf, fürs Vaterland ein paar Feinde zusammenzuschießen“, notiert er am 18. Oktober. Wer also ist Richard Rosenburg? 

Der 18-Jährige stammt aus Frankfurt; im Sommersemester 1914 hat er in Würzburg das Jura- und Philosophiestudium aufgenommen. Außer Juravorlesungen belegt er solche über Ethik, Philosophie und Literatur. Er wird Mitglied der schlagenden Studentenverbindung Salia; auf dem Paukboden übt er die Auseinandersetzung mit dem Degen, bei Wanderungen und feuchtfröhlichen Kneipen im Sandhof und im Theatercafé wächst er in die Gemeinschaft hinein, auch wenn er aus Überzeugung keinen Alkohol trinkt. 

Die Salia* ist eine jüdische Studentenverbindung und wegen des zunehmenden Antisemitismus in den Reihen der Studenten 1884 entstanden, zunächst als „paritätische“ Verbindung, die auch Christen aufnimmt. Deren Zahl blieb jedoch so gering, dass die Salia, ebenso wie andere paritätische Korporationen Würzburgs, von der Umgebung als jüdisch wahrgenommen wird. 

Der Sommer 1914 ist warm und trocken; Rosenburg genießt die Zeit in der Verbindung. Stolz trägt Richard die blaue Mütze und das blau-weiß-schwarze Band der Salia. Er hört eine Vorlesung über deutsche Philosophie seit Kant; es geht um dessen Maxime: „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“ Für Richard eröffnet sich eine neue Welt, er hört Dinge, die am Gymnasium in Frankfurt nicht gelehrt wurden. 

Das Leben erscheint dem 18-jährigen Erstsemester jedoch leer, selbstzufrieden, ohne großes Ziel und ohne elementare Herausforderung. „Unsere Seele war tot“, schreibt er später, „denn sie hatte nichts, für das sie leben konnte.“ Wissen, Liebe, Karriere – soll das alles ein? 

„Dann kam der Krieg“, fährt er fort, „kam furchtbar wie ein Gewittersturm und fegte hinweg alles was schlecht und klein an uns war. Er machte uns stark und groß, schmiedete uns zu Männern.“ Das will der 18-Jährige sein: ein Mann. Er meldet sich wie viele seiner Verbindungsbrüder als Kriegsfreiwilliger. Die ersten Erfahrungen scheinen seine Hoffnung zu bestätigen. Nach kurzer Ausbildung kommt Rosenburg nach Frankreich. Am 27. Oktober steht er im Dorf Fournes-en-Weppes in den Vogesen zum ersten Mal ganz vorne nahe am Feind. Kugeln pfeifen über ihn hinweg, Erde fliegt ihm auf den Kopf. 

Da fühlt er sich wie ein richtiger Mann. „Seltsam, man hat so gar kein Angstgefühl“, notiert er in seinem Tagebuch. „Im Gegenteil, übermütige Lustigkeit quillt in mir.“ Drei Wochen später hebt Rosenburg im benachbarten Fromelles einen Graben aus, von hinten werden Kaffee und Essen herangeschafft. „Eben möchte ich fast mit keinem König tauschen“, schreibt der 18-Jährige, „und die Strapazen bekommen mir sehr gut. Schon weil ich das Bewusstsein habe, dass Opfer erforderlich sind und ich sie gerne bringe.“ 

Als Rosenburg diese Gedanken zu Papier bringt, hoffen die Deutschen noch auf einen schnellen Sieg; dass sie von den Feinden in einen ehrenhaften und unausweichlichen Kampf gezwungen wurden, ist allgemeine Einschätzung. Vaterland, Kaiser, Ehre – das sind Ideen, die einem Leben Größe verleihen können. 

An seine Verbindung schreibt Richard einen Feldpostbrief, in dem er schon ganz der abgebrühte Soldat ist, der er werden will. „Unsere Rasttage werden durch Granatfeuer versüßt“, steht da. „Solange mich keines trifft, interessieren mich die Geschosse wenig“. 

Dennoch Ist Rosenburg ehrlich zu sich selbst, seine Kriegsbegeisterung ist nicht unbedingt. Am Abend des 7. November sitzt er völlig ausgehungert im Graben bei Fromelles und plötzlich sinkt die „Begeisterung für König, Freiheit, Vaterland arg auf den Nullpunkt“. Denn in diesem Moment ist ihm „alles wurscht und alles zu viel“. So steht es im Tagebuch; nach Würzburg würde er einen solchen Satz jedoch nie schreiben.

Einen kurzen Moment lang wird der 18-Jährige wieder zum Pennäler, der mit den drei Brüdern und der verwitweten Mutter das Leben genießt, als er sehnsüchtig an ein Sonntagsfrühstück im Elternhaus zurückdenkt: „Die Sonne zeichnet auf dem weißen Fensterkreuz und der rot gesprenkelten Tischdecke helle Kringel. Ich, frisch geduscht, in frischer Wäsche und tadellos angezogen, schlürfe den heißen dunkelbraunen Kakao, das angebräunt knusprige Mohnbrötchen mit der steinharten Butter und braunem würzigem Pflaumenmus streichend. Vor mir die Sportzeitung.“

Kaum hat er diese Gedanken zu Papier gebracht, reißt er sich zusammen. Jetzt ist er Soldat, Träume von knusprigen Mohnbrötchen sind sinnlos. „Höchstens ein Sturm würde mir noch Spaß machen“, steht in seinem Tagebuch. „Der kommt einem hier wie die Erfüllung, wie das Ende der Leiden, wie ein krönender Abschluss vor.“ 

Kurz zuvor hatte er geschrieben: „Jetzt bist du Feldsoldat, jetzt kannst du zeigen, wer du bist.“ 

Der 18-Jährige sehnt die Feuerprobe herbei, das erste Feuergefecht. Er will endlich aus dem Graben heraus, mit den Kameraden die feindlichen Linien stürmen, Mann gegen Mann kämpfen. 

Im Mittelalter hat die Feuerprobe zu den Gottesurteilen gehört. Ein Angeklagter musste beispielsweise über rotglühende Pflugscharen gehen; blieb er durch göttliche Hilfe unverletzt oder heilten seine Wunden binnen kurzer Zeit, galt er als unschuldig. 

Auch im Krieg soll die Feuerprobe verdeckte Wahrheiten ans Licht bringen. Wer bist du wirklich? Ein Feigling oder ein Mann?

Rosenburg ist jedoch ein viel zu reflektierter Mensch, um den Tod, selbst den „Heldentod“ fürs Vaterland, vorbehaltlos herbeizusehnen. „Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass ich falle“, hat er am 15. Oktober nach einem nächtlichen Patrouillengang geschrieben. Da ist „noch so viel in mir Erhaltenswertes – und das alles ausgelöscht. So viel tausend Einzelvorgänge zu meiner Entwicklung, wie bestimmt von höherer Hand, und alle umsonst – absurd.“

Am 30. November, einem Montag, sind dann alle Vorbehalte wie weggeblasen. Inzwischen ist er mit seiner Einheit an die russische Front verlegt worden. Der Divisionspfarrer hat gepredigt, die Sonne scheint. „Wir sind scheinbar schon sehr nah an der Front“, notiert Rosenburg. „Schützengraberei gibt’s hoffentlich keine, sondern ‚frischfröhliche’ Feldschlacht.“ 

Am nächsten Tag beschreibt der 18-Jährige in allen Einzelheiten seinen ersten Sturm. Es ist eiskalt, die Gegner liegen im Wald gegenüber. „Die Büchsen knallen, die Maschinengewehre rattern, ein Höllenrachen speit seine verderblichen Geschosse aus. Wir liegen ohne Deckung auf dem Bauch.“ 

Endlich der Befehl: Vor! „Obwohl schon das Stöhnen der Verwundeten ertönt, ist man in dem Geknalle so froh, so ruhig.“ Richard Rosenburg stürmt mit seinem Regiment vor: „Weiter! Immer weiter! Ein Vergnügen so mit aufgepflanztem Seitengewehr den Kerlen an den Leib zu rücken.“ 

Als es vorbei ist, ist er erschöpft und glücklich: Wenn jeder vom selben Geist wie er beseelt wäre, „kann das Vaterland zufrieden sein.“ Er hat die Feuerprobe bestanden.

Richard Rosenburg, der Ästhet, Menschenfreund und Krieger, fällt bei seinem zweiten Sturmangriff am 4. Dezember 1914 in der Nähe von Lodz, 18 Jahre alt. 

Sein Tagebuch wird geborgen; die Salia veröffentlicht es 1917 zu seinem dritten Todestag in ihren „Kriegsberichten“, die monatlich an alle Bundesbrüder geschickt werden. 

Die Kriegsberichte, die heute gebunden im Würzburger Institut für Hochschulkunde liegen, enthalten Briefe von der Front und sollten den Kontakt unter den Mitgliedern, die oft Tausende Kilometer voneinander entfernt kämpften, aufrecht erhalten.

Richard Rosenburg ist einer von 12.000 deutschen Juden, die im Ersten Weltkrieg fallen. Von den 398 jüdischen Kriegsteilnehmern aus Würzburg fielen 32. Weitere acht starben später an ihren Verletzungen. Das hindert freilich die Antisemiten nicht daran, den Juden „Drückebergerei“ vorzuwerfen.    Roland Flade

*salia = die Dinge, die mit den Saliern zu tun haben (die Salier waren ein ostfränkisches Adelsgeschlecht; weshalb eine jüdische Studentenverbindung sich nach ihnen benennt, kann man nur vermuten)



Samstag, 12. Oktober 2024

Aufmerksame Menschen wie sie machen einem Hoffnung

 

Lüdenscheids größter Sohn

 


Gemeinwohlschädliche Meinungsäußerung!

 Buschmann als Faesers Knecht.

Kritische Meinungsäußerung gegenüber einem bestimmten Personenkreis (Politiker, Polizisten, Rettungskräfte, Journalisten und Menschen, die sich im Themenfeld Flucht und Asyl engagieren), sollen jetzt als "strafbare Gewalt" gelten. 

Buschmann tat in seiner Rede so, als gehe es in seiner Gesetzesinitiative nur darum, diese Personengruppe vor Gewalttaten zu schützen. Er sagte vor dem Bundestag nicht, dass laut dem Gesetzesentwurf auch Meinungsäußerungen eine solche besonders strafwürdige Gewalt sein könnten – sofern sie sich gegen Menschen richtet, „deren Tätigkeit für das demokratische Gemeinwesen und den Rechts- und Sozialstaat von zentraler Bedeutung sind.“

Hallo, Herr Kiesewetter!!

 


Primum nil nocere

 

Streitkultur&Dialog statt Cancel Culture


Was Roger Köppel befürwortet und erhofft, verkörperte Gunnar Kaiser vorbildlich.

Impfen, impfen, impfen

Es wird noch lange dauern, bis sich die Wahrheit durchsetzt. Die Rolle, die Deutschland in diesem Zusammenhang spielt, ist eine Katastrophe, denn das Vertrauen in Merkel war im Ausland groß.



Mehr Psalm 23 als Romolus&Remus

Die Frau, deren Hund am 06. Juli 2024 in den Niederlanden bei Den Treek von einem Wolf getötet und verschleppt wurde, ist nun erstmals an die Öffentlichkeit gegangen und hat sich in einem Interview in einem Podcast von "Geleidewolf" zu Wort gemeldet
(Übersetzt aus dem Niederländischen)


"Der Wolf holte sich meinen Hund von der Leine, drehte sich um und ging in den Wald". Das sind die Worte der Besitzerin des Zwergpudels Louie, der im Sommer von einem Wolf im Anwesen Den Treek in Leusden getötet wurde. Die Frau ist dank des Geleidewolf-Podcasts erstmals in der Öffentlichkeit erschienen: "Bis dahin konnte ich noch denken: Was für ein majestätisches und anmutiges Tier! "

Bislang habe die Frau bewusst die Medien gemieden, heißt es in der heute veröffentlichten Folge 7 von Geleidewolf. Dieser schockierende Vorfall ist einer der Gründe, warum ein Teil von Den Treek geschlossen wurde. Seitdem wurde viel spekuliert. Die "Hauptdarstellerin" selbst schwieg drei Monate lang. Die Besitzerin des Zwergpudels möchte allen Spekulationen über den Vorfall Fakten hinzufügen und fordert eine bessere Information der Öffentlichkeit über die Wölfe. "Ich glaube, wir führen Menschen in die Irre, genau wie ich mich damals geirrt habe", sagt sie zu Molenaar und Groeneveld. "Im Nachhinein, bei dem was ich jetzt weiß, hätte ich einfach nicht dort hingehen sollen."

Das Interview, das am 02.10.2024 aufgenommen wurde, gibt ein detailliertes Bild davon, was Louie und seiner Besitzerin am 6. Juli passiert ist. Die Frau erzählt, dass sie bei einem langen Spaziergang zwei Wölfe gesehen habe, die die Öpipeline Richtung Austerlitz überquerten. Sie war begeistert von dem Anblick. Sie hat sich auch entschieden, ihren Hund an der Leine zu halten und ihren Spaziergang in eine andere Richtung fortzusetzen. Wildkameras haben aufgezeichnet, dass sich die Wölfe dann umgedreht haben und ihr unbemerkt folgten. In einiger Entfernung setzt sich die Frau auf einen sandigen Vorsprung. Louie - an der Leine - grub im Sand, neben ihrem Knie. Sie hatte das Ende der Leine locker zwischen ihren Fingern, weil sie eine WhatsApp-Nachricht schicken wollte. Sie war noch verblüfft über den Anblick kurz vorher: zwei Wölfe, die sich sehr von diesen grauen sibirischen Wölfen im Fernsehen unterscheiden. Diese waren hellbraun, mit einem schmaleren Kopf. In diesem Moment spürte sie etwas an ihrem Arm.

"Mein kleiner Hund hat ein Geräusch gemacht", erzählt sie und imitiert ein klagendes Jaulen. "Und dann ist er schon im Maul des Wolfes gelandet." Die Frau sprang auf und fing an zu schreien. Das Raubtier schaute sie ruhig an und legte den Hund auf dem Boden. Louie hat gebellt und versucht zurückzubeißen. "Und während der Wolf mich weiter beobachtete, biss er meinem Hund in den Hals. "


Die Besitzerin sah ihren Hund schlaff zwischen den Zähnen des Wölfes hängen. Der Wolf drehte sich um und verschwand in wenigen Schritten in der dichten Waldbvegetation mit Louie im Fang. "Und damals konnte ich sogar denken: Was für ein majestätisches und anmutiges Tier. Er ist wie für diese Umgebung gemacht. Ein ultimatives Raubtier. Da wusste ich schon, dass ich meinen Hund nie wieder sehen würde". Die Frau erzählt, dass sie vergeblich gesucht habe und schließlich weinend zum Campingplatz De ReCreatie zurückgekehrt ist, nachdem sie die 112 angerufen hatte. Zwei Polizisten und ein Naturwächter aus Den Treek haben sie begleitet, um die Suche fortzusetzen.

Später kam ein Hundeführer der Polizei zu ihnen. Er beschloss, seinen Polizeihund vorsorglich im Auto zu lassen. Verständlich, sagt die Frau. "Er hat richtig bewertet, dass wir als Menschen diese Situation nicht einschätzen können. Es hätte mir nicht gefallen, wenn er seinen Hund dem ausgesetzt hätte“. Ein Wolf ist kein Hund, er kann nicht einmal mit einem Hund verglichen werden, das ist ihre Botschaft. Wölfe sind agiler, sie sind stärker und der wichtigste Unterschied: sie werden nicht von Menschen gezüchtet. "Mache nicht den Fehler, zu denken, dass es ein großer Hund ist, oder dass dein Hund genauso groß und stark ist. Ein Wolf konzentriert sich auf die Jagd. "

Von Louie wurde keine Spur gefunden. Seine Besitzerin spricht im Podcast über ihre eigene Schuld. "Dass ich mich nicht sofort umgedreht habe, als ich diese Wölfe sah. Dass ich meinen Spaziergang fortgeführt habe. Dass ich Louie an der Leine hatte, aber nicht wachsam war, wenn ich eine SMS schickte. Dass alles meine Schuld war und ich gegangen bin. Meinen Hund habe ich eigentlich verfüttert".

Nach all den Gefühlen der Trauer der letzten Monate will die Frau nun ihre Hilflosigkeit in die Tat umsetzen. Deshalb erzählt sie ihre Geschichte sachlich und vorerst nur einmal. "Ein Wolf hat sich am helllichten Tag hinter meinen angeleinten Hund geschlichen und ihn in den Wald verschleppt. Ich denke, die Menschen haben ein Recht darauf, das zu wissen, damit sie die Risiken selbst einschätzen können. "

Das Interview kann in niederländischer Sprache in Folge 7 des Podcasts von Geleidewolf gehört werden.

Das Verhältnis des Menschen zum Wolf ist schon seit ungefähr 3000 Jahren ambivalent.

Freitag, 11. Oktober 2024

Duckmäuser

 


Man darf sich nie dafür entschuldigen, etwas Richtiges gesagt zu haben! Im Gegenteil, man muss sofort eskalieren, wenn jemand wagt, einem dafür Vorhaltungen zu machen. Die Meute wird einem sowieso nicht verzeihen!! Und die Fans werden sich enttäuscht abwenden, wenn man klein bei gibt. 


8. Last not least, die Deutsche Bahn 


Faire Analyse

 

Masochistisches Alleinstellungsmerkmal

    Während Einheimische kaum noch bezahlbare Wohnungen finden, plant Bayern eine Protzunterkunft für Asylbewerber auf einem millionenschweren Grundstück in bester Lage am Starnberger See. Auch kostenlose Kinderbetreuung soll es geben. 

    In der 3.000-Seelen-Gemeinde Seeshaupt direkt am malerischen Starnberger See hängt der Haussegen gewaltig schief. „Das ist ein Filetgrundstück, und es ist nicht kostenlos. Es gehört zum Vermögen aller Bayern. Ich hoffe, das geht an uns vorbei“, zitiert der Münchner Merkur den örtlichen FDP-Politiker Armin Mell.

    Denn auf dem geschätzt sechs Millionen Euro teuren Grundstück in allerbester Luxuslage sollen nun knapp 100 Asylbewerber untergebracht werden. Passend zur Lage soll dann offenbar auch das Asylheim ausgestattet werden. Es soll eine „vierteilige Bebauung entstehen, nachhaltig in Vollholzbauweise, mit Satteldach, Photovoltaikanlage, Wärmepumpentechnik, gestalteten Außenanlagen“, beschreibt die Regionalzeitung das Großprojekt.

    Wie so oft in solchen Fällen wurde den Einwohnern versprochen, es kämen vor allem Mütter mit Kindern. Deswegen soll es auch eine kostenlose Tagesmutter für die Asylsuchenden mit Kind geben. Bis es so weit ist und die Migranten in die nigelnagelneuen Luxushäuser einziehen, müssen allerdings erst Altlasten vom Grundstück befreit werden. Rund 1,7 Millionen Euro soll allein das den Steuerzahler kosten. Die Kosten für die neue Unterkunft sind noch nicht beziffert. Zudem sollen auf dem Areal auch 50 Wohnungen für normale Mieter entstehen.

    Selbst aus der SPD kommt Kritik. „Katastrophal“ nennt SPD-Kommunalpolitiker Reinhard Weber den Plan. Bürgermeister Fritz Egold (CSU) will nun versuchen, die Pläne seiner Münchener Parteifreunde noch zu verhindern. „Wir sind auch schon im Gespräch mit Rechtsanwälten.“ Doch ein Bauantrag, über den der Gemeinderat abstimmen müßte, liegt noch nicht vor.

    Ende Oktober sind nun zwei Bürgerversammlungen geplant, bei denen die Bürger Fragen zum Projekt stellen können. Der Haussegen in der Gemeinde dürfte also noch ein wenig länger schiefhängen.   JF

    Vor 20 Jahren dachte ich, dass die Türkei es geschafft hat, dass deutsche Schulbücher, die den Genozid der Armenier erwähnten, eingestampft wurden, sei der Gipfel kriecherischer Selbsterniedrigung.

Es gibt jetzt die Forderung, jüdische Einrichtungen nicht mehr zu schützen

Stark mit den Schwachen, schwach mit den Starken. Die Dhimmi-Dummis glauben, sie könnten sich retten, wenn sie die Juden preisgeben.

Das also ist die Wirkung der brennenden Kirchen in Frankreich. Bewusstseinserweiterung ist offenbar immer Bewusstseinseinengung. In dieser Hinsicht behält Kohelet recht.

Je mehr Zeit seit Hitlers Tod verging, desto eifriger wurde er bekämpft. Umgekehrt kneifen nun alle moralpredigenden Maulhelden, wo sie wittern, dass es ernst wird.

Was ist nur aus Israel geworden!

Das wird ein immer verbisseneres Tauziehen

 World Climate Declaration

 Climate Emergency Declaration

Ditfurths Experiment wird jetzt endlich einmal kritisch untersucht. Besser spät als nie.

Donnerstag, 10. Oktober 2024

Geduld

 

Von der Leine kann nicht irgendwann sagen, dass ihr niemand ihre Lügen um die Ohren gehauen habe

 Aber das kann eine 7-fache Matrix nicht erschüttern. Das lässt sie unbeeindruckt und es lässt sie unerschütterlich weitermachen.

Besser spät als nie


 

Mittwoch, 9. Oktober 2024

Mussten die ihre Pager vorher abgeben?

 




Es ist zum Heulen


 

Was Marcel Barz bestürzt herausgefunden hat

 weiß ich seit 1987. Die in Italien veröffentlichten Statistiken zu Themen wie Gesundheit und Landwirtschaft wichen einfach zu sehr von den deutschen ab. Und als ich am EUI Eurostat konsultierte, konnte das meine Skepsis nur vergrößern. Was während der Coronakrise geschah, war nur eine drastische Verschlimmerung einer üblichen Praxis. Dass gerade ein Experte wie Marcel Barz aus allen Wolken fällt, wundert mich nicht, weil er vor 2020 nie auf den Gedanken kam, die zugrundeliegende Hermeneutik zu untersuchen und die meisten Experten sowieso auf Grund der Überspezialisierung oft den Wald vor Bäumen nicht sehen. Meine Skepsis rührt daher, dass schon während meiner Schulzeit mein Urvertrauen in gewissenhafte Professionalität bei Bereichen, die unser Weltbild berühren, traumatisch erschüttert wurde. Denn ich musste feststellen, dass mich nicht nur die Lehrer belogen, sondern auch die Verwandten; man wird vorsichtig.

Non tutto il male viene per nuocere! Nicht alles Schlechte kommt, um zu schaden.

Wenn man dieses Buch liest, lernt man, dass die Hummel eigentlich - wenn man die aerodynamischen Gesetze in Betracht zieht - nicht fliegen kann. Sie fliegt aber trotzdem. So ähnlich ist es in mancherlei Hinsicht mit Italien, vor allem mit der italienischen Wirtschaft.

Camilla Hildebrandt ist gerne mal ein bisschen reißerisch. Auch die quietschenden Geräusche, die sie zwischen die Beiträge einblendet, um die Aufmerksamkeit der Hörer anzukurbeln, sind eigentlich unmöglich. Aber sie hat das Herz am rechten Fleck und arbeitet gewissenhaft.

Was Köppel beklagt, ist nicht erst seit Merkel ein Problem im deutschsprachigen Raum! Es war bereits vor 50 Jahren in einem Ausmaß der Fall, das mich das Weite hat suchen lassen (nur eben mit anderem Vorzeichen). Jetzt, wo dieses antidemokratische Syndrom im gesamten Westen Verbreitung  gefunden hat (dank Corona und, ich fürchte, dank Obama und seinen Kumpanen), thematisiert er es explizit. Aber es ist mir eine besondere Freude, dass er Franz Hohler zitiert, den ich vor genau 50 Jahren in Weikersheim erlebte, als er noch ein Unbekannter war, der auf kleinen Bühnen vor 30 Zuschauern bereit war aufzutreten.


 

 

"Die israelischen Geiseln sind eingepreist"

Der Erfolg der Hamas besteht darin, dass sie Israel dazu gezwungen hat, ein Massaker durchzuführen, um überleben zu können. Und noch schwerer wiegt, dass sie Israel dazu gezwungen hat, die immer noch als Geiseln in den Händen der Hamas befindlichen Israelis dieser Staatsräson zu opfern. Übrigens zeigte schon Ben Gurion keinerlei Interesse für Auschwitz während des Zweiten Weltkriegs! Gegenüber der Priorität, Hitler zu besiegen, war es eben zweitrangig, so bitter dies auch ist.

Aber Michael Lüders quittiert diese Tragödie mit den Worten "die israelischen Geiseln sind eingepreist" (in das Projekt, ein Großisrael zu schaffen). Mehr Niedertracht geht nicht. So borniert wie Lüders vorgibt zu sein, kann man gar nicht sein. Dass der 7. Oktober "auch ein Versuch der Hamas" gewesen sei "eine neue Situation zu schaffen", ist die groteske Behauptung eines unerschütterlichen,  unverbesserlichen Judenhassers Soviel klugscheißernde Kaltschnäuzigkeit ist selbst in Deutschland einmalig. Der tut einfach so, als könne es eine friedliche, gerechte und unblutige Lösung geben und verschanzt sich hinter deliranten Moralpredigten. Er ist der Typ des rechtskonservativen, antijüdischen Schwätzers, der auf den Schulterschluss zwischen islamistischem Judenhass und deutschem Revanchismus hinarbeitet: genau die Gestalt, die dem unbedarften Schuster schlaflose Nächte bereitet, und der sie - schematisch, wie er ist - in der AfD zu erkennen meint (Paranoia statt Dejàvue). Das Umfeld der Jüdischen Allgemeinen wimmelt von Trotteln dieser Art, kluge Juden findet man in der Jüdischen Rundschau. Männer wie Lüders sind eine Schande für Deutschland. Da lob' ich mir dann doch Avraham Stern. Wenn Lüders unbedingt an Juden rummäkeln muss, soll er sich gefälligst an Selenskij und Blackrock abarbeiten. Wo er doch Mitglied der BSW ist!

Darüber, dass Israel von Anfang an zu klein war, um sich unter Wahrung der Menschenrechte schützen zu können, habe ich in den letzten 50 Jahren kein Wort gehört. Auch die Israelis und Juden wie Wolffsohn sind diesbezüglich in ihrer Heuchelei unerträglich. Die Wahrheit hört man eben nicht gern und mindestens so ungern spricht man sie aus. Man hat ja gesehen, wie mit Günter Grass umgesprungen wurde, nachdem er "Was gesagt werden muss" veröffentlicht hatte. Das muss sich jetzt also ausbluten.

Dass die Palästinenser nicht wollten, dass aus Europa ein paar Millionen Juden in diesen winzigen Flecken Erde einwanderten, ist eine Selbstverständlichkeit. Aber nach der Shoah mussten die Palästinenser in diesen sauren Apfel beißen. Dafür sind sie jetzt unter den Arabern auch am gebildesten, dank Israel! Wären sie Teil des Osmanischen Reichs geblieben, würden sie sich heute nicht so aufführen. Wären sie Teil des Britischen Herrschaftsgebiets geblieben, auch nicht. Aber als die Juden, die dem Sultan viel Land abgekauft hatten (angeblich zu völlig überteuerten Preisen), einen Staat dort gründeten, da war Sizilien das einzige arabische Land, das diesen Staat nicht angriff. Israel ist seit seiner Gründung 1948 eine Totgeburt. Und solange es so klein wie Hessen bleibt, bleibt es auch eine Totgeburt. Anders als Baerbock und ihre Kumpane meinen, ist die Ära der Eroberungskriege eben nicht vorbei. Die Frage ist nur, wer wen erobert. Wenn die EU etwas taugte, hätten wir längst ein europäisches Heer, ein europäisches Fernsehprogramm, undurchdringbare europäische Grenzen und Israel als EU-Mitglied in Übersee.

Die Juden sind unvermeidlich zu Virtuosen des Rumopferns geworden, sozusagen die Aristokratie unter den Victimisten. Unvermeidlich, weil sie nicht nur eine lange Geschichte als Opfer haben, sondern tatsächlich immer noch Opfer sind. Das kann man nicht ausblenden, wenn man sich ein Selbstverständnis als Jude zimmert. Sie könnten, auch wenn sich an der Gefahr, zum Opfer zu werden etwas änderte, gar nicht mehr ohne Opfermentalität leben. Und ich fürchte, auch ohne "Antisemitismus" nicht. "Den alten Esau" nennen sie die Antisemiten. Die Fähigkeit zu Selbstkritik und die, Kritik von anderen zu ertragen und anzunehmen, haben sie vorerst verloren. Daran wird sich in den kommenden Jahrzehnten nichts ändern. Die Angst, jemandem wie Lüders den kleinen Finger zu reichen, ist dafür zu groß.


 

Würth

 




Focus

Badische Zeitung

Man müsste mal recherchieren, ob Würth etwas zu verbergen hat, das ihm peinlich ist und von dem er mit diesem Zirkus ablenkt. Irgendein Patenonkel, der SS-Obersturmbannführer war oder sowas...

Bei Wolfgang Grupp vermute ich eher, dass er so naiv ist zu glauben, er habe durch seine Positionierung Redlichkeit bewiesen - so ähnlich wie wenn man für die Wildtier-Stiftung oder den WWF spendet. Der ist ein schlichtes Gemüt, glaubt den Journalisten auf's Wort, wenn sie sagen, Höcke sei ein Nazi und tickt wirklich so. Vielleicht hat er irgendwann nur angefangen, freundlich den Journalisten Interviews zu gewähren, weil er weiß, dass es geschäftsschädigend sein kann, wenn man es sich mit dieser Meute verdirbt. Aber inzwischen hat er sich kompromittiert; ich glaube aber, dass er in diesem Punkt, so ähnlich wie Bosbach, aus Lindenholz geschnitzt ist.

Deutschland hat sich vor lauter "Vergangenheitsbewältigung" um den Verstand gebracht. Es gibt eben nichts, was man nicht missbrauchen könnte, vor allem, wenn die ursprüngliche Absicht durch Vermassung zu einer Parodie ihrer selbst verkommt. Dass Putin so etwas für Russland um alles in der Welt verhindern will, ist begreiflich. Und ich gebe zu, ich weiß nicht, ob es anders verhindert werden kann als durch ein ausdrückliches Verbot von Geschichtstrevisionismus. Leider habe ich schon immer befürchtet, dass die moderne Massendemokratie an sich selbst scheitern könnte. Selbst Karl Popper vermochte nicht, meine Befürchtung zu zerstreuen. In einer winzigen Polis funktioniert Demokratie problemlos. Es kennt ja jeder jeden vom Sehen! Außerdem bestand damals ein beträchtlicher Teil der arbeitenden Bevölkerung aus Sklaven. Die Massendemokratie ist eigentlich erst durch die Massenmedien möglich, wobei die TV-Nahaufnahmen eine besondere Rolle spielen. Aber die Techniken der Manipulation werden ständig perfider. Ernst Jünger sagte, über ernste, einschneidende historische Ereignisse kann nur am darauf folgenden Tag und dann wieder 100 Jahre später etwas sinnvolles gesagt werden. Sein einstiger Sekretär Armin Mohler warnte schon in den 60-er Jahren vor der Vergangenheitsbewältigung, weil er ahnte, dass das Ergebnis anders sein werde als die gute Absicht. Er empfahl statt dessen Diwalds "Geschichte der Deutschen". Die empfehle ich auch.

Würth ist eine der Familien, denen Florian Langenscheidt ein Kapitel in seinem Buch über die besten deutschen Familien gewidmet hat. Sehr ärgerlich.

Zum Davonlaufen

Jiffer Bourguignon & Ingo Zamperoni

 Ein bundesrepublikanischer Pseudoitaliener und eine amerikanische Pseudofranzösin. Und der Deutsche Michel, der ja daran gewöhnt ist, andere Länder durch deutsche Krimis, in denen BRD-Schauspieler pseudokroatische, pseudotürkische, pseudoitalienische, pseudoportugiesische, pseudofranzösische... Kommissare spielen, vermeintlich kennenzulernen, aber nur erfährt, was die Drehbuchautoren meinen, für ihn zusammenphantasieren zu müssen, dieser Deutsche Michel, der seit Jahrzehnten daran gewöhnt ist, dass ihm ein zu seinen Sehnsüchten passendes X für das wahre U vorgemacht wird, er ist ein gefundenes Fressen für Leute wie Markus Lanz, Giovanni Di Lorenzo und Ingo Zamperoni, die in Italien nicht bestehen könnten,aber verschlagen genug sind, den Zuschauern in Deutschland genau das aufzutischen, was sie jahrzehntelang (leider tatsächlich auch) hören wollten und zum großen Teil immer noch hören wollen, oder zumindest - mangels anderer Erfahrungen - immer noch glauben, hören zu wollen.


Amerika, wir müssen reden

Was Köppel zu recht beklagt und klar benennt, war vor 50 Jahren genauso wie heute; es hat sich nur das Vorzeichen geändert!! Und es hat sich herausgestellt, dass die, die sich vor 50 Jahren für Toleranz stark machten und dafür, politischen Gegnern die Achtung nicht zu versagen, heute intoleranter, selbstgerechter und selbstgefälliger sind als diejenigen, die sie damals, zu recht, kritisierten. Es ist ein deutsches Problem!! Italien war vor 40 Jahren so linkskonformistisch wie heute Deutschland. Aber selbst damals konnte ein postfaschistischer Journalist wie Giano Accame trotzdem (wenn auch nur ab Mitternacht) im öffentlichen, staatlichen italienischen Fernsehen Sendungen gestalten. Die postfaschistische Partei MSI saß im Parlament, Almirante hielt selbst im linksradikalen Florenz Reden auf der Piazza vor dem Palazzo Vecchio, und niemand fiel es auch nur im Traum ein, die Partei MSI zu verbieten. In einem Wort: Die Italiener sind demokratisch, die Deutschen sind es nicht. Ich meine damit, dass die deutschen Bundesrepublikaner zwar demokratische Institutionen haben, diese aber hauptsächlich deshalb nicht funktionieren, weil die Deutschen mehrheitlich nun mal immer noch keine demokratietaugliche Mentalität besitzen. In Italien wurde die Monarchie durch eine Volksbefragung nach dem Zweiten Weltkrieg abgeschafft (der alte Marchese Ginori war während dieser Abstimmung, wie alle zum Hochadel gehörenden Familien, im Quirinalspalast zu Gast. Sein damaliger Butler, der ihn dorthin begleitet hatte, hat es mir persönlich erzählt). In Deutschland starb die Monarchie sozusagen ab, als der Kaiser nach dem Aufstand der Matrosen "abdankte" und nach Holland ins Exil floh. Und nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Demokratie im Westen nicht durch eine Volksbefragung, bei der eine Mehrheit für die Republik stimmte, eingeführt, sondern sie wurde den Deutschen aufgezwungen, indem man "die Besten, die nach 12 Jahren Gewaltherrschaft in Deutschland noch übrig waren" (wie Ulrike Meinhof es ausdrückte) nach Herrenchiemsee schickte.

Die Deutschen sind unfähig, ihre politischen Gegner zu achten. Das Spektakel, das früher Augstein und Bohme veranstalteten und heute Gysi und von Guttenberg zelebrieren, dient einzig und allein dazu, dem Publikum vorzugaukeln, faire Auseinandersetzung sei in Deutschland möglich. In Italien ist es sogar illegal, eine Oppositionspartei wie die AfD aus fast allen Talkshow-Debatten rauszuhalten. Diese Details erspart Köppel dem deutschen Zuhörer, vielleicht um ihn nicht zu deprimieren und zu demoralisieren. Er möchte uns ja dazu ermutigen, "mehr Schweiz, mehr direkte Demokratie zu wagen"! Da Italien aber wie die Schweiz Volksentscheide hat, ansonsten aber mehr der BRD ähnelt, sollte er das italienische System mal unter die Lupe nehmen, schon deshalb, weil es in D immer nur dann erwähnt wird, wenn die Deutschen eine Gelegenheit sehen, sich besser als die Italiener zu fühlen. Die Dummheit der deutschen Medien - und generell des deutschen Managements - ist nicht mehr zu überbieten. Köppel ist ein rares Beispiel dessen, was - als es 90% weniger Abiturienten gab als heute - noch häufiger gab: Er ist ein echter Bildungsbürger.

 

 

Gut ist auch, dass Köppel daran erinnert, was Europa den Serben zu verdanken hat, die einst den Islam zurückgeschlagen haben. Wer in der Entführung aus dem Serail Mozarts Janitscharenchor hört, der soll bitte daran denken, was die Türken den Serben antaten, um dieses SS-artige Militärcorps zu erschaffen.

 

Dienstag, 8. Oktober 2024

Leitmedien, Beileid und Highlight

 


"Wir werden Siegen, denn sie lieben das Leben, und wir lieben den Tod"

Martinazzoli

 


Montag, 7. Oktober 2024

Dass Ehrlichkeit so selten ist...!

 

Beile Ratut

Sowjetprojekt&H2-Sowjetprojekt


 

Dass der Köhler sich für sowas hergibt...

Retter in dunkler Zeit

Lassahn ist wieder mal unersetzlich und unverzichtbar. Heute stellt er einen Mann vor, der sich mit akribischen Recherchen den unbekannten Helden gewidmet hat: Frank Littek.

Man höre sich Rafael Korenzecher an. Die Brutalität der Muslime wurde immer von der Mehrheit getragen. Das kann ich seit 1979 bestätigen. Eine Tendenzwende fand diesbezüglich nie statt seit damals. Ihre Stärke gegenüber dem "postmodernen', aufgeblasen Westen ist spiritueller Natur: unerschütterlicher, todesmutiger Glaube. Und unbefangener Hass! Da hat der verklemmte, hedonistische Westen keine Chance. Irgendwann wird der gesamte Westen zu spüren bekommen, was ein 7. Oktober ist. Und was es heißt, in der Ära der Sabotage zu leben.

Heute ist Lepanto Day!!

Das hat gerade noch gefehlt. Es reicht Kiesewetter nicht, Selenskij und Blackrock in den Hintern zu kriechen. Wenn die EU etwas taugte, hätte sie ein eigenes, schlagkräftiges Heer, ein gemeinsames Fernsehprogramm und Israel als Mitglied (und natürlich wäre Europa eine Atommacht). Sie taugt aber nichts, bisher. 

Tag der Republik war auch immer am 7. Oktober! Und Ulrike Meinhof wäre heute 90 geworden. Es passt irgendwie alles zueinander. 



Arschkriecherland

Den erbärmlichen Linkskonformismus Deutschlands, in dem es sich seit spätestens 2014 befindet, hatte ich nicht für möglich gehalten, aber die Feigheit, einfältige Borniertheit, Verlogenheit, hündische Weisungsbefolgung gegenüber Befugten ohne Kompetenz und Autorität und der niederträchtige Opportunismus, all dies hat mich nicht überrascht. Im Gegenteil, ich war darauf gefasst und vorbereitet. Deutschland ist ein Land  gesichtsloser, geschichtsverachtender, beschränkter, überheblicher Waschlappen, die man an der Gurgel hat, wenn sie einem nicht die Füße küssen. Was weiter unten folgt, ist ein Bericht von Dietrich Brüggemann, einem der Initiatoren der Aktion "Alles dichtmachen", dazu, wie es ihm danach und bis heute erging und geht. In einem Land, in dem Zivilcourage und Zivilgesellschaft groß geschrieben werden, in welchem Generationen von Schülern zu kritischem Denken angehalten wurden, das tatsächlich aber - nach wie vor - ein Arschkriecherland ist, in welchem man Mut nur in der Meute zeigt und nur dann, wenn es gegen eine Minderheit geht, die man jetzt mal aus Herzenslust hassen darf; in welchem Establishment und Politik dazu das Signal geben, Medien und Hilfstruppen dann ihren Abscheu gegen "Blinddärme der Gesellschaft" äußern, kultivieren und pflegen.

Der Umgang mit Corona bleibt die letzte und größte Schande der Merkelrepublik.

Hier berichtet der Regisseur und Autor, welche Konsequenzen das bis heute für ihn hat – und nennt dabei auch Namen. Stand: 31.05.2024


Seit ich denken kann, wurde mir gesagt, man solle „mutig sein“, gern auch „unbequem“. Literaten und Künstler, die ihre Stimme gegen die Staatsmacht erhoben, waren stets leuchtende Vorbilder. Da ich das Glück hatte, in einem Land aufzuwachsen, in dem man weitgehend tun und lassen konnte, was man wollte, sah ich mich in dieser Hinsicht nie besonders gefordert. Eine gewisse Distanz zur politischen und gesellschaftlichen Macht war mir gleichwohl selbstverständlich, und damit fühlte ich mich nicht allein. Alle um mich herum fanden Vorratsdatenspeicherung falsch, Gentechnik ungut und so weiter. Mutig war das nicht, aber im Zweifelsfall, na klar, wären wir mutig gewesen.

Seit 2020 ist aber einiges passiert, das mich neu ins Nachdenken bringt: Sollte man mutig sein? Vom künstlerischen Standpunkt aus würde ich weiterhin sagen: Ja, unbedingt. Rein strategisch: Vielleicht eher nicht.

Im Frühjahr 2020 ging eine Erzählung von einem neuartigen Virus um die Welt. Niemand war immun, deswegen sollten wir alle zu Hause bleiben und ganze Gesellschaften lahmlegen. Ich fand das fragwürdig. Es gab genügend Fachleute, die sich anders äußerten, und die ungeheuren Schäden, die solche Maßnahmen anrichten würden, waren für mich offensichtlich. Also tat ich, was ich immer tat: Ich blieb skeptisch. Ich musste allerdings bald feststellen, dass ich diesmal mit meiner Haltung allein war. Ein Jahr lang sah ich mir an, wie die Corona-Maßnahmen sich immer mehr verselbständigten. Dann kam ich mit einer Gruppe von Schauspielern in Kontakt, die die Situation genauso erschreckend fanden wie ich, und so entstand die Aktion #allesdichtmachen. Nach einem Jahr voller fruchtloser Argumente waren Argumente offensichtlich egal, also machten wir stattdessen Witze. Die Empörung kannte daraufhin keine Grenzen. Wir hatten ein paar Videos ins Netz gestellt, niemand musste sie anschauen, aber was jetzt passierte, wäre in vormodernen Zeiten eine Steinigung durch einen wütenden Mob gewesen.

Hat mir das beruflich geschadet?

Die Antwort besteht aus vielen Einzelteilen. Betrachten wir sie der Reihe nach.

Einige Tage nach der Aktion erschienen zwei Texte im „Tagesspiegel“, in denen gemutmaßt wurde, die Aktion sei von einer „kleinen Gruppe von Aktivisten mit undurchsichtiger Agenda“ geplant worden, es gebe „Verbindungen ins Querdenker-Milieu“, aber vor allem war ich persönlich der Bösewicht, ich wolle „die Grenze zwischen Wahr und Falsch verwischen“ und so weiter. Der „Tagesspiegel“ hatte mich nicht zur Sache befragt und sich auch andere Fehler geleistet, musste die Texte immer wieder korrigieren und stand am Ende peinlich entblößt da. Ich fand die Artikel ärgerlich, aber auch lächerlich und nahm nicht an, dass irgendjemand so etwas ernst nehmen würde.

Zwei Wochen nach der Aktion rief ich Gunnar Cynybulk an, den Inhaber des Kanon-Verlags, bei dem mein Roman „Materialermüdung“ ursprünglich erscheinen sollte. Ich hatte Cynybulk als klugen und bedächtigen Menschen kennengelernt, und als ich zum Hörer griff, ging ich davon aus, dass er sagen würde, man solle diesen Sturm im Wasserglas jetzt bitte zu den Akten legen und lieber den Roman fertigschreiben. Das Gespräch verlief jedoch anders. Cynybulk druckste herum, er hätte mich ohnehin bald angerufen, er habe intensiv nachgedacht und auch in Abstimmung mit den Gesellschaftern beschlossen, meinen Roman nicht zu veröffentlichen.

Mir fiel die Kinnlade herunter. War nicht die Loyalität von Verlegern zu Autoren, die im Kreuzfeuer stehen, eine klassische Tugend in der Literaturwelt? Offenbar nicht. „Kanon möchte“, schrieb er mir danach, „eine Literatur ermöglichen, die nicht destruktiv ist, und Künstler:innen fördern, die ihre Meinungsfreiheit nicht missverstehen“. Außerdem bat er mich nachdrücklich darum, Stillschweigen über diesen Vorgang zu bewahren – und dann forderte er noch den bereits gezahlten Vorschuss zurück. „Die politisch motivierten Verlautbarungen“, schrieb er danach an meine Literaturagentin, die glücklicherweise zu mir hielt, „entwerten und beschädigen das Kunstwerk. Es wäre spannend zu sehen, inwieweit Gerichte dieser Lesart folgen.“ Außerdem sei ein Verzicht auf den Vorschuss in Höhe von 5000 Euro „für einen Verlag in seiner Gründungsphase undenkbar“.

So dringend wollte er dann doch nicht herausfinden, ob Gerichte dieser Lesart folgen, zumindest hat er mich nicht auf Rückzahlung verklagt. Ich habe Gunnar Cynybulk im Vorfeld dieses Textes gefragt, ob er die damalige Entscheidung weiterhin richtig findet, bekam jedoch keine Antwort.

Im Jahr 2017 hatte ich mit der Musikerin Desiree Klaeukens die Band Theodor Shitstorm gegründet. Unser zweites Album sollte bei dem Hamburger Label Grand Hotel van Cleef erscheinen, für das ich seit 2010 zahlreiche Videos gedreht hatte und dem ich mich freundschaftlich verbunden fühlte. Auch hier war jetzt helle Aufregung. Labelchef und Kettcar-Sänger Marcus Wiebusch ignorierte mein Angebot, persönlich zu reden, stattdessen ließ er uns in einem Zoom-Call einige Wochen später von seinem Kollegen Rainer G. Ott die Entscheidung überbringen, dass man sich von uns trennen werde. Es war, wie er selbst sagte, das erste Mal in der Labelgeschichte, dass man eine Band hinauswarf. Es folgten ein paar Mails sowie ein Telefongespräch, das bald in Anschreien überging. Schließlich schrieb er mir, das Ganze sei ein „Schlag ins Gesicht“ (von mir an ihn, nicht etwa umgekehrt) „und für mich die größte Enttäuschung der Labelgeschichte“. Die Folgen waren für die Band unerfreulich, aber wir haben selbst ein Label gegründet, und das Album ist nun endlich im Februar 2024 erschienen. Ich habe Grand Hotel van Cleef um Stellungnahme gebeten, ob sie die damalige Entscheidung immer noch richtig finden, aber keine Antwort bekommen.

Mein Roman war unterdessen bei einem Lektor des Verlags Hoffmann und Campe gelandet, und der schrieb mir, das Buch sei „nichts weniger als das absolut umwerfende Porträt der deutschen Republik im Jahre 2021, ein großer, unglaublich unterhaltsamer Roman, gespickt mitunter mit den besten Dialogen, die ich in meiner zwanzigjährigen Karriere als Lektor gelesen habe“. So etwas liest man natürlich gern, aber die Freude währte nicht lang, denn gleich darunter schrieb er, dass man es bei Hoffmann und Campe „sich aber nicht zutraut, Ihren Roman so aufzustellen, wie er aufgestellt werden müsste aufgrund der Verwerfungen im vergangenen Frühjahr“. Das fand ich wiederum bedauerlich, denn die erwähnte Loyalität zum kontroversen Autor gehört bei Hoffmann und Campe nun wirklich zum Tafelsilber, das geht zurück bis zu Heinrich Heine, der seinen Verleger besingt, er wolle mit Campen „in Rheinwein und Austern schlampampen“, und auch in jüngerer Zeit hatte man hier zum Beispiel kein Problem mit Monika Maron, nachdem sie bei Fischer nicht mehr erwünscht war. Ich habe an Hoffmann und Campe geschrieben und gefragt, wie man heute zu dieser Entscheidung steht, aber bisher kam keine Antwort.

„Stern TV“ war die einzige Talkshow, die nach #allesdichtmachen mit uns und nicht nur über uns reden wollte. Ich nahm die Einladung an, musste mich aber im Vorfeld einer merkwürdigen Inszenierung erwehren: Man hatte in einem Schneideraum unsere 53 Videos auf den Monitoren arrangiert, dort sollte ich mich davorsetzen und so tun, als sei ich gerade mitten in der Postproduktion, und das wollte man dann zwischen Statements von betroffen-empörten Schauspielkollegen schneiden. In der Sendung gelang es mir, bei der Sache zu bleiben und sogar mit meiner designierten Gegnerin, der Instagram-Ärztin „Doc Caro“ Holzner, zu fraternisieren.

Weitere Talkshows gab es nicht, Interviews in Leitmedien nur eines in der „Welt am Sonntag“, dafür zahlreiche Texte, die meistens die Erfindungen des „Tagesspiegel“ übernahmen. Besonders rustikal betätigte sich ein Autor namens Andreas Hartmann, der in der „taz“ unter dem Titel „Werk, Autor, Sumpf“ feststellte, ich sei „richtig abgetaucht in den Sumpf“ und werde „aus diesem so schnell wahrscheinlich auch nicht mehr herauskommen“. Ich habe bei der Chefredaktion der „taz“ angefragt, ob man derartige Hetzartikel nach zwei Jahren Drüberschlafen immer noch gut findet, aber bisher wurde nicht geantwortet.

Die meisten anderen Medienbeiträge ignorierte ich, nur als im Radio-Eins-Podcast von Serdar Somuncu und Florian Schroeder behauptet wurde, ich sei „längst in einem Milieu unterwegs, das nicht nur am Rand des Querdenkertums oder am Rand des Verschwörungsmystikers steht, sondern mittendrin“, schrieb ich einen Brief samt Gesprächsangebot. Serdar Somuncu schrieb zurück und lud mich in seine Sendung „Die Blaue Stunde“ ein. Das telefonische Vorgespräch war offen und fair. Eine Stunde vor der Aufzeichnung rief mich dann Florian Schroeder mit unterdrückter Nummer an und erläuterte mir in einem zwanzigminütigen Monolog mit schneidender Stimme, dass Kritik an den Corona-Maßnahmen ganz automatisch Verschwörungstheorie sei.

Die Sendung verlief dann wiederum anders als das Vorgespräch, geriet nämlich zu einer Art Verhör mit ständigem Unterbrechen und inquisitorischer Fragerei.

Knapp zwei Jahre später hatte Serdar Somuncu dann seine Meinung geändert und bezeichnete die Maßnahmen der Regierung als „verirrte Katastrophenpolitik“. Daraufhin schrieb ich ihm, ob wir unsere Sendung vom Frühjahr 2021 vielleicht nochmal aufrollen sollten. Er antwortete mir, er habe mir Fragen gestellt, ich hätte sie beantwortet und er sehe keinen weiteren Gesprächsbedarf. Ich schrieb außerdem der Wortredaktion von Radio Eins, wie man es findet, wenn Andersdenkende auf einem öffentlich-rechtlichen Sender, der ja vielleicht für Ausgewogenheit und Meinungsvielfalt stehen sollte, derart behandelt werden, aber es kam keine Antwort.

Mein Roman erschien dann im August 2023 bei einem kleinen Frankfurter Verlag, und die Veröffentlichung war in ihrer Ereignislosigkeit zutiefst beeindruckend. Eine bestens im Feuilleton vernetzte PR-Agentin fand das Buch zwar umwerfend und ging auf große Werbetour, aber das brachte rein gar nichts. Ein befreundeter Journalist hätte es gern für die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ rezensiert, durfte aber laut eigener Aussage nicht, und bei meinem Verlag bekam ich eine SMS zu sehen, in der jemand schrieb: „Bei der Vogue wie überall: N.’s Chef (Name geändert und abgekürzt, Anm. d. Red.) will nicht, dass sie Brüggemann macht. Seine Tweets seien ‚gefährdend‘“.

Lorenz Maroldt, Chefredakteur des „Tagesspiegels“, war mit der Berichterstattung zu #allesdichtmachen nicht glücklich. Das führte zu einem Gastbeitrag, in dem ich meine Sicht der Dinge darlegen durfte. Dieser erschien online, wanderte auf der Website aber schnell nach hinten. Wir blieben in losem Kontakt, und als wir uns im Frühjahr 2022 mal wieder trafen, kam das Gespräch auf Harald Martensteins Abgang als Kolumnist, und ich sagte: Wie wär’s, wenn ich für euch eine Kolumne schreibe? Klar, erwiderte Maroldt, machen wir. Ich fragte, ob er das einfach so entscheiden könne, er sagte ja, also freute ich mich, und wir besiegelten den Beschluss mit Handschlag vor Zeugen. Als ich aber zwei Wochen später darauf zurückkommen wollte, flüchtete er sich in zahlreiche Bedenken und wollte nicht mehr an seine Zusage erinnert werden. Was die Gründe waren, ist mir unklar, ich vermutete redaktionsinternen Protest, aber immerhin durfte ich so in Erfahrung bringen, wieviel der Handschlag von Lorenz Maroldt wert ist.

Es ist aber nicht so, dass es nur Gegenwind gegeben hätte. Im Sommer 2021 rief mich ein Drehbuchdozent der Babelsberger Filmuniversität an und sagte, es sei eine halbe Professur ausgeschrieben, ich solle mich bewerben, man bräuchte mehr eigenwillige Leute. Also schrieb ich eine Bewerbung. Zwei Tage vor der öffentlichen Anhörung im Mai 2022 bekam ich eine anonyme Mail, in der ich gewarnt wurde, unter den Studierenden kursiere ein offener Brief gegen mich. Der Brief war angehängt, und darin stand, ich würde Corona „verharmlosen“, „wissenschaftliche Erkenntnisse“ leugnen und mich „herablassend und respektlos zur Gender-Debatte und zu feministischen Standpunkten“ äußern. Unterschrieben hatten einige hundert Hochschulangehörige, darunter alle drei amtierenden Vizepräsidenten. Einer davon ist der Produzent Martin Hagemann, den ich bisher sehr geschätzt hatte. Wenn man mir mit einem offenen Brief gegen Martin Hagemann gekommen wäre, dann hätte ich zum Telefon gegriffen und ihn angerufen. Ich habe ihm geschrieben und gefragt, wie er mittlerweile dazu steht, aber bisher kam keine Antwort.

Die Anhörung selbst verlief harmlos und friedfertig, dann wurde das Berufungsverfahren zwei Jahre lang verschleppt und schließlich Anfang Mai 2024 wegen Überschreitung der Höchstdauer abgebrochen. Auf Anfrage teilte die Filmuniversität mir mit, ich sei im Votum der Berufungskommission auf Platz 1 der Liste gewesen, die Abbruchentscheidung habe aber nichts mit mir oder meinem gesellschaftspolitischen Engagement zu tun. Zudem drohte man mir, man werde, falls ich in den Medien einen solchen Zusammenhang nahelegen sollte, „gegen eine etwaige Falschaussage vorgehen“. Auf meine Anfrage, warum das Verfahren denn eigentlich so lang gedauert hat, kam keine Antwort.

Die fehlende Medienresonanz zu „Materialermüdung“ betrübte mich natürlich, also schickte ich ein Exemplar an die Radio-Eins-Moderatorin Bettina Rust, die mir seit Jahren freundlich zugetan war. Sie las es und mochte es sehr. Auf die Frage, ob wir mal eine Sendung machen, antwortete sie aber ausweichend und teilte mir schließlich mit, die Programmchefin Dorothee Hackenberg wünsche nicht, dass ich eingeladen werde. Und das war der Moment, in dem ich dann doch ungehalten wurde. Man darf also beim RBB nur dann in Erscheinung treten, wenn man keine politischen Meinungen geäußert hat, die der Chefin nicht passen? Ich habe Frau Hackenberg und auch die Intendanz um Stellungnahme gebeten und warte seitdem gespannt auf Antwort, denn als öffentlich-rechtlicher Sender verstößt der RBB hier eklatant gegen seinen Auftrag, aber anscheinend ist man hier mit einem PR-Desaster nicht zufrieden, sondern will möglichst viele weitere.

Und dann wäre da noch der allerneueste Eintrag in der Liste: Ich hatte unter Pseudonym ein kleines Buch bei einem Kinderbuch-Literaturagenten eingereicht. Er fand es toll, bot mir Vertretung an und schickte einen Vertrag. Als ich daraufhin bekannt gab, wer ich wirklich bin (ich hielt das auch nach drei Jahren für unproblematisch) war er ganz entsetzt und wollte nichts mehr davon wissen.

Es gab allerhand kleinere Vorfälle, die aufzuzählen hier den Rahmen sprengen würde. Aber es finden sich wiederkehrende Motive: Man hat es sich nicht leicht gemacht, man hat viel nachgedacht, man hat auch nie allein entschieden, sondern in Abstimmung mit irgendeinem Kollektiv, und man hat nie das Naheliegendste hingekriegt, nämlich zum Telefon zu greifen und mit mir zu reden. Dabei ist „miteinander reden“ doch eigentlich eine Tugend, die in ähnlich hohem Ruf steht wie „mutig sein“.

Die vorläufige Bilanz des Mutigseins lautet also: Spar dir den Ärger. Auf einem Gebiet sehen die Dinge jedoch anders aus, und zwar in meinem Hauptberuf als Filmemacher. Die öffentlich-rechtlichen Spielfilmredaktionen, mit denen ich zu tun habe, sind nämlich offenbar die einzigen Stellen im Land, bei denen man nicht gleich rausgeworfen wird, wenn man die Regierung kritisiert. Ich drehe einen „Tatort“ mit Ulrich Tukur und entwickle einen weiteren für das Stuttgarter Team. Es ist also am Ende erfreulich, dass man bei einer gesellschaftlichen Fehlentwicklung seine Stimme erheben und dann trotz großer Hysterie weiterhin kulturschaffender Teil der Gesellschaft sein kann.

Für diejenigen, die den Ausgrenzungs- und Steinigungsreflexen nachgegeben haben, ist es gleichwohl peinlich, aber diese Peinlichkeit ist ein Anzeichen dafür, dass etwas schiefläuft, und deswegen nenne ich hier auch bewusst Namen. Bezeichnend finde ich außerdem das Schweigen, das auf all meine Anfragen folgte. Wenn man damals so intensiv nachgedacht hat, dann sollte man doch zumindest bestätigen können, dass man die getroffene Entscheidung weiterhin richtig findet. Doch dazu scheint niemand in der Lage zu sein. Was hindert einen dann andererseits, zuzugeben: Es war vielleicht falsch?

Ich würde gern schließen, dass wir „als Gesellschaft“ wieder zu einer besseren „Debattenkultur“ finden sollten, aber solche Appelle erscheinen mir angesichts der hier versammelten Erlebnisse illusorisch. Die Zeit wird Corona irgendwann ins rechte Licht rücken, aber bei der nächsten Gelegenheit wird dieselbe Choreographie mit anderen Akteuren wieder genauso ablaufen. Meine Aufgabe sehe ich daher nicht in folgenlosen Appellen, sondern im Erzählen, denn am Ende geben all diese Ereignisse dankbare Stoffe für Filme und Romane her. Mir schwante schon im April 2021, dass ich mein Leben irgendwann in den Teil vor und den nach #allesdichtmachen unterteilen würde, und in dieser Hinsicht freue ich mich auf den zweiten Teil und all die Filme und Bücher, die man über diese Zeit machen kann.    Dietrich Brüggemann 

Sonntag, 6. Oktober 2024

Schlimmer als Knobloch


Schuster ist ein besonders peinliches Beispiel für kognitive Dissonanz (oder für dissoziative Persönlichkeitsstörung?). Als Knobloch Merkel die Ohel-Jakob-Medaille verlieh, während gerade 100.000e frischer Antisemiten ins Land strömten, war das vielleicht Altersdemenz. Aber wieso fiel ihr keiner der vornehmen Mitglieder der Münchner Synagoge in den Arm? Und weshalb ging bei diesem Anlass kein jüdischer Aufschrei durch ganz Europa, obwohl jeder Jude genau wusste, was man sich da einbrockte? Es ist nicht zu fassen. 

Morale Bombing

Bei Churchill rannte man offene Türen ein. Hoch lebe Rainer F. Schmidt!

Resümee

 

 

Ab dem 17. Oktober im Kino

 Hagen - Im Tal der Nibelungen

Seit langem warte ich auf eine gute Verfilmung von Goethes Faust, von DantesCommedia und von der Nibelungensage, aber nach dem Trailer zu urteilen, ist dieser Film ein abscheuliches Machwerk. Gibt es noch irgendeinen Bereich in Deutschland, der nicht verschandelt wurde? Gibt es noch irgendeinen Bereich im Abendland, der nicht von Verwesung erfasst ist?

Freitag, 4. Oktober 2024

Marcus Reisner bestätigt die Einschätzung von Peter Maurer

 

 

Unvergesslich