Stationen

Sonntag, 10. November 2024

Eine wütende Frau (mit Sinn fürs rechte Maß und Proportionen)

Ich bin wütend, denn ... 

ich höre das Gejammer über Trump und all die anderen "Nazis" während in Amsterdam Juden gejagt werden. Soweit ich das sehe, fanden dort Hetzjagden statt, vielleicht stand auch in Amsterdam eine Frau am Rand und sagte ihrem Hasi, dass er sich zurückhalten soll. 


Ich bin wütend, denn ... 

ich bin beruflich in Pflegeheimen und Kliniken unterwegs, besuche kranke Menschen zu Hause und sehe vereinsamte und zum Teil schlecht versorgte Menschen, die bestenfalls sauber und satt sind, aber im Herzen schon tot, weil niemand ihre Seele wärmt. 


Ich bin wütend, denn ... 

auf den Straßen liegen schmutzige Menschen, die einen Bettelbecher vor sich stehen haben, in dem die Kupfermünzen klappern - wenn überhaupt. Ich sehe alte Leute, die im Müll nach Flaschen suchen, während die hippe Klimaretterjugend mit ihren teuren Smartphones in der Hand und Kopfhörern auf dem Haupt an diesen Menschen vorbeigeht, ohne sie zu sehen. Dabei bedürfte es oft nur eines freundlichen Wortes, eines guten Blickes und etwas Geldes.


Ich bin wütend, denn ... 

in meiner Stadt wird ein Zukunftszentrum gebaut, das 200 Millionen Euro kosten soll. Ein Museum, Forschungsstandort und Ort des Dialoges, während ringsumher die Menschen in ihren Zuständen verrotten. 


Ich bin wütend, denn ...

ich sehe niemanden, der gegen diese Zustände aufbegehrt, aber erinnere mich an Millionen Menschen, die gegen rechts auf die Straße gegangen sind, als es keinen Grund zur Panik gab. 


Ich bin wütend, denn ...

seitdem die Buntheit gepredigt wird, wird alles schmutziger und unmenschlicher. Da hilft es auch nicht, den Dreck mit Regenbogenfahnen zu überdecken. 

Und ich bin müde, weil all mein Wütend-Sein nichts bringt, weil es ein Kampf gegen Windmühlen ist, wenn nur wenige auf die Barrikaden gehen. 

Und ich bin wahrscheinlich ungerecht, weil ich nicht sehen kann, was alles schon getan wird. Verzeiht mir dies. Aber es ist zuwenig. 

Wieso gehen wir alle nicht zu den Einsamen und Kranken und leisten ihnen eine Stunde Gesellschaft? Wieso werden nicht Schüler in die Heime geschickt, um einmal in der Woche Halma mit Dementen zu spielen? Wieso geben wir nicht alle mehr von unserem Zuviel ab? Wieso kümmern wir uns lieber um die Wahlen in Amerika als um die Menschen in unserer Stadt? Wieso zetern wir lieber ins Internet (wie ich jetzt), als einen Brief an unsere Oma zu schreiben (hole ich morgen nach)? 

Es ist etwas falsch, grundlegend falsch. Jeder Einzelne kann es richtigstellen!     Jule Uhl



Zumindest kann jeder Einzelne dazu beitragen, den Irrsinn zu beenden, indem er sich ein Herz fasst und mutig seine Meinung sagt, wie z.B. Angelika Barbe.

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