Stationen

Mittwoch, 20. Januar 2010

Feigen aus Caunus

Auf dem Weg zu den Parthern hielt Marcus Licinius Crassus sich in Apulien in Brundisium auf, dort, wo die Via Appia am Hafen endet (heute Brindisi). Wer in den Osten wollte, nach Griechenland oder Kleinasien, schiffte sich dort ein.
Damals zogen, wie heute auch, Straßenverkäufer durch die Straßen, die ihre Waren mit monotonem Rufen ankündigten. Die Feigen aus Caunus, einer Stadt im Süden von Kleinasien in der Nähe von Rhodos waren berühmt für ihre gute Qualität und wurden daher mit Lastschiffen bis nach Brundisium geliefert. "Cauneas, cauneas, cauneas" rief der Händler auf der Straße, um sie feilzubieten. Als Crassus dessen Rufe abends von seinem Zimmer aus hörte, durchfuhr es ihn. Er wusste, dass er sich auf eine gefährliche Reise begab, und vielleicht hatte er nie zuvor von den Feigen aus Caunus gehört. Jedenfalls zuckte er zusammen, als er in Gedanken versunken plötzlich die Stimme von der Straße heraufschallen hörte. Die Rufe des Händlers schienen ihm "Cave ne eas, cave ne eas, cave ne eas" zu lauten. "Hüte dich zu fahren, hüte dich zu fahren, hüte dich zu fahren"...

Er reiste dennoch ab, besiegte die Parther aber nicht und fand 2 Jahre später den Tod.



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