Auch bei der Schaffung eines literarischen Werkes sollte man nicht nur auf Klarheit und Verständlichkeit achten, sondern auch auf möglichen Missbrauch. Ja nicht nur das, man sollte auch auf die unbeabsichtigten Nebenwirkungen achten, die in keiner Weise einer Absicht von wem auch immer entsprechen. Es ist jedoch nicht möglich, etwas zu schreiben, was nur beabsichtigte Wirkungen haben wird (vielleicht wird Kant erst in unserem Jahrhundert missbraucht werden). Und dennoch ist, was die Bibel so großartig macht, gerade die Tatsache, dass die darin enthaltenen Schriften sehr oft auf einen positiven Nebeneffekt zu zielen scheinen. So schreibt, wer die Dinge zu Ende denkt. Indirekte Folgen als Programm.
Samstag, 13. Februar 2010
Programm
Jedes menschliche Schaffen hat unbeabsichtigte Nebenwirkungen. Die wirklich vorausschauenden Menschen waren Menschen, die diese Nebenwirkungen ermessen konnten. Es reicht nicht zu sagen "Man muss nach vorne schauen und sich die Vergangenheit über die Schulter werfen und sich so wenig wie möglich umdrehen." Diese Haltung verrät uns nur, dass wer sie vertritt, die Eignung zur Voraussicht auf bestürzende Weise nicht besitzt. Die Römer nannten diejenigen, die diese Gabe besaßen, weil sie das Talent hatten, Nebenwirkungen zu erkennen, "Vates" (der Vatikan trägt noch heute einen Namen, der auf sie verweist). Ihre Aufgabe war nicht ohne Grund - dem Beispiel des Janus folgend - sowohl in die Zukunft als in die Vergangenheit zu schauen, denn wer die künftigen Nebenwirkungen spürt und sieht, hat auch einen Blick für Verflossenes und für den präsenten Übergang der Kontinuitäten. Der "Augenblick" ist nie statisch, er gilt einem "momentum", einer Bewegung und Richtung.
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sollte man auf Nebenwirkung und Mißbrauch achten.
AntwortenLöschenAlso bitte - dies im Zusammenhang mit dem Vorbild der Bibel. Da bleibt mir die Spucke weg. Welch Mißbrauch in 2000 Jahren da getrieben wurde und noch immer.... Hui!
Ich kann es nicht ändern. Daran kann man sehen, wie vergeblich das Programm ist. Es ist wahrscheinlich nicht möglich, etwas zu schaffen, das gegen Missbrauch immun ist. Trotzdem ist es immer noch ein Unterschied, ob eine Religion eine zusätzliche Hemmschwelle errichtet oder nicht.
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