Pico della Mirandola
Schlimm genug, dass die NPD verboten werden soll. Ich mag die NPD auch nicht. Aber eine Partei, die in zwei Länderparlamenten sitzt, nicht in Talkshows einzuladen, ist undemokratisch. Und sie zu verbieten erst recht. Außerdem ist es höchstwahrscheinlich konterproduktiv, weil dadurch denen, die sie wählen, die Fähigkeit politisches Subjekt zu sein, abgesprochen wird, bzw. ihnen auf eine Weise Rahmenbedingungen dafür vorgeschrieben werden, wie sie politische Subjekte zu sein haben, die ein Schlag ins Gesicht ist.
Und durch Schläge ins Gesicht nimmt man den Menschen ihre Würde. Und dann wundert man sich, dass sich Leute radikalisieren, die man mit Aufmerksamkeit, Ideen und Antworten viel besser bekämpft hätte. Mit den Leuten reden, das ist Demokratie, gerade das. Und wenn es nicht mehr nur drei Parteien gibt, muss man mehr miteinander reden und kompromissbereiter sein, als wenn es nur rechts und links und die FDP als Zünglein an der Waage gibt. Jedenfalls ist nicht einzusehen, dass, wo Sarah Wagenknecht ihre Meinung sagen kann, dies für die NPD verboten sein soll. Es ist richtig und gut, wenn beide ihre Ideen unbefangen äußern können.
Die Menschen möchten beachtet und geachtet werden. Und Verantwortung bedeutet immer, dass man antworten muss. Wer nicht antwortet, verhält sich verantwortungslos. Nur wenn man erfolglos sehr lange sehr oft geantwortet hat, darf man irgendwann damit aufhören.
Dass jetzt sogar die Veröffentlichung einer kommentierten Ausgabe von "Mein Kampf" verboten wird, für die vorher auch noch viel Geld ausgegeben worden war, ist grotesk. Horst, du enttäuschst mich. Gut, dass Michael Wolffsohn Frau Knoblochs widersprüchliche Haltung hervorhebt.
Artikel in Focus
Interview im NDR
Der böse Apfelkuchen
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