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Mittwoch, 26. Februar 2014

Blamage bei Maischberger

Das war gestern mit Abstand das Abscheulichste, was ich je im deutschen Fernsehen gesehen habe. Die Unverschämtheiten, die Lucke sich gefallen lassen musste, waren schon schlimm genug. Schlimmer war, mitansehen zu müssen, wie er bereitwillig in alle Fallen und Messer lief, die die Hexen um ihn rum und der fortschrittliche Frauenversteher zu seiner Rechten für ihn offen hielten. Dass er sich von der Tochter von Franz Josef Strauss vorhalten lassen musste - und das auch noch zu Recht! - er rede ständig dazwischen, nachdem er vor lauter Hilflosigkeit einfach weiterredete, weil man ihm ständig dazwischensprach, ist wirklich der Gipfel.

Peinlich, wie zu Anfang der Einwanderer wie ein spanischer Tanzbär zum Anstarren vorgestellt wurde, so als spreche der Ärmste kein deutsch, weil man ihm das Erlernen der Sprache vorenthalte. Peinlich, wie durch die bloße Anwesenheit des redlich dreinblickenden Spaniers suggeriert wurde, er sei ein potentielles Opfer des bösen Lucke. Wobei man gegenüber dem spanischen Gast nicht vor der Taktlosigkeit zurückscheckte, Lucke zu dessen Schicksal zu befragen. Und besonders peinlich schließlich, wie sich auf einmal rausstellte, er sei Bäcker, beziehe also völlig abwegiger Weise Harz IV, wo doch händeringend Bäcker gesucht würden.

In der gesamten Runde war Lucke der Einzige, der sich wenigstens um Wahrheit bemühte. Alle anderen Teilnehmer redeten völlig an der Realität vorbei. Wie besessen von ihrer ideologischen Voreingenommenheit und Zielorientierung. Luckes Einwände wurden wie die Manien eines Querulanten bespöttelt, und er selbst machte sich mit seinem Glühbirnenflyer lächerlich. Offensichtlich hat er verschlafen, dass sich die Sehnsucht nach der alten Glühbirne mit dem teuren, warmen Licht in Grenzen hält, seit es wunderbare LED-Birnen gibt. Es kommt alles, wie es kommen muss. Ein kleines Paukenschlägchen bei der Europawahl wird es noch geben. Aber ansonsten nicht mal einen Tusch. Wenn im Verlauf der Zeit keine angeseheneren Manager bei der AfD mit einsteigen, wird sie unbedeutend bleiben, so groß ihr Potential auch ist. Lucke ist ein guter Koordinator und hat das große Verdienst, die AfD ins Leben gerufen zu haben, aber als Galionsfigur ist er völlig untauglich. Wir brauchen einen potentiellen Bundeskanzler an der Spitze, keinen wimmernden Ritter, der den Eindruck weckt, er leide an Lappalien.

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