Stationen

Dienstag, 15. November 2022

Die zweite kognitive Dissonanz meines Lebens

 

Rezension und Illustration

Als Kind war mir das stern-Symbol unangenehm, weil es mir ein eingeworfenes Fenster zu sein schien und mir die Bezeichnung "Stern" daher als die Wirklichkeit frech umlügende Verklärung eines Aufmerksamkeit erheischenden Steinwurfs vorkam: meine erste Erfahrung mit dem gekonnten Framing seitens eines Mediums. Die erste kognitive Dissonanz meines Lebens war die Geschichte von Jakob und Esau, die ein Pfarrer, der ausgerechnet Sinn hieß, uns 7-jährigen erzählte. Nach all den wunderschönen Geschichten, die uns über das Paradies und Abraham und Jonas erzählt worden waren, diese schreckliche Betrugsgeschichte, in der der gutmütige Esau den kürzeren zog, ein Blinder reingelegt wurde und ein Engel niedergerungen wurde. Schrecklich. Diese eingeworfene Fensterscheibe war die zweite kognitive Dissonanz. Ich bin allergisch dagegen. Auch Odysseus weckte lange keinerlei Sympathie in mir. Dass Dante ihn wegen mehrerer Kriegsverbrechen in die Hölle steckt, leuchtet mir ein.

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