Stationen

Montag, 19. April 2010

Alternativlos

Bei Anne Will über den Afghanistankrieg und die deutschen Soldaten, die dort kämpfen, geschmäht werden und den Krieg nicht einmal Krieg nennen dürfen, weil in der BDR die Verdrehung der Realität, um gesetzliche Vorschriften zu umgehen, normal geworden ist und zur Regierungspraxis wurde. Pfui Teufel! In Italien gibt es diesen Eiertanz nicht. Da lügt niemand Haarspaltereien herbei, die Soldaten werden geachtet, ohne verherrlicht zu werden, und wenn viele von ihnen fallen, werden sie abends am Monument der "marmornen Schreibmaschine" geehrt, und die Nation schaut zu.

Gysi hat leider gute Gründe, davon auszugehen, dass sowieso alles für die Katz ist und propagiert einfach die Kapitulation. Dirk Niebel, Karl-Theodor zu Guttenberg, Michael Wolffsohn und vor allem Andreas Timmermann haben die einzig vernünftigen Argumente. Gysi hat eine fürchterliche Alliierte: die Unvernunft. Ein erfolgversprechenderes Konzept hat auch er nicht.

Dass der Soldat Andreas Timmermann deklassiert und isoliert alleine auf einem Sessel im Abseits sitzen muss, wo Anne Will ihn dann kurz "besucht", obwohl gerade er kompetentes Erfahrungswissen besitzt (und sich zu Recht wundert, dass die Bundeswehr den Mohnanbau nicht bekämpft und in Winnenden der Bundespräsident kondoliert, während der unbekannte Soldat wie ein Schwarzer Peter im Sarg liegt), ist ein besonders pikantes Beispiel bundesdeutscher Fernsehchoreografie. Es ist 1. generell taktlos und 2. veranschaulicht es im Besonderen, dass die Soldaten auch dann am Rande des Geschehens sitzen, wenn sie ausnahmsweise mal zur Sprache kommen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.