Stationen

Montag, 26. April 2010

Šarka

http://de.wikipedia.org/wiki/Šárka






Der Prager Autor Max Brod verfasste in enger Zusammenarbeit mit dem Komponisten deutsche Übertragungen für fünf Opern von Janáček und verhalf ihm damit zum Durchbruch auf den internationalen Opernbühnen. Denn Aufführungen auf Tschechisch waren damals außerhalb von Tschechien undenkbar und selbst in Prag keineswegs selbstverständlich. Brod hatte die schwierige Aufgabe zu meistern, seinen Text in Einklang zu bringen mit einer Musik, die ganz auf der Sprachmelodie des Tschechischen basierte. Das ging nicht ohne Zugeständnisse des Komponisten ab, so dass z. B. die „deutsche“ Jenufa nicht notengetreu mit der tschechischen übereinstimmt. Zudem trug Brod durch zahlreiche Veröffentlichungen und eine erste Biografie zum allmählich einsetzenden Ruhm Janáčeks bei.
Janáček sammelte jahrelang Volkslieder seiner Heimat und beobachtete die Sprache seiner Landsleute genauso wie die Laute der Natur. Diese Studien flossen in seine Kompositionen ein, und die so genannte „Sprachmelodie“ prägte seinen Stil, nicht nur in den Vokalwerken. Er entwickelte eine Theorie der Sprechmelodie. Auf diese Weise wurde Janáček fernab von den Hauptströmungen der europäischen Musik seiner Zeit zu einem der großen Neuerer des 20. Jahrhunderts und zu einem der bedeutendsten Opernkomponisten überhaupt.

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