Stationen

Freitag, 29. November 2013

Joachim Fernau




Irgendwo in Russland, mitten im Krieg: Hundert deutsche Kriegsgefangene brechen aus, um sich zur Truppe durchzuschlagen. Nur eine Handvoll Männer übersteht den Marsch über tausend Kilometer, sie ertragen, „was kein Tier ertragen könnte": Hunger, Durst, Verwundung, Hoffnungslosigkeit, völlige Auszehrung. Was tun mit dem alten russischen Bauern, der die im Gebüsch lagernden Soldaten entdeckt? Wie entscheiden, wenn im Moor der Boden unter den Füßen nachgibt, der Rückweg ausgeschlossen und kein festes Land in Sicht ist? Und in welchen Graben springt man zuletzt, wenn man zwischen den Fronten die Orientierung verloren hat?

Joachim Fernau schrieb diese Erzählung 1954 nieder, nachdem er den wirklichen Hauptmann Pax aufgesucht und dessen Tatsachenbericht protokolliert hatte. Die Erzählung gelang Fernau so genau und suggestiv, daß der Hauptmann später berichtete, ihm hätten sich Erlebnis und Lektüre-Erlebnis zu einer untrennbaren, vollständigen Erinnerung ineinander verwoben.

 

Es gibt mehr Dinge zwischen Frontispiz und Rückdeckel, als sich unsere Schulbildung träumen lässt

Zum Beispiel Ascoli 






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