Mut hat er schon, mein Parteifreund und FDP-Chef Christian
Lindner, mit seinem neuen Motto „German Mut“. Oder hat er nicht gewusst,
dass mut im australischen Englisch Vagina bedeutet (populär auch
übersetzbar mit einem anderen deutschen Wort, das so wie Mut mit M beginnt).
Das ist zwar nicht ganz so peinlich wie die Überschrift, mit der die schöne Domstadt Worms in einem Touristenprospekt einmal ihr altes Judenviertel vorstellte („Jewish Worms“), aber würdelos und missverständlich genug. Deshalb gönne ich ihm diese mediale Bauchlandung von ganzem Herzen. Genauso wie einem mittelständischen Fliesenleger und Bad-Ausstatter, der in einem teuer aufgemachten Werbeprospekt seine Dienstleistungen als „Bad design“ hoffte anpreisen zu können, oder der Deutschen Lufthansa mit ihrer Werbung für die erste Klasse („die first class“).
Darüber könnte man lachen, wenn es nicht so traurig wäre. Denn dieses fast schon psychopathische Verpflanzen angelsächsischer Wortbrocken in deutsche Texte zeugt nur allzu deutlich von einem seltsamen Streben der selbsternannten Eliten unseres schönen Landes, ihre eigenen kulturellen Wurzeln subkutan als minderwertig darzustellen.
Es ist eine Sache, ein offenes Land zu präsentieren, das sich gern am großen Tisch der Weltkultur bedient. Aber es ist eine ganz andere Sache, den eigenen Beitrag zu dieser Weltkultur durch systematisches Bevorzugen von Konkurrenzprodukten kleinzureden
Kann man sich die öffentliche Entrüstung vorstellen, wenn ein englischer Politiker (oder - Gott behüte - gar ein französischer) eine positiv besetzte deutsche Vokabel in einem Wahlplakat platziert? Aber in Deutschland sind nicht nur einzelne Teile, oft ganze Werbesprüche auf Wahlplakaten in einer fremden Sprache formuliert:
„Vote yellow“ (die FDP zur NRW-Kommunalwahl 2002), „We can do it“ (die Grünen zum vorletzten Landtagswahlkampf in Bayern), „Education now“ (Junge Union 2002) oder „Take it Gysi“ von der PDS.
Die Londoner Times bezeichnet dieses Gebaren gern als „linguistic submissiveness“ – sprachliche Unterwürfigkeit. Dieser Einschätzung kann man nicht oft genug der deutschen Denglisch-Fraktion unter die Nase reiben. Und die Times schätzt das als „typically German“ ein. Denn in keinem anderen Land ist dieses Anbiedern so verbreitet wie bei uns.
Der Ex-Feuilletonchef der Hamburger Allgemeinen Dieter E. Zimmer hat einmal aus den je nach Land verschiedenen Prozentsätzen nicht in die Landessprache übersetzter englischer EDV-Begriffe einen „internationalen Servilitätsindex“ abgeleitet: je mehr Begriffe aus dem Englischen in die eigene Sprache übersetzt werden, desto selbstbewusster ist eine Nation. Je mehr Begriffe englisch bleiben und so wie sie sind übernommen werden, desto serviler. Und wer führt diese Servilitätsliga mit großem Abstand an? Die Antwort erübrigt sich.
[[die Antwort erübrigt sich nicht!!! Italien übernimmt sehr viel mehr Termini direkt - oder durch leichte Abwandelung der italienischen Formenlehre angepasst - aus dem Englischen als Deutschland]]
Klassenbester ist übrigens nicht unser Nachbar links des Rheins, sondern das Land, das auch regelmäßig bei der Pisa Studie am besten abschneidet: in Finnland entsprechen nur 7% - aller EDV-Begriffe dem englischen Original, verglichen mit 46% hierzulande, der Rest ist in das Finnische übertagen.
Wenn dann wenigstens dieses Anschleimen die erhofften Gunstbeweise brächte!
Aber dieses Schwenken fremder Fahnen erscheint unseren ausländischen Freunden keineswegs als das Zeichen von Weltoffenheit und Toleranz, als das es die Fahnenschwenker gern verkaufen. Im Gegenteil, siehe die Einschätzung der Times. Und nicht nur die der Times. Viele meiner ausländischen Freunde stehen sprachlos dem kulturellen Harakiri Deutschlands gegenüber, sie sehen dieses systematische Anstecken von fremden Federn genau als das an was es ist: als rückgratlose Verleugnung der eigenen Heimat und Kultur.
„Die Deutschen hat man entweder an der Kehle oder an den Füßen“, hat Winston Churchill dieses Verhalten einmal kommentiert. Aktuell hat man sie an den Füßen. Prof. Dr. Walter Krämer
Übrigens, Maxim Biller ist auch nur ein Arschloch, aber wenigstens intelligent. Schade nur, dass wir Deutschen derartig gesichts- und rückgratlos geworden sind, dass es mittlerweile so aussehen kann, als habe Biller sogar recht.
Das ist zwar nicht ganz so peinlich wie die Überschrift, mit der die schöne Domstadt Worms in einem Touristenprospekt einmal ihr altes Judenviertel vorstellte („Jewish Worms“), aber würdelos und missverständlich genug. Deshalb gönne ich ihm diese mediale Bauchlandung von ganzem Herzen. Genauso wie einem mittelständischen Fliesenleger und Bad-Ausstatter, der in einem teuer aufgemachten Werbeprospekt seine Dienstleistungen als „Bad design“ hoffte anpreisen zu können, oder der Deutschen Lufthansa mit ihrer Werbung für die erste Klasse („die first class“).
Darüber könnte man lachen, wenn es nicht so traurig wäre. Denn dieses fast schon psychopathische Verpflanzen angelsächsischer Wortbrocken in deutsche Texte zeugt nur allzu deutlich von einem seltsamen Streben der selbsternannten Eliten unseres schönen Landes, ihre eigenen kulturellen Wurzeln subkutan als minderwertig darzustellen.
Es ist eine Sache, ein offenes Land zu präsentieren, das sich gern am großen Tisch der Weltkultur bedient. Aber es ist eine ganz andere Sache, den eigenen Beitrag zu dieser Weltkultur durch systematisches Bevorzugen von Konkurrenzprodukten kleinzureden
Kann man sich die öffentliche Entrüstung vorstellen, wenn ein englischer Politiker (oder - Gott behüte - gar ein französischer) eine positiv besetzte deutsche Vokabel in einem Wahlplakat platziert? Aber in Deutschland sind nicht nur einzelne Teile, oft ganze Werbesprüche auf Wahlplakaten in einer fremden Sprache formuliert:
„Vote yellow“ (die FDP zur NRW-Kommunalwahl 2002), „We can do it“ (die Grünen zum vorletzten Landtagswahlkampf in Bayern), „Education now“ (Junge Union 2002) oder „Take it Gysi“ von der PDS.
Die Londoner Times bezeichnet dieses Gebaren gern als „linguistic submissiveness“ – sprachliche Unterwürfigkeit. Dieser Einschätzung kann man nicht oft genug der deutschen Denglisch-Fraktion unter die Nase reiben. Und die Times schätzt das als „typically German“ ein. Denn in keinem anderen Land ist dieses Anbiedern so verbreitet wie bei uns.
Der Ex-Feuilletonchef der Hamburger Allgemeinen Dieter E. Zimmer hat einmal aus den je nach Land verschiedenen Prozentsätzen nicht in die Landessprache übersetzter englischer EDV-Begriffe einen „internationalen Servilitätsindex“ abgeleitet: je mehr Begriffe aus dem Englischen in die eigene Sprache übersetzt werden, desto selbstbewusster ist eine Nation. Je mehr Begriffe englisch bleiben und so wie sie sind übernommen werden, desto serviler. Und wer führt diese Servilitätsliga mit großem Abstand an? Die Antwort erübrigt sich.
[[die Antwort erübrigt sich nicht!!! Italien übernimmt sehr viel mehr Termini direkt - oder durch leichte Abwandelung der italienischen Formenlehre angepasst - aus dem Englischen als Deutschland]]
Klassenbester ist übrigens nicht unser Nachbar links des Rheins, sondern das Land, das auch regelmäßig bei der Pisa Studie am besten abschneidet: in Finnland entsprechen nur 7% - aller EDV-Begriffe dem englischen Original, verglichen mit 46% hierzulande, der Rest ist in das Finnische übertagen.
Wenn dann wenigstens dieses Anschleimen die erhofften Gunstbeweise brächte!
Aber dieses Schwenken fremder Fahnen erscheint unseren ausländischen Freunden keineswegs als das Zeichen von Weltoffenheit und Toleranz, als das es die Fahnenschwenker gern verkaufen. Im Gegenteil, siehe die Einschätzung der Times. Und nicht nur die der Times. Viele meiner ausländischen Freunde stehen sprachlos dem kulturellen Harakiri Deutschlands gegenüber, sie sehen dieses systematische Anstecken von fremden Federn genau als das an was es ist: als rückgratlose Verleugnung der eigenen Heimat und Kultur.
„Die Deutschen hat man entweder an der Kehle oder an den Füßen“, hat Winston Churchill dieses Verhalten einmal kommentiert. Aktuell hat man sie an den Füßen. Prof. Dr. Walter Krämer
Übrigens, Maxim Biller ist auch nur ein Arschloch, aber wenigstens intelligent. Schade nur, dass wir Deutschen derartig gesichts- und rückgratlos geworden sind, dass es mittlerweile so aussehen kann, als habe Biller sogar recht.
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