Die Autorin Katja Hoyer schreibt kenntnisreich in "Diesseits der Mauer", wie Bosselmann versichert. Im Gegensatz zu den Vorwürfen der FAZ-Rezensenten Geipel und Jügler spart sie Schuld und Verbrechen gerade nicht aus, aber sehr genau kontextualisiert! Überhaupt zeigt sie die meist unberücksichtigten außenpolitischen und wirtschaftlichen Wirkungszusammenhänge, in denen sich die DDR, dieses schwierige Kind des Kalten Krieges, einzurichten versuchte.
So wird u. a. verdeutlicht, welche verheerenden Auswirkungen es haben musste, als die UdSSR die Lieferung preiswerten Öls 1981 beendete, und wie verzweifelt versucht wurde, diese Quasi-Blockade auszugleichen - vorzugsweise mit dem Versuch, technisch innovativ zu werden.
Ich verlinke hierzu diesen Podcast, weil Heino Bosselmann ihn für den allerbesten zur Beschreibung von Glanz und Elend der DDR-Ingenieurwissenschaften hält - sechsteilig, extrem ergiebig.
Bei der Lektüre von Katja Hoyers Schilderungen insbesondere der Achtziger, "lief der Film meines damaligen Lebens noch mal vor mir ab", schreibt Bosselmann. Denn "sie verstand sowohl die Grundlagen des Dramas darzustellen als auch unsere beginnende Niedergeschlagenheit. Ich war ehrlich gesagt gerührt".
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