Wenn Eva Hermann beklagt, dass Karrierefrauen meistens einen zu hohen Testosteronspiegel im Blut haben, der dem Familienleben abträglich ist (weil, wie eine deutsche Dichterin, deren Namen mir entfallen ist, 1977 im Radio so schön sagte, einer der beiden Ehepartner abends ausgeruht sein müsse, um den müden Ehepartner empfangen zu können), fährt ihr Thea Dorn über den Mund, das müsse so sein. Und dieser Waschlappen von Johannes B. Kerner richtet sich auf zu einer Säule neudeutscher Schicklichkeit und fühlt sich berechtigt, ihr einen Tritt in den Hintern zu versetzen. Charakterloser geht es nicht.
Andererseits fehlt es dann allen an Testosteron, wo es nötig wäre. Den Schneewittchenjüngern sowieso, aber auch den maskulinisierten Frauen.
Später 15. Januar 2015
"In den vergangenen zwei Jahren
sind in Deutschland 94 Moscheen angegriffen worden, in der Türkei gibt
es keine Angriffe auf Kirchen", sagt der türkische Ministerpräsident
Ahmet Davutoglu in der FAZ. Nach der Quelle für dieses Aussage
beziehungsweise der genauen Definition für "Angriff" fragt ihn niemand.
Dem Interviewer fällt nichts Devoteres ein, als mit "Welche Solidarität
vermissen Sie?" fortzufahren, statt auf die permanente Schikanierung,
oder, um das Eselswort einmal angemessen zu verwenden, Diskriminierung
von Christen in der Türkei wenigstens hinzuweisen – vor wenigen Tagen
genehmigte die Türkische Republik das erste Mal in ihrer 92jährigen
Geschichte den Neubau einer christlichen Kirche. Aber zugegeben, aus dem
Mund eines Saudis wäre die Bemerkung erst richtig komisch gewesen.
Jeder
Angriff auf ein Gotteshaus ist barbarisch, abstoßend und soll in einem
Land, das sich für zivilisiert hält, rigoros strafverfolgt werden. Eines
kleinen Hinweises auf den permanenten Anstieg der Anschläge auf Kirchen
in Westeuropa und namentlich hierzulande in den vergangenen Jahren, und
zwar im Zusammenhang mit der Zuwanderung und Radikalisierung von
Muslimen, hätte sich der Interviewer aber auch erkühnen können, wenn er
Eier hätte wie zum Beispiel ein braver Türke. Weil aber niemals
zurückmoralisiert wird und die meisten hiesigen Politiker und
Öffentlichkeitsarbeiter mit der nationalen Selbstanklage voll
ausgelastet sind, nimmt die deutsche Erpressbarkeit täglich zu.
Schwanzeinkneifen
ist der eigentliche Volkssport der Bundesrepublik Deutschland. Übrigens
auch bei den Kirchen. Als ich vor ein paar Monaten einmal summarisch
über Kirchenschändungen hierzulande schreiben wollte, bedeutete man mir,
man wolle das Thema lieber nicht an die große Glocke hängen. Klonovsky am 15. Januar 2015
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