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Donnerstag, 2. April 2015

Achille Demagbo



Achille Demagbo: „Ich bin enttäuscht von so viel Hass und Unverständnis“

Achille Demagbo ist seit knapp zwei Wochen Mitglied des Landesvorstandes der AfD Schleswig-Holstein. Der 34-jährige Vater von 4 Kindern stammt aus dem westafrikanischen Benin, hat in Deutschland studiert und ist als Dolmetscher tätig. 
Am 31. März sollte sein erster öffentlicher Auftritt für die AfD stattfinden, um in einer Podiumsdiskussion im Kopernikus-Gymnasium in Bargteheide mit Schülern und den Vertretern anderer Parteien über Zuwanderung, Ausländerintegration und Asylpolitik zu diskutieren.

Am Vorabend wurde die Veranstaltung abgesagt. In einer Mitteilung des Gymnasiums heißt es wörtlich: „Die für morgen vorgesehene Podiumsdiskussion zum Thema ‚Die Zukunft der Flüchtlingspolitik‘ muss leider abgesagt werden. Grund hierfür ist, dass es Aufrufe gibt, die Veranstaltung wegen der geplanten Anwesenheit der AfD zu boykottieren und zu stören.“

Achille Demagbo: „Ich bin enttäuscht über so viel Hass und Unverständnis, aber auch über so wenig demokratische Gesinnung. Zur Demokratie gehören Meinungsvielfalt und die Auseinandersetzung über unterschiedliche Meinungen. Das Verhindern von Diskussionen und das Ausgrenzen Andersdenkender zeugt von einer zutiefst undemokratischen Gesinnung. Ich finde es sehr enttäuschend, dass die Schulleitung vor demokratiefeindlichen Protesten eingeknickt ist. Hier scheinen noch große Herausforderungen für den staatsbürgerlichen Unterricht zu bestehen.“

Besonders betroffen ist Achille Demagbo davon, dass einer der Wortführer, Patrick Rohde, gar nicht mehr Schüler des Gymnasiums ist, aber offensichtlich der Partei Bündnis 90/die Grünen angehört: „Wir erleben immer wieder, das von Mitgliedern und Funktionären der Grünen Unwahrheiten über und Hetze gegen die AfD verbreitet werden. Toleranz und Pluralität gelten offenbar nur innerhalb eines geschlossenen grünen Weltbildes und nicht für Andersdenkende.“

Die Vorwürfe der Fremdenfeindlichkeit und des Ausländerhasses gegen die AfD seien absurd: „Man darf mir getrost abnehmen, dass ich niemals einer ausländerfeindlichen oder gar rassistischen Partei beigetreten wäre und eine solche mich auch kaum in den Landesvorstand gewählt hätte.“

Die Forderungen der AfD nach einem Einwanderungsgesetz nach kanadischem Vorbild seien inzwischen auch von der SPD, den Grünen und dem CSU-Generalsekretär Tauber aufgenommen worden. Hinsichtlich des Asylrechts fordere die AfD die strikte Anwendung der geltenden Gesetze. „Dies hätte ich den Schülern des Kopernikus-Gymnasiums gerne erklärt. Es ist aber mittlerweile in Deutschland möglich, durch das Schüren von Hass einen offenen Diskurs an einem deutschen Gymnasium zu verhindern. Das ist eine Niederlage der Demokratie“.

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