(...)Ein Zeichen wollte man setzen gegen die europäische Asyl-und
Flüchtlingspolitik. Doch die Symbolpolitik endete im Desaster: In der
überfüllten Schule kam es sogar zu einem Totschlag. Noch heute, ein Jahr
nach dem erzwungenen Auszug von knapp 200 Menschen, ist die Schule
besetzt. 18 Bewohner verweigern sich jedem Angebot. Das
Verwaltungsgericht gab ihnen jüngst recht, da sie mit Duldung des
Bezirks dort leben. Für die Flüchtlinge war es ein Pyrrhussieg – ihre
Forderung nach einem Aufenthaltsrecht bleibt unerfüllt. Der Bezirk kann
ihnen nicht helfen und der Senat will nicht.
Vertrauen und Geld verloren.
Auch Friedrichshain-Kreuzberg hat verloren. Vertrauen, aber auch Geld:
Der Bezirk, der nicht weiß, wie er Bibliotheken und Jugendclubs
finanzieren soll, musste im vorigen Jahr 1,6 Millionen Euro für die
Schule ausgeben. 2015 werden es 1,4 Millionen sein. Ob das Ziel, aus dem
Haus ein internationales Flüchtlingszentrum zu machen, je realisiert
wird, ist offen.
Und die Gutmenschen, die diese Situation
gemeinschaftlich herbeigeführt haben, bezichtigen sich gegenseitig der
Verantwortungslosigkeit.
Jetzt werden Stimmen laut, man solle sich
vom Flüchtlingsprojekt verabschieden und die Schule reaktivieren. Es
fehlen nämlich Oberschulplätze im Kiez. Mal sehen, wie die
Bezirkspolitiker ihre Verantwortung diesmal definieren.(...)
3.000.000 Euro Kosten in 2 Jahren
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