Stationen

Freitag, 9. Oktober 2015

Polis




9. Oktober 2015

 Es gibt Momente, da ist der Ruf nach mehr Differenzierung die letzte Zuflucht des Feiglings.

Innenminister de Maizère beklagt die zunehmende Gewalt gegen Asylbewerber. Den Tätern müsse hart begegnet werden. "Wir müssen ihnen begreiflich machen, dass sie inakzeptable Straftaten begehen: Körperverletzungen, Mordversuche, Brandanschläge", sagte der Minister. "Das ist eine Schande für Deutschland. Da darf es auch keine klammheimliche Zustimmung geben."

Natürlich ist dem Manne beizupflichten. Aber es ist naiv (oder perfide) zu glauben, dass eine derartige Masseneinwanderung, die ja immer zugleich eine Form der Landnahme und Eröffnung einer neuen Front des Konkurrenzkampfes darstellt, bei der autochthonen Unterschicht keine gewalttätigen Reaktionen auslöst, die sich aus den besseren Wohngegenden dann trefflich verurteilen lassen. Nein, bei mir wird kein Verständnis für deutsche Gewalttäter vorstellig, sofern sie sich nicht direkt gegen andere Gewalttäter verteidigen. Letztlich belegen De Maizières Worte, dass sich derzeit eine weitere Partei für den molekularen Bürgerkrieg (um die treffende Formulierung von H.M. Enzensberger aus dem Jahr 1993 aufzugreifen) aufstellt und einiges auf seine Beamten zukommt. Ehren und segnen wir die deutschen Polizisten, diese allzeit verheizbaren Ausbader einer verantwortungsfernen Politik, die, meinethalben aus der Güte geboren, jederzeit ins partielle Chaos führen kann und die, dem Himmel sei Dank, nun doch nicht mit einem Friedensnobelpreis fürs Wohlmeinen honoriert wird, ehe dessen tatsächliche Früchte zu besichtigen sind.


Ganz später 8. Oktober 2015

Sie habe "überhaupt keinen Zweifel, dass wir das nicht hinkriegen", lautet der letzte Satz der Kanzlerin beim Interview mit Anne Will, das ich mir jetzt auch angehört habe und aus welchem die meisten Medienschaffenden der Bundesrepublik nur Erfreuliches herauszuhören vermochten; ich teile zumindest in diesem Punkte Merkels Meinung. Zuvor hatte sie Auskünfte erteilt der Art wie: Wir können unsere Grenzen nicht kontrollieren oder gar schließen, sie wisse nicht, wieviele "Flüchtlinge" kämen, aber das sei "auch egal", und auf die finale Frage der Interviewerin, was denn von dem "Wir" bleibe, wenn "wir" es "geschafft" hätten, versetzte sie: "Na möglichst viele Menschen in Deutschland!" Ich weiß nicht, was andere gesehen haben – ich sah eine politisch absolut unzurechnungsfähige Person fromme Wünsche und Platitüden in einem Stammeldeutsch absondern, das man keinem Achtklässler durchgehen ließe. Und das wird gehandelt als Nobelpreiskandidatin; wenn's nicht so komisch wäre, ich müsste glatt den schönen Wein – –  Klonovsky am 8. und 9. Oktober 2015

Shumona Sinha

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