Sandra Maischberger zu Beatrix von Storch: Mit
Verlaub, Sie haben einen Tweet losgelassen, der klang jetzt auch nicht
so fein. Da sagten sie den Südeuropäern, die muss man „zum Sparen
zwingen und den Griechen den Marsch blasen“.
Als von Storch erwiderte, das sei ja gerade das, was ihre Partei nicht wolle, hielt ihr Maischberger trocken entgegen: „Das ist Ihr Tweet.“
Von Storch wehrte sich, dass da wohl der Kontext fehle, was
für Belustigung in der Runde sorgte, vor allem bei Marieluise Beck von
den Grünen: „Tweets haben keinen Kontext“, lachte sie, „Tweets haben 140
Zeichen!"
Von Storch habe sich blamiert, schrieb einhellig am nächsten Tag die
finstere Meute der zum Nachtreten bereiten Berichterstatter. Der ehrliche Niggemeier reichte den Kontext nach, innerhalb dessen Beatrix von Storch ihren Tweet verfasst hatte: er befand sich innerhalb jener 140 Zeichen, nämlich ein Link. Frau Maischberger und Frau Beck hätten nur draufzuklicken brauchen, statt das Entscheidende einfach zu übergehen. Und schon hätte man Frau von Storchs Aussage richtig verstanden.
Bei dem Link handelt es sich um einen Tweet der nordrhein-westfälischen
SPD. Die zitiert den neuen SPD-Vorsitzenden Martin Schulz mit dem Satz:
„Wir wollen ein europäisches Deutschland und nie wieder ein
germanisiertes Europa.“
Mit diesem Kontext ist völlig klar, was Beatrix von
Storch mit ihren Worten zum Ausdruck brachte: nicht ihre eigene Position,
sondern die Position, die sie Schulz unterstellt – und kritisiert.
Von Storchs Tweet – im Wortlaut: Will kein „germanisiertes Europa“ – aber die Südeuropäer zum Sparen zwingen und den Griechen den Marsch blasen. https://twitter.com/nrwspd/status/845590546890575872 – wurde
durch das Ignorieren des Links inhaltlich ins Gegenteil verkehrt.
Böse Hexe Maischberger! Oder gab es inzwischen eine
Richtigstellung mit Entschuldigung? Übermedien verrät es hier.
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