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Mittwoch, 9. Oktober 2024

Würth

 




Focus

Badische Zeitung

Man müsste mal recherchieren, ob Würth etwas zu verbergen hat, das ihm peinlich ist und von dem er mit diesem Zirkus ablenkt. Irgendein Patenonkel, der SS-Obersturmbannführer war oder sowas...

Bei Wolfgang Grupp vermute ich eher, dass er so naiv ist zu glauben, er habe durch seine Positionierung Redlichkeit bewiesen - so ähnlich wie wenn man für die Wildtier-Stiftung oder den WWF spendet. Der ist ein schlichtes Gemüt, glaubt den Journalisten auf's Wort, wenn sie sagen, Höcke sei ein Nazi und tickt wirklich so. Vielleicht hat er irgendwann nur angefangen, freundlich den Journalisten Interviews zu gewähren, weil er weiß, dass es geschäftsschädigend sein kann, wenn man es sich mit dieser Meute verdirbt. Aber inzwischen hat er sich kompromittiert; ich glaube aber, dass er in diesem Punkt, so ähnlich wie Bosbach, aus Lindenholz geschnitzt ist.

Deutschland hat sich vor lauter "Vergangenheitsbewältigung" um den Verstand gebracht. Es gibt eben nichts, was man nicht missbrauchen könnte, vor allem, wenn die ursprüngliche Absicht durch Vermassung zu einer Parodie ihrer selbst verkommt. Dass Putin so etwas für Russland um alles in der Welt verhindern will, ist begreiflich. Und ich gebe zu, ich weiß nicht, ob es anders verhindert werden kann als durch ein ausdrückliches Verbot von Geschichtstrevisionismus. Leider habe ich schon immer befürchtet, dass die moderne Massendemokratie an sich selbst scheitern könnte. Selbst Karl Popper vermochte nicht, meine Befürchtung zu zerstreuen. In einer winzigen Polis funktioniert Demokratie problemlos. Es kennt ja jeder jeden vom Sehen! Außerdem bestand damals ein beträchtlicher Teil der arbeitenden Bevölkerung aus Sklaven. Die Massendemokratie ist eigentlich erst durch die Massenmedien möglich, wobei die TV-Nahaufnahmen eine besondere Rolle spielen. Aber die Techniken der Manipulation werden ständig perfider. Ernst Jünger sagte, über ernste, einschneidende historische Ereignisse kann nur am darauf folgenden Tag und dann wieder 100 Jahre später etwas sinnvolles gesagt werden. Sein einstiger Sekretär Armin Mohler warnte schon in den 60-er Jahren vor der Vergangenheitsbewältigung, weil er ahnte, dass das Ergebnis anders sein werde als die gute Absicht. Er empfahl statt dessen Diwalds "Geschichte der Deutschen". Die empfehle ich auch.

Würth ist eine der Familien, denen Florian Langenscheidt ein Kapitel in seinem Buch über die besten deutschen Familien gewidmet hat. Sehr ärgerlich.

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