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Dienstag, 1. Oktober 2024

Der Teufel trägt Prada

Am 1. Oktober findet das große Corona-Impfungs-Volksfest statt und nennt sich „Die lange Nacht des Impfens“. Bis spät in die Nacht kann man einfach bei Apotheken vorbeischauen und sich so richtig gut durchimpfen lassen. Und just an diesem 1. Oktober wird auch Frau Alena Buyx das Bundesverdienstkreuz verliehen. Nach Christian Drosten, der WDR-Impfpropagandistin Mai Thi Nguyen-Kim, dem Biontech-Gründer Ugur Sahin bekommt jetzt endlich auch die ehemalige Vorsitzende des Ethikrats diese wunderschöne Auszeichnung. Und natürlich hat Lothar Wieler, der ehemalige Leiter des Robert-Koch-Instituts, der sich jahrelang von der Politik am Nasenring durch die sogenannte wissenschaftliche Arena hat schleifen lassen, das Bundesverdienstkreuz auch schon bekommen. Denn alle die Genannten sind die fest gemauerten Glocken eines Systems, das sich durch fehlende Einsicht, gegenseitige Reinwaschung und massive Skrupellosigkeit auszeichnet.




Dabei ist Frau Alena Buyx so etwas wie das hübsche und auf makellose Reinheit getrimmte Gesicht dieser Gruppe an Lügenbaronen. Immer lächelt sie in die Kamera, als würde sie gerade ihre Finger in einem geschlossenen Stromkreislauf haben, hat immer ein Wort auf den Lippen, das an Belanglosigkeit nicht zu überbieten ist, und verfolgt eine Agenda, die fast deckungsgleich mit der der Grünen Jugend oder der Klimakleber ist. Es ist gerade mal ein halbes Jahr her, dass Alena Buyx, damals noch Vorsitzende des deutschen Ethikrates, eine Broschüre zum Thema Klimagerechtigkeit vorstellte, auf dessen Titel ganz groß prangte: „Climate Justice Now“ – „Klimagerechtigkeit Jetzt!“ – das ist der Jargon, den Alena Buyx beherrscht und den sie hochoffiziell als Staatsethik installieren wollte. Alena Buyx, das ist die akademische Version von Luisa Neubauer: das lächelnde Gesicht der Unterdrückung, der blondgeföhnte Wille zur Macht. Wenn Elon Musk Twitter kauft, klandestine Deep-State-Zensurmaßnahmen aufdeckt und sich ihnen in der Folge verweigert, lässt Frau Alena Buyx die Öffentlichkeit wissen: Sie habe „jetzt nicht so viel Lust, dem Musk Geld zu geben“ und „Tesla ist jetzt natürlich total unkaufbar“ – das sind übrigens Buyx-Zitate, und die Kindersprache offenbart die stolz zur Schau getragene intellektuelle Unterkomplexität einer Ethikrats-Vorsitzenden aufs Vortrefflichste.




Ja, Frau Buyx war von 2020 bis 2024 Vorsitzende jenes Gremiums, das sich während des Corona-Regimes durch alles auszeichnete, aber ganz sicher nicht durch ethische Verantwortung. Der deutsche Ethikrat war das akademische Sprungbrett in den gesellschaftlichen Corona-Totalitarismus. Unvergessen die Aufforderung von Frau Buyx, auch behinderte Kinder zu impfen, aber bitte so „off Label“, wie sie sich ausdrückte, denn das war damals weder empfohlen noch erlaubt. So geht Ethik, wenn man ohne Skrupel und mit eher satisfaktionsloser Intelligenz der herrschenden Politik das Wort redet. Unvergessen auch ihre Drohung im November 2023 an die versammelte Journalistenschar des Münchner Presseclubs, dass, wenn die Aufarbeitung des Corona-Regimes allzu lauthals und streng gefordert würde, die Journalisten genauso viel zu verlieren hätten wie sie, die Ethikratsvorsitzende Alena Buyx. Also bitte den Ball flachhalten und weiterhin so tun, als wäre nichts gewesen. Denn nur so bleiben die halb kriminellen, halb korrupten, aber immer voll moralischen Seilschaften unangetastet. Es war dann genau dieselbe Alena Buyx, die einige Monate später im Deutschlandfunk eine bessere Aufarbeitung der Corona-Maßnahmen forderte. Die Dreistigkeit, die Frau Buyx an den Tag legt, ist für eine Ethikerin in der Tat bemerkenswert. Dieses Leugnen der eigenen Verantwortlichkeit mit der gleichzeitigen Forderung, es müsse sich jetzt endlich etwas ändern, ist ja zu so etwas wie dem gängigen Muster geworden, mit dem sich die Herrschenden vor jeder Art der Kritik und der Veränderung schützen.




Das einzig Gute an dem Bundesverdienstkreuz für Alena Buyx ist: Es wird nur an jene verliehen, deren gesellschaftlicher Stern bereits am Versinken ist. Inzwischen ist der Bann, mit dem die Klimahysteriker und die Corona-Reinheits-Puritaner das Land lahmlegten, gebrochen, und die Jungwähler – so zeigten erst die Umfragen, jetzt die Wahlergebnisse – wenden sich anderen vernünftigeren Themen und Parteien zu. Alena Buyx' Zeit ist vorbei, das Bundesverdienstkreuz eines Bundespräsidenten, dem niemand mehr zuhört, nur folgerichtig, und die Bertelsmann-Stiftung, in dessen Kuratorium Frau Buyx nun gerufen wurde, das richtige Abstellgleis für sie. Denn die Bertelsmann-Stiftung, das ist einer dieser Private-public-Think-Tanks, die nicht nur die Faktenchecks betreiben, sondern die auch jede politische Freiheitseinschränkung mithilfe von Symposien, Bürgerräten und wissenschaftlichen Untersuchungen abzusichern helfen. Dort ist Frau Buyx als Staatsethikerin also bestens aufgehoben. Hören möchte ich von ihr jedoch kein Wort mehr. Vahlefeld 

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