Die Schlamperei, mit der in Deutschland Pressemitteilungen gemacht werden, wenn es zu einem so bewegenden Fund kommt, ist unerträglich: "Vor 500 Millionen Jahren war vor der Küste Ur-Afrikas noch ein Meer. Als sich das Gebirge gebildet hat, ist die Gesteinsscholle nicht zermalmt worden, sondern kam an die Erdoberfläche – wo sie eben jetzt gefunden wurde". Es hört sich an, als habe Deutschland damals vor einer Art Ur-Marokko oder Ur-Tunesien gelegen. Vor 500 Millionen Jahren, im Kambrium, lag ganz Nordeuropa aber noch südlich des Äquators. Dass auch ganz Afrika damals südlich des Äquators lag, ist in diesem Zusammenhang völlig unerheblich.
Das "Gebirge", dass "sich gebildet" hat, kam erst 450 Millionen Jahre später zustande, als sich Europa nur wenig weiter südlich von der Position befand, wo es sich heute befindet und auch Afrika sehr weit nach Norden gewandert war und nun Druck auf die eurasische Kontinentalplatte ausübte, wodurch die Alpen emporgedrückt, gefaltet und gerollt wurden und selbst weiter nördlich noch die deutschen Mittelgebirge emporgewölbt wurden. Erst bei diesem Prozess wurden Max und Moritz glücklicherweise nicht zermalmt und wurden auch nicht durch Roll- oder Faltbewegungen in die Tiefe getragen, sondern gelangten in eine Position, wo sie jetzt entdeckt werden konnten.
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