Der Götz Kubitschek der 70-er und 80-er Jahre heißt Klaus Wagenbach. Nur konnte Klaus Wagenbach starke Geburtenjahrgänge beackern (wodruch es zu all den von ihm hirngewaschenen Anne Wills, Maischbergers und Jauchs, die heute in den Sesseln sitzen, kam), als er seinen Verlag gründete, während jetzige jugendliche Eliten in ihrer Lebenszeit zur Minderheit im eigenen Land werden können oder müssen, obwohl Kubitschek mit seinem Verlag dafür kämpft, dass die Deutschen Deutschland erhalten bleiben.
An Wagenbach kann man ablesen, wie viel ein einziger mutiger Mann (oder zwei Einzelkämpfer, wenn wir Enzensberger hinzunehmen) erreichen kann, wenn er 30 Jahre lang unbeirrt und hartnäckig dagegen hält, indem er Texte veröffentlicht, die erzählen, was die vorherrschenden Medien verschweigen.
Irgendwann sagen die vorherrschenden Medien dann nur noch das, was einst nur einer sagte.
Dieser Mut ist das größte Verdienst des jetzt 90-jährigen. Unangenehm ist die dauerhafte
kommunistische Ausrichtung, die mich bereits 1977 an ihm ärgerte (besonders anlässlich des Eiertanzes um das Wort "Mord", den er durch die Gutachterbeiträge Heinrich Bölls und Erich Frieds während eines Strafprozesses veranstaltete, wenngleich er dabei meines Erachtens zu Unrecht verurteilt wurde) und die Anfang des neuen Jahrhunderts immer mehr zu Verlogenheit wurde, wie sie auch an seinem ehemaligen Lektor Thomas Schmid beobachtbar ist, seit Matthias Döpfner mit Günter Grass Frieden schloss.
Schmid und Wagenbach gehörten bereits Ende der 70-er zu den besten Kennern Italiens. Und so ist Wagenbach nicht nur ein Beispiel dafür, was ein Einzelner durch Beharrlichkeit erreichen kann, sondern auch dafür, wie Deutsche - nolens volens Hitlers Beispiel folgend - den Italienern ihre Dummheiten nachmachen, statt von ihnen das zu lernen, was sie wirklich gut können: identitäre, nationale wie regionale Kulturarbeit mit Geschichtsbewusstsein.
Mit der kommunistischen Verklärung Italiens durch Wagenbach begann die verlogene Berichterstattung über Italien, die inzwischen die gesamte Medienlandschaft Deutschlands von taz bis FAZ und von RTL bis ARD erfasst hat.
Persönlich dankbar bin ich Wagenbach vor allem dafür, das Werk Bobrowskis verlegt und dadurch bekannt gemachtzu haben.
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