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Montag, 25. April 2022

Am 2. April waren in Butscha auf den Straßen keine Toten zu sehen


 

Die Russen waren aus Butscha am 30. März abgezogen, der Bürgermeister äußerte am 31. März in einem Interview seine Genugtuung über den Abzug, und mit keinem Wort erwähnte er irgendwelche Tote in dieser überschaubaren Stadt (28.000 Einwohner). In dem fast 8 Minuten langen Film der ukrainischen Polizei vom 2. April sieht man eine Fahrt durch die bekämpften Viertel und die Zerstörungen werden gezeigt, aber auf den Straßen sind keine Tote zu sehen (außer einem toten Russen) und dann plötzlich am 3. April tauchen Bilder von ukrainischen Toten in den Medien des gesamten Westens auf. Wie kommt das?

Neben diesen ukrainischen Toten sind nie Blutlachen zu sehen, dafür aber mehrmals russische Nahrungspakete und weiße Binden an ihren Armen. Aber im Land des Claas Relotius ist all das nicht der Rede wert, es gibt seit dem Tod von Scholl-Latour hier keinen einzigen Journalisten mehr in den großen Medien, der noch etwas taugt; die wenigen ehrlichen Journalisten wie Breitschuster werden gegängelt, und unter den Nationen ist der deutsche Michel immer noch von den Einfaltspinseln der Allergrößte, sowohl gegenüber seinen Feinden (er glaubt ja, sein Land sei laut BBC das beliebteste der Welt) wie gegenüber den Medien des eigenen Landes. 

Thomas Schmid beschreibt wie immer gewissenhaft einen Teilaspekt, nämlich die dürftige demokratische Kultur der Ukraine. Aber wie immer (ich beobachte seine Beiträge bereits seit 1980) lässt er die Hälfte des Wesentlichen weg. Er ist und bleibt nun einmal ein Linker, wenn auch ein demokratischer; er ist das Paradebeispiel des Lückenpressejournalisten bzw. des unterlassungssündigen Tatsachenverdrehers und -vertuschers. Er lügt nie durch Aufstellung unwahrer Behauptungen, aber man kann sich bei ihm darauf verlassen, dass er immer irgendetwas Wesentliches, Ausschlaggebendes unterschlägt.

Immerhin sind die ukrainischen Flüchtlinge vorwiegend echte Flüchtlinge (Kinder, Mütter, Alte) und man muss ihnen nicht beibringen, wie man Waschmaschinen benutzt und dass man nicht auf dem Fußboden kocht. Aber sie kommen aus einem Land, das keinen Deut besser ist als Russland, in dem trotz jüdischem Regierungschef bei der ausnahmsweise mal tatsächlich vorhandenen Deutschfreundlichkeit durchaus nostalgische Nazifreundlichkeit heftig mitschwingt. Und vor allem aus einem Land, in dem "das Volk" (das gegenüber Russland wegen des Holodomors berechtigten Groll hegt; das ist aber was ganz anderes als das Selbstbestimmungspathos von Marina Weisband) bei seiner Rebellion von Franzosen und Amerikanern gekapert wurde, wobei der unsägliche Sohn Bidens... ich habe keine Lust, diesen Satz auch noch zuende zu schreiben; es ist ja inzwischen ans Licht gekommen, was während Bidens Wahlkampf vertuscht wurde. 

Die Ukraine ist ein Land, dem zuzutrauen ist, dass Massaker inszeniert werden, um die Bevölkerungen des Westens zu beeindrucken und die Regierungen so unter Druck zu setzen (womit ich nicht sagen will, dass den Russen keine Massaker zugetraut werden können! Im Gegenteil, die Untersuchungen der UNO ergaben ja, dass ausreichend Gründe für eine Anklage vorliegen. Es ist ein fürchterlicher Bruderzwist, in dem keiner der beiden besser ist als der andere, auch wenn Marina Weisband so tut, als sei sie beim Euromaidan durch Akklamation Präsidentin der Ukraine geworden und habe dann wegen eines von den Russen gesteuerten Staatsstreichs ins Exil nach Deutschland flüchten müssen). Es gibt ein Video mit zwei ukrainischen Angehörigen des Asow-Regiments (erzählt Toni Capuozzo), wo der eine fragt: "Was machen wir mit denen, die keine blaue Armbinde tragen?" (Erkennungszeichen für Ukrainer, die bei den Gefechten mitmachen) "Die erschießen wir", ist die Antwort. Und das ist nur die Kirsche auf der Torte. Denn schon die skrupellose Vermischung von Kombattanten und Nichtkombattanten, die zwangsläufig immer zu Massakern führen muss, läuft der Kriegsethik zuwider. 

Die Untersuchungen der UNO ergaben also, dass ausreichend Gründe für eine Anklage vorliegen. Die liegen für die Ukraine aber höchstwahrscheinlich auch vor. Es ist irrelevant. Unser wahres Problem (mit uns meine ich Europa) ist, dass wenn man Russland den kleinen Finger gewährt, es den ganzen Arm haben wollen wird (die Pazifisten schließen immer von sich auf andere. Aber diese anderen sind anders). Deswegen opfern WIR gerade die Ukraine, indem wir einen lange währenden Stellungskrieg durch Lieferung leichter Waffen gewährleisten, um selber Zeit zu gewinnen, damit wir aufrüsten können.

Ihr wisst, nicht Süße rettet die Frucht: der Kern
Muss sich beweisen. Also errettet euch
Nur Männersinn, dem Pflicht und Opfer
Stillen, beharrlichen Diensts vertraut sind.  

(Wird Habeck dank Merz Kanzler werden? Wird er dann eine zweijährige Wehrpflicht für Mann und Frau wie in Israel einführen? Uniformen für Schwangere gibt es immerhin schon) 

 
 
Der bekannte Kriegsreporter und Ex-Mitdirektor von ''Paris Match'', Régis Le Sommier, auf "CNews''/Punchline (08.04.2022):
„Ich habe acht Tage in der Ukraine verbracht, wohin ich französische Kriegsfreiwillige begleitet habe. Der eine war schon vorher beim Militär, die beiden anderen hatten gemeinsam in Rojava mit den Kurden gegen Daesch gekämpft. Das waren also erfahrene Leute.
Wie war unsere Überraschung, als wir am Ende entdeckten, dass dort in großer Zahl stationierte Amerikaner darüber bestimmen, wer sich der ukrainischen Armee anschließen darf.
Fast wären wir festgenommen worden, wir hatten es mit einem Amerikaner zu tun, der uns erklärte: Hier habe ich das Sagen, nicht die Ukrainer.
Ich rede von der Ausbildung und der Rekrutierung internationaler Freiwilliger für die ukrainische Armee. Der Typ hat sogar seinen Namen genannt, er ist ein Irak-Veteran. Ich habe die Angaben geprüft, dazu kann man meine Reportage im ''Figaro Magazine'' dieser Woche lesen. (…)
Wer hat die Hand im Spiel? Das sind die Amerikaner. Ich hab’s gesehen, mit eigenen Augen gesehen. Das ist nicht offiziell die amerikanische Armee. (…) Ich hatte ein bisschen den Eindruck, dass jenseits des romantischen Aspektes [sich eine andere Wirklichkeit zeigte] –
Ich hatte die Internationalen Brigaden erwartet und fand mich beim Pentagon wieder.“

Hier nochmal an einer anderen Quelle, denn man weiß ja nie, wie lange ein Dokument im Netz noch zur Verfügung steht. Und hier eine Woche später.

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