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Freitag, 2. Dezember 2022

"Post"moderner Totalitarismus

Die Japaner sind nicht nur die einzigen Fußballfans, die das Stadion sauberer verlassen, als sie es angetroffen hatten, sie spielen auch gut Fußball und ihre Mannschaft besitzt sogar auch noch das, was die deutsche Gesellschaft (der Medienkaste gehorchend) völlig verloren hat und selbst die immer noch allen Ernstes als solche bezeichnete "Mann"schaft inzwischen eingebüßt hat, wie daran zu sehen ist, dass sie in ihrer weibischen Dämlichkeit und dämlichen Weiblichkeit auch die dümmsten Identitätssgesten und Bekenntnishaltungen, die bei deutschen Journalistinnen mit Beifall rechnen können, rückhalt- und rückgratlos zu Schau tragen.

Man wendet sich angeekelt ab. Aber was ist es nun, was die Japaner noch besitzen? Gesunder Menschenverstand! Der, von dem Ralph Waldo Emerson sagte, er sei so selten wie Genie!! Ich würde sagen, er ist sogar noch seltener.




 

Machen wir es kurz: Deutschland scheidet aus. Nicht nur die Mannschaft. Auch das Land. Eine erstaunliche Parallele. Wer noch an ein Wunder glaubt, sollte wegen Halluzinationen zum Arzt. Team und Land: Verblüffend, wie sich die Ursachen des Abstiegs gleichen.

I.

Vorher: Wir sind super. Super drauf. Haben super Spieler. Haben wahnsinniges Talent, beinahe Genie. Haben ein super Team. Sind mindestens Mitfavoriten. Mit einer super Einstellung. Und super Werten. Uns muss man erst mal schlagen. Wir fahren hin, um uns den Titel zu holen. Warum? Weil an unseren Werten niemand vorbeikommt. Und weil wir schon dreimal Weltmeister waren. Exportweltmeister, Fußballweltmeister, Moralweltmeister.

Nachher: Leider zu viele individuelle Fehler. Aber wir waren eindeutig überlegen. Und die Moral hat gestimmt.

II.

Vergessen haben wir: Erstens kommt das Fressen, zweitens die Moral. Auf dem Platz und neben dem Platz erst recht. Die Spieler hielten sich mit der rechten Hand den vorschriftsmäßig linken Mund zu. Die meisten Kommentator*innen begrüßten, dass sich die Spieler „etwas einfallen“ ließen. Leider nicht mit dem Ball. Dass sie „ein Zeichen“ setzten. Ja, im Zeichensetzen sind wir noch immer Spitze. Zeichen, die zwar irgend etwas bedeuten, aber nichts bewirken. Weil man mit Zeichen nichts gewinnt. Mit der Hand vor dem stummen Mund protestierten die deutschen Nationalspieler nur gegen ihre eigene Mutlosigkeit. Sie hätten ja beizeiten reden können. Oder sich wenigstens nicht ablenken lassen vom Infantino-Theater.

Ging es wirklich auch um Fußball? Die Nachrichtenshows handelten auch noch nach der Niederlage gegen Japan mehr von der schlichten Geste als vom tatsächlichen Match. Das affige Mannschaftsfoto ist das Einzige, was von der WM der Deutschen in Erinnerung bleiben wird. Und diese absurde Binde, die nicht einmal getragen wurde, außer von der Sportministerin auf der Tribüne. Infantino schüttelte sich vor Lachen.

III.

Die Deutschen haben etwas völlig Neues eingeführt: Verlieren für die Menschenrechte. Das ist wahres Heldentum! Die Mannschaft hat gar nicht gegen Japan verloren, sondern, wie ein öffentlich-rechtlicher Reporter vollmundig behauptete, „gegen die Fifa gewonnen“. Sie hat auf dem Platz der Fifa eine Lektion erteilt. Absichtlich daneben geschossen. Die Mannschaft hat ihre Überlegenheit aus moralischen Gründen selbst boykottiert. Die Niederlage war eine Form des Protestes. Die Fußball-WM muss bald ohne sie stattfinden. Aus dieser Perspektive hat sie alles richtig gemacht. So ist es doch gewesen! Oder hat am Ende doch Friedrich Merz Recht, der am selben Tag im Bundestag zum Kanzler sagte: „Sie können es wahrscheinlich nicht besser!“?

IV.

Einige Millionen Bundestrainer wissen es besser. Sie haben gesehen, wie professionell Spanien aufgetreten ist. Es ist ihnen nicht entgangen, wie das deutsche Spiel vercoacht worden ist. Im Unterschied zu Olaf Scholz hat Hansi Flick schon gezeigt, dass er es besser kann. Der hätte Lambrecht und Lauterbach längst ausgewechselt. Der Mannschaft fehlte ein Habeck. Der hätte wortreich erklärt, warum man nicht gewinnen konnte/durfte. Vor den Deutschen hat schon länger niemand mehr Respekt. Und nun machen sie sich auch noch selbst zum Gespött. Auf und neben dem Platz. In Katar und Berlin.

V.

Deutsche Sprichwörter:

Besiege dich selbst, und du wirst deinen Gegner besiegen.

Hochmut kommt vor dem Fall.

Dummheit und Stolz sind vom selben Holz.

Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen.

Schadenfreude ist die schönste Freude.          Herles am 26. 11. 2022



 

Wer Interesse für Anthropologie und Geschichte hat, kann den letzten 20 Jahren viel abgewinnen. Man erlebt live, wie das Zusammentreffen unerwarteter Phänomene die meisten Menschen (auch die meisten Profis, ja sogar in besonderem Maße die Profis, am meisten die Spezialisten, die nicht mehr in der Lage sind, über ihr Fachgebiet hinauszuschauen und hinauszudenken) völlig überfordert und dadurch völlig irre, irrationale Dynamiken in Gang setzt. Das Schlimmste ist in meinen Augen bisher, dass das Immunsystem der überwältigenden Mehrheit der Kinder seit 2020 auf eine Weise beschädigt wird, die irreversibel ist. Und die Protagonisten dieser grauenhaften Fehlentwicklung sind nicht so sehr die depperten Politiker als viel mehr ausgebildete Mediziner, die eigentlich besser wissen müssten, was sie anrichten, aber offenbar in umfangreichem Ausmaß zu borniert sind, um die Anwendung von Wissenschaft im allgemeinen beurteilen zu können und die Praxis therapeutischer Strategien im besonderen. Wolfgang Wodarg ist einer der ganz wenigen, die diese Dinge durchschauen, als medizinischer Experte, als erkenntnistheoretisch geschulter Beobachter und als Experte gesundheitspolitischer Praxis. 

Dass jetzt tatsächlich ein Chor von Medizinern so irrsinnig ist, dafür zu plädieren, Kindern eine Maskenpflicht aufzuerlegen, ist der Gipfel der Verblödung. Ich war schon vor 2 Jahren felsenfest davon überzeugt, dass die Lockdowns und besonders das Fernhalten der Kinder vom gesellschaftlichen Miteinander (ich schlug schon im Januar 2020, als noch alle dachten das Virus sei sehr gefährlich, man aber bereits wusste, dass es für Kinder nicht gefährlich ist, vor, Kinder dem Virus sogar gezielt auszusetzen, um natürliche Immunisierung zu bewirken) dazu führen würden, dass diese Massenquarantäne den Preis haben musste, in künftigen Wintern die Infektionszahlen erst recht anschwellen zu lassen. Ich als Laie habe es vorhergesehen, aber das Gros der medizinisch ausgebildeten Profis war von solch elementaren Selbstverständlichkeiten der Biologie überfordert.

Das Ironische dabei ist, dass unter den darwinistischen Regeln, die lebende Systeme nun einmal konditionieren, diejenigen von unserer "Gesundheitspolitik" und den von unseren Gesundheitsexperten empfohlenen Maßnahmen begünstigt werden, die sich am wenigsten daran halten: die Neuzugänge, die aus Ländern stammen, die dem Westen gegenüber feindselig und herablassend eingestellt sind (was übrigens auch eine Haltung ist! und zwar eine, die spontan gezeigt wird, ohne durch Appelle von Frau Reschke dazu aufgefordert werden zu müssen) und die nicht daran gewöhnt sind, brav Vorschriften umzusetzen, deren Sinn sie nicht wirklich begreifen, den sie nicht glauben wollen und den sie nie so ernst nehmen werden, wie es der verstockte, beflissene, einfältige bundesdeutsche Michel gewohnt ist.

Man kommt aus dem Staunen nicht heraus. Es gibt im Italienischen das schöne Sprichwort "Die Knoten treffen am Ende alle auf den Kamm", womit gemeint ist, dass all die optischen Täuschungen, denen der Mensch in seiner Einfalt erliegt, irgendwann durch Ent-täuschung offenbar werden.

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