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Montag, 18. September 2023

Die Krimis des deutschen Fernsehens

Eine überhebliche Bande engstirniger linker Wichtigtuer zog einst die Heimatfilme durch den Dreck, um dann - nach der Wiedervereinigung - der Sehnsucht, die anderen deutschen Bundesländer durch Unterhaltungsprogramme kennenzulernen, nachzugeben, indem man plötzlich die Produktion von lauter Heimatkrimis befürwortete.

Da waren die Heimatfilme mit Kulenkampff, Heinz Ehrhardt und Rühmann aber unterhaltsamer. Und die Hesselbachs auch.

Krimiserien sind überall sehr verbreitet, aber in keinem Land Europas sind sie dermaßen zu einer monotonen, omnipräsenten Obsession geworden wie in Deutschland. Besonders schmuddelig sind die skandinavischen Krimis, deren pseudorealistischer Gestus und volkserzieherische Absicht bis vor ein paar Jahren noch penetranter waren als die der deutschen. Inzwischen haben "Tatort" und vor allem "Polizeiruf 110" die Schweden aber überholt. Der "Tatort", der in den 70ern höchstens einmal im Monat gesendet wurde, war einst ein echtes Fernsehereignis, das man immer wieder genoss - unvergesslich die Folgen, die Wolfgang Menge geschrieben hatte -, aber er wird immer abscheulicher in Darstellung und Aussage, obwohl die Regie gleichbleibend gut ist.

Zu den Heimatfilmkrimis kamen irgendwann die ethnischen Krimis. Ich sehe mir sehr gerne den Kommissar Montalbano an (und staune immer wieder, wie gut Servus.TV die Folgen übersetzt und synchronisiert hat), auch Rocco Schiavone sehe ich gerne, weil in beiden Serien viel echtes Italien eingefangen ist. Aber wenn das deutsche Fernsehen mit deutschen Autoren und Regisseuren Krimis produziert, die in Kroatien, der Türkei, Triest und Venedig spielen, handelt es sich um üble Machwerke, bei denen alles Authentische wegretuschiert wird, um diese Orte wie sonnige Teile der BRD erscheinen zu lassen, in denen Kommissar Brunetti wie der einstige Außenminister Steinmeier davon träumt, Deutschland sei überall und überall willkommen.

Und die deutschen Krimis? Nur Axel Prahl und Jan Josef Liefers sehe ich noch gerne (bzw. sah ich gerne, als Börne noch "Alberich" sagen durfte). Oder Harter Brocken. Selbst den Leberkäsjunkie sieht man nicht mehr gerne, seit das bolschewoke Getue so penetrant daherkommt. Und Pater Braun ist auch dicht an der Grenze des Erträglichen seit die Wirklichkeit grotesker ist als die böseste Satire.

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