Man hat keine Lust mehr, sarkastische Bemerkungen zu machen oder zu hören, man kann sich nur noch mit dem Gedanken trösten, dass die Ampel ein Segen ist, weil sie den Wählern die Augen öffnet.
Aber öffnet sie ihnen auch wirklich die Augen??
Ich habe den Eindruck, die Deutschen sind so sehr durch den Wind und so süchtig danach, "gut" zu sein, und alles Grauen zu vergessen, dass alles Wirkliche wie das sprichwörtliche Kind mit dem Badewasser entsorgt wird, um sich aller Sorgen zu entledigen. Aus dieser Trance scheint es keinen Ausweg zu geben.
Das Schlimmste ist, man kann es denen, die uns verachten, nicht mal verübeln, uns zu verachten. Man weiß ja gar nicht, wie man es bewerkstelligen soll, dass man sich dieser Verachtung nicht anschließt.
Die Deutschen sind Waschlappen. Und zwar Waschlappen, die auf ihre sperrigen Denkschemata, ihre Ächtungslust, ihr Freimutsdefizit, ihre ungehobelten Respektlosigkeiten und Pöbeleien stolz sind, was sie dann als "Ecken und Kanten" verklären. Pfui Deibel. Dass Merz, den ich vor 20 Jahren sehr schätzte, eines Tages zur prononcierten Inkarnation des Waschlappens mit Ecken und Kanten werden könnte - denn was anderes ist ein CDU-Chef, der Faeser im Amt lassen will, als eine Qualle?? - das ist eine besondere Nuance der Tragik in meiner persönlichen Patriotenbiographie. Für all dies gibt es nur ein Wort: abscheulich.
Herles hat natürlich recht. Ich habe mich schon vor 50 Jahren gegrämt, dass das Wort "Anarchie" völlig willkürlich verwendet wird und man seinen Sinn auf eine Weise entstellt und verdreht, wie es nur Unzurechnungsfähige tun können. Dasselbe gilt für Wörter wie "Diskrimination", "Subsidiarität", "Rassismus" und viele andere, die schon lange in völlig irrelevanten Zusammenhängen ausgesprochen werden und kognitive Dissonanz zur Selbstverständlichkeit werden lassen, was die Menschen unzurechnungsfähig werden lässt, zumal immer mehr Wörter dieses Schicksal annehmen, weil sie willkürlich durch entsprechendes Framing umgedeutet und stillschweigend en passent umdefiniert werden.
Dass Reagan 1982 durch Sabotage verhinderte, dass Westeuropa russisches Gas bekam, wusste ich noch nicht, obwohl es seit 2012 bekannt ist. Ich danke Sarah Wagenknecht, daran erinnert zu haben.
Ich habe schon in den 70-er Jahren gesagt, dass wir uns nicht auf die Freundschaft der Amerikaner verlassen können. Sie waren (und sind) weit weg. Die BRD war damals der Kettenhund der USA, die DDR der Kettenhund der Sowjetunion. Im Ernstfall hätten sich Deutsche und Deutsche gegenseitig nicht nur zerfleischt, nach spätestens drei Tagen wäre es zu Nukleareinsatz gekommen und Deutschland wäre dabei zerstört worden.
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