1971 gab es einen "Künstler", der sich damit wichtig machte, auf einem nackten Mädchen die Innereien eines Schweins aufzuhäufen und dann noch selber draufzukacken. Das war dem stern ein paar Zeilen und ein Bildchen wert. Entartet wagte es niemand zu nennen. Also sagte ich, es sei ein Symbol seiner selbst. Wie sehr es Avantgarde war, wird heute deutlich (wieviel Schuld die sogenannten Künstler für Enthemmung und Beliebigkeit haben, war damals schon klar; aber dass dieser Trend so lange anhalten könnte, hätte ich nie für möglich gehalten: Die Entropie und die Schwerkraft sind offenbar die mächtigsten aller Naturgewalten; deswegen machte Dante auch den Satan zum Mittelpunkt der Erde - der damals noch der Mittelpunkt des Universums war!). Aber das Schlimmste ist, dass es wieder mal ein Missbrauch von etwas Gutem ist, es ist ja auch eine Pervertierung der Glasnost. Es soll keine Privatsphäre mehr geben, nach dem Willen der Transparenzsekte, die die ÖRR beherrscht. Man soll sich daran gewöhnen, sich preiszugeben und aller Intimität zu entsagen und sich dabei frei fühlen. Und alle, die an Intimität festhalten, sollen als Reaktionäre gebrandmarkt werden. "In der Demokratie wird der Demos zum Tyrann seiner selbst", schrieb Ernst Jünger, ich weiß nicht mehr wo irgendwo in "Strahlungen".
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.