Die Bezeichnung "schonende Waffe" kann nur jemandem einfallen, der daran gewöhnt ist, Flächenbombardements oder Bombenkaliber mit tausendfacher Hiroshima-Sprengkraft - wie das in den 70-ern üblich war - als das eigentliche Kriegsszenario anzusehen. Kann man natürlich machen, aber für Deutschland wäre es eben fatal.
Carl Friedrich von Weizsäcker fasste es 1976 schön zusammen: Einem Jahrzehnt wachsender Sprengkraft folgte ein Jahrzehnt wachsender Reichweite und diesem ein Jahrzehnt wachsender Treffergenauigkeit. Und genau letztere brachte das Gleichgewicht des Schreckens ins Wanken.
Immerhin führte die wachsende Treffergenauigkeit (die inzwischen durch Einsatz von Dronen noch außerordentlich erhöht wurde) dazu, dass keine Menschenmassen getötet werden müssen, sondern sehr gezielt zerstört werden kann. Dass dennoch der Anteil der Ziviltoten an der Gesamtmenge der Opfer prozentual zunahm ist ein paradoxer Nebeneffekt,der nicht böse gemeint ist; das muss man den Entwicklern zugute halten.
Wir verschlafenen Europäer befinden uns wahrlich zwischen Skylla und Charybdis. Die Türkei ist sowieso die größte Streitkraft nach den USA in der NATO, und in Europa ist Polen jetzt offenbar die größte Streitmacht, wodurch Deutschland gewissermaßen von einem dritten Monster bedroht wird, einer Art Phorkyade. Es bedeutet nämlich zumindest, dass Polen seine Reparationsforderungen gegenüber Deutschland mit amerikanischer Unterstützung früher oder später mit seiner militärischen Macht unterstreichen wird, das sieht Köppel ganz richtig. Unsere größten Feinde sind trotzdem wir selbst. Daran wird sich wohl nichts mehr ändern, fürchte ich.
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