Arthur Conan Doyle (für Berliner Abiturienten: Das ist der Erfinder des Sherlock Holmes; für Hamburger Abiturienten: Sherlock Holmes ist eine literarische Kunstfigur aus dem späten 19. Jahrhundert, ein Detektiv; für Bremer Abiturienten: Literatur ist… – ach, vergessen Sie’s), Sir Arthur Conan Doyle benahm sich dem anderen, dem schönen Geschlecht gegenüber – damals gab es nur armselige zwei Geschlechter, die Juristen hatten das dritte noch nicht entdeckt, nach dem die Biologen bis heute vergeblich suchen – immer sehr ritterlich. Der Schriftsteller litt es nicht, wenn irgendwer in seiner Umgebung Frauen schlecht behandelte. Dabei kam ihm entgegen, dass er ein passabler Boxer war. Eine Anekdote berichtet, dass er im Theater eine Schlägerei mit mehreren Soldaten anzettelte, weil die eine Dame beleidigt hatten. Als er in Familie mit der Eisenbahn durch Südafrika reiste, erfrechte sich einer seiner (bereits erwachsenen) Söhne, über das Aussehen einer Frau zu lästern, die eben im Gang vorbeigekommen war; er hatte den Satz kaum beendet, als er sich eine Ohrfeige seines Vaters einfing, gefolgt von der Belehrung: „Merke dir mein Junge: Keine Frau ist hässlich!”
So weit, so reizend. Wie aber würde Conan Doyle heute auf eine Welt von
Body Positivity und
Fat shaming, von
Weight stigma und der volkspädagogischen Allgegenwart übergewichtiger, unförmiger Models reagieren, in der sein gentlemanlike formulierter Satz vom Ressentiment umgelogen worden ist zu: Jede Frau ist schön?
MK am 25. Juni 2021
Es ist zu befürchten, dass er Eurabien resignierende Hoffnung entgegenbringen würde.
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