So jung und frisch und gleichzeitig so einmalig ausgereift! Shaborùz ist ein altpersisches Wort bzw. eine aus dem Altpersischen schöpfende Wortschöpfung, bei der Shab Nacht bedeutet und Rùz Tag. Dieses sehr, sehr junge Quartett reifte an der Scuola di Musica di Fiesole unter der Leitung von Eduardo Rosadini heran.
In Italien beginnt das Andenken an die Shoah schon zwei Tage vor dem eigentlichen Shoah-Gedenktag. Anlässlich dieses Gedenktages am 27. Januar ist hier die Aufnahme eines Konzertes, eines großartigen Konzerts zu hören.
Es handelt sich um "Warum?" von Luca Lombardi (Ab 08:15 - Sieben Sätze: "Robert Schuhmann", "Shoah", "Wilder Reiter", "Shirke" (hebräisch für Gesang), "Shoah 2", "Warum" und "Shalom") und um das Quartett in G-Dur Nr. 2 Opus 18 von Beethoven (komponiert 1800, als er 30 Jahre alt war), also dasselbe Quartett, dass auch in der YouTube-Aufnahme zu hören ist, aber in besserer klanglicher Qualität und mit einer sehr interessanten Einführung, die bei 41:45 beginnt (das Quartett selbst beginnt bei 50:50).
Lombardis Werk ist heiterer, lyrischer und nachdenklicher als Girolamo Arrigos "Cantata Hurbinek", die auf einen Text Primo Levis Bezug genommen hat.
Interessant ist, dass Beethoven sich oft selbst zitierte. Er schrieb sich hierfür in einem Notizbuch bestimmte Themen mit dieser werkübergreifenden Absicht sogar extra auf. Mehrere Themen aus dem Quartett 2 op. 18 kommen auch in anderen Werken vor, z.B. das erste Thema kommt auch im Quartett op. 135 vor, seinem allerletzten Werk, das er, inzwischen völlig taub, noch nach der 9. Symphonie schrieb.
Ich kann David Engels nur zustimmen. Die Höflinge, die sich nach dem Selbstmord des letzten Ming-Kaisers zum Jüngerschen "Waldgang" entschieden, sind sicher ein geeignetes Vorbild. Aber wer könnte in Europa geeigneter als Vorbild sein, als der arme Beethoven, der durch seine Taubheit zu einem Eremitendasein, zu einer inneren Emigration verurteilt war, die ihresgleichen sucht und dennoch vorbildlich für viele sein kann. Lili Palmer sagte in den 80er Jahren in der Deutschen Welle in einer Sendung über Helen Keller einmal, wir hätten kein Recht uns zu beklagen.
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