Stationen

Dienstag, 15. August 2023

der "Veeth"

 

Kannenmacher-Haus

Bernburg

Mit Mumpi saß ich einmal auf diesen Hockern 1964 beim Eisessen. In den 80-ern fragte ich mich beim Betrachten der Tür, ob das Profil des Türreliefs jüdisch sein könnte... Die Tür ist aber angeblich älter und wurde geschaffen, bevor das Haus in jüdischen Besitz überging. Aber mein Instinkt hatte mich trotzdem in die richtige Richtung gewiesen. In einer Zeit, als nichts über die Deportation aus Aub in Erfahrung zu bringen war und auch in Georg Menths Buch dieses Haus mit keinem Sterbenswörtchen mit den einstigen jüdischen Besitzern in Verbindung gebracht wurde.


 



Ein ehemaliger Wasserspeier am Westchor der katholischen Kirche, der aus der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts stammt, blickt auf das einstige Judenviertel herab und stellt einen bärtigen Mann mit jüdischem Spitzhut dar, dessen schmerzverzerrtes Gesicht von den Krallen einer Raubkatze umrahmt wird. Unterhalb dieses Wasserspeiers ist ein Fachwerkhaus zu sehen, an dem noch der Davidstern zu sehen ist, der wie ein Schutzschild dem gehässigen Wasserspeier trotzt. 

"Im Hause des Henkers und des Gehenkten spricht man nicht vom Strang". Über eine lange Zeit, jahrzehntelang schien es mir, dass die Judenverfolgung ein fernes Geschehen gewesen sei. Erst sehr späht erfuhr ich, dass ausgerechnet in unserer Gegend Konflikte mit Juden besonders heftig zu Blutbädern führten. Das war 1298 so und das war am 25. März 1933 so.

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