Stationen

Montag, 7. August 2023

Guter Beobachter


 

In einer Zeit, in der alles über denselben Kamm geschoren wird und eine vergleichende Staatskunde und Ethnologie der modernen Gesellschaften fast völlig fehlt, muss man autodidaktisch vorgehen. Das macht Köppel am besten. In den 80-ern hatte ich es bedauert, dass es keine afrikanischen Ethnologen gibt, die den Westen analysieren (Umberto Eco zitierte einmal eine Ausnahme diesbezüglich, und zwar im Zusammenhang mit protestantischen Fundamentalisten in den USA). Inzwischen gibt es sie, aber dadurch entstand ein Mangel, der schlimmer ist als der, den wir hatten, als es sie nicht gab, denn die haben keinerlei Interesse für die Wahrheit, sondern nur daran, diese zu verdrehen; es geht ihnen nur darum, gegen uns zu wenden, was sie von uns gelernt haben. Tugendhafter Relativismus ist nicht von dieser Welt; er wird nur von wenigen Heiligen praktiziert! Nein, nicht von "seltsamen Heiligen", sondern von wahren Heiligen. 

Gegen die seltsamen Heiligen und noch mehr gegen die unheiligen Relativisten, die die Dinge auf den Kopf stellen, um bestenfalls ihre Vorfahren zu rächen, meist aber nur, um sich Vorteile zu sichern, die sie durch ehrliche Arbeit nicht erlangen könnten, gegen sie muss man sich wehren und ihren Anfängen muss man wehren. Und dazu braucht man Leute, die genau hinsehen, wie Köppel.


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