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Samstag, 18. September 2021

Josef Kraus: "Warum lassen sich die Deutschen immer alles gefallen?"

 

Ein sehr gutes Gespräch. Josef Kraus bangt um die Gewaltenteilung!! In der Tat, der Bundestag nickt nur noch die Entscheidungen der Merkelinge ab und das Bundesverfassungsgericht (unter dem Vorsitz eines Mannes, der zuvor CDU-Abgeordneter war) besitzt die Instinktlosigkeit, sich von Merkel zum Abendessen einladen zu lassen... Und der Michel schläft.

Dem, was Josef Kraus erläutert, ist kaum etwas hinzuzufügen. Alles ist fundiert. Umso empörender ist die Tatsache, dass Google die Reichweite seines YouTube-Kanals einschränkt.

Es haben sich nie bürgerlich-konservative Braintrusts gebildet. Die Bürgerlichen haben es von Anfang an versäumt, eine Antwort auf die geistige Großoffensive der 68er zu artikulieren. In den 70-ern war ich selber noch so optimistisch und einfältig zu glauben, dass meine linken Freunde innerhalb von spätestens 10 Jahren einsichtig würden. Ich kann daher die Sorglosigkeit der Konservativen in den 70-ern (und auch noch 80-ern) verstehen.

Aber später in den 90-ern - als Berlusconi in Italien reagierte und sich zu dessen Tageszeitung weitere, neu gegründete rechtskonservative Tageszeitungen gesellten - haben die deutschen Konservativen die Entwicklung völlig verschlafen. Und leider bis heute. Das deutsche Bürgertum ist immer noch nicht so weit, seine Berührungsangst mit Schnellroda zu überwinden. Josef Kraus erzählt von der Konrad Adenauer Stiftung. Josef Kraus erzählt auch voller Stolz, dass Lammert zu seinem Geburtstag eine Laudatio gehalten hat! Aber als Lammert dann Präsident der Adenauer Stiftung wurde, änderte sich nichts. Auch diese einst konservative Stiftung hat sich dem linken Mainstream angepasst und unterworfen. In der Vergangenheit hatte Kraus der Stiftung einst vorgeschlagen, ein Seminar über den Genderismus zu halten. Die Verantwortlichen waren dumm genug, ihm zu antworten, man habe wichtigeres zu tun. Schlafmützen.

Querelles allemandes

Deutscher Mann und Freiheitsstreiter,
Volksvertreter und so weiter,
Sag' uns dieses eine noch:
Rufst du deinem Kaiser Hoch?

Bleibst du nicht auf deinem Hintern,
Mürrisch wie die Schlechtgesinntern,
Wenn man seiner Obrigkeit
Dreimal donnernd Hurra schreit?

Gehst du auch zum Königsschlosse
Wenn schon – denn schon als Genosse?
Trittst du hin vor Majestät,
Falls es gar nicht anders geht?

Das sind tiefe deutsche Fragen,
Ja die tiefsten sozusagen,
Denn auf seiner Erdenbahn
Ist und bleibt man Untertan.

Aufzustehen – hochzuschreien –
Blech zu quatschen – Mücken seihen –
Das ist deutsch und treu und echt –
Sakrament! Mir wird es schlecht!    Ludwig Thoma

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