Ich beobachte die Entwicklung jetzt seit 1973, und seit 1975 im Hinblick auf Italien, weil dort in diesem Jahr das staatliche Monopol auf Sendelizenz endete.
Seit 1978 höre ich italienische Radiosender, sei es private, sei es staatliche.
Seit 1982 sehe ich italienische Fernsehsender, sei es private, staatliche, lokale (nur in der Provinz Florenz ausgestrahlte), regionale (nur in der Toskana ausgestrahlte) oder nationale (von Bozen bis Lampedusa überall ausgetrahlte) Sender.
Seit 1999 sehe ich sowohl italienische wie deutsche Sender.
Aber weshalb wir in Deutschland einen Sender wie TVL nicht hinkriegen (bzw. nur in Sachsen!), ist mir ein Rätsel. Offenbar stimmt es, dass die Italiener (und die Sochsn) einfallsreicher, unbefangener, demokratiedurstiger und manchmal sogar unbürokratischer sind.
Vielleicht ist es auch kein Zufall, dass ich zum ersten Mal vom Dresdener Feuersturm und vom Erzgebirge in einer Ausstellung erfuhr, die Dresden (damals noch DäDäÄrr) in Florenz gestaltete (Eintritt frei, das Propagandamaterial habe ich aufgehoben, weil ich es meinen Kindern zeigen wollte).
Man kann nur hoffen, dass durch das Internet und die Konkurrenz zu YouTube auch im deutschsprachigen Bereich, immer mehr Sender entstehen und Bestrebungen, diese unter die Fuchtel derer zu zwingen, die die traditionellen deutschen Medien längst im Griff haben, zurückgedrängt werden.
Naja, wir haben dctp.tv - Da kann man sich immerhin über die Geschichte der Schweiz informieren. Ja sogar über Europa. Wunderbar ist diese Kulturgeschichte Spaniens, auch wenn ich das quängelnde Genäsel von Alexander Kluge seit langem satt habe, gestehe ich ihm zu, dass dieser Sender eine verdienstvolle Initiative ist. Aber woran liegt es, dass so etwas in Deutschland nicht ohne die für Kluge typische Verbohrtheit geht? "Das Leben quillt über den Rand jedweden Gefäßes", sagte Pasternak. Aber Deutschland betreffend will dieser Satz nicht stimmen.
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