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Montag, 6. November 2023

Erinnerung an die Sintflut

Worum geht es im jetzigen Wochenabschnitt „Noah“ geht. Der Schöpfer ertränkt die Erde in einer Sintflut. Warum? Weil „die Erde voller Hamas“ war!
So steht es dort wortwörtlich!!
 
„wa-timale ha-arez hamas“. (Gen 6, 11) 
 
Das ungebräuchliche Wort „hamas“ versteht Raschi als „Raub“.
Als der Regen nach vierzig Tagen und vierzig Nächten aufhört, sagt Gott zu Noah: „Geh hinaus aus der Arche.“ (Gen 8, 16)
Fragt ein Midrasch (Martin Buber, „Tanhuma“, 1885): Wieso muss Noah erst angewiesen werden, die Arche zu verlassen? Sieht er denn nicht, dass es nicht mehr regnet?
 
„Als der Regen aufhörte, sagte Noah zu sich: Darf ich ohne Gottes Erlaubnis hinausgehen, nachdem ich mit Seiner Erlaubnis hineingegangen bin? Du brauchst wohl eine Erlaubnis, antwortete Gott. Ich gebe sie dir: Geh hinaus aus der Arche.“
Kommentiert Rabbi Jehuda ben Ilai (2. Jh.):
„Ich an Noahs Stelle hätte die Türen eingetreten und wäre hinausgegangen.“
Dazu der ehemalige britische Chief Rabbi Jonathan Sacks:
„Aus diesem Midrasch lernen wir: Wenn es darum geht, eine zerstörte Welt wieder aufzubauen, braucht man keine Erlaubnis. Dazu gibt G’tt Seine Erlaubnis.“
Kann man so weit gehen, zu sagen: Nicht anders verhält sich der Staat Israel nach dem Pogrom vom 7. Oktober? Um die Welt wieder in Ordnung zu bringen, handelt er ohne Erlaubnis seiner guten Freunde. Die höhere Erlaubnis hat er dazu. Das ist vermutlich die viel gerühmte, nie gescholtene Chuzpe.

 

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