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Dienstag, 2. Juli 2024

Eine der ganz wenigen klugen Frauen Deutschlands

 

Elke Heidenreich spricht im Interview mit „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ über ihre Seitensprünge und Harald Schmidt. 

Affären und Seitensprünge sind auch heute noch ein Tabuthema. Denn niemand möchte freiwillig zugeben, dass er seinen Partner betrogen und belogen hat. Verständlich. Doch Schriftstellerin Elke Heidenreich geht mit dem Thema anders um. Statt sich nicht zu äußern, scheint sie im Gegenteil sehr ehrlich und offen mit dem Thema umzugehen. Denn in einem Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ sorgte die 81-Jährige mit einem Geständnis über ihr Liebesleben für Aufsehen. In dem Gespräch äußert sich die Literatin zu einem Thema, über das allzu oft Unsinn gesagt wird: Fremdgehen und Seitensprünge.

Auf diesem Gebiet hat sie viele Erfahrungen sammeln können. Auch ihre aktuelle Beziehung mit dem Pianisten Marc-Aurel Floros ist aus einer Affäre entstanden. Heidenreich wollte sich den Musiker zunächst nur als „Affäre gönnen“. Doch diese Erfahrungen, so die Autorin, seien sehr wichtig gewesen, auch wenn sie weh getan hätten.: „Man gönnt sich eine Affäre nicht wie ein Stück Torte, sie passiert einem und verletzt einen anderen Menschen. Es macht auch was mit einem selbst, wenn man mit jemand anderem nackt im Bett liegt. Ich habe das immer sehr ernst genommen und auch versucht, es nie ausufern zu lassen. Das ist auch nicht ausgeufert in meinem Leben. Es ist mir ein paar Mal passiert. Und da war es nötig und wichtig. Aber es hat auch immer Wunden geschlagen.“ 

Affären und Seitensprünge fangen, laut der Autorin, nicht immer bei Körperlichkeiten, sondern bereits vorher, an. Dafür holt die 81-Jährige aus: „Man muss dafür nicht unbedingt durch die Betten toben. Manchmal reicht ein Abend, an dem man drei Flaschen Wein zusammen trinkt und sich küsst. Der Seitensprung beginnt da, wo man merkt, mir fehlt bei meinem Partner etwas, was ich bei diesem anderen habe. Dann muss man darüber nachdenken, ob man das wieder in die Partnerschaft zurückbringen kann. Oder ob man sie beendet. Oder ob man sich weiter über Wasser hält mit solchen Abenden und Nächten. Das ist ein schmerzhafter Reflexionsprozess, aber auch ein lehrreicher.“

Auch ihre neue Liebe zu dem 28 Jahre jüngeren Musiker kommentiert die Schriftstellerin mit wenigen Sätzen. Kennengelernt hat sich das heutige Paar bereits vor 18 Jahren bei einem gemeinsamen Opernauftritt - sie war damals 63, er 35. Doch aus der beruflichen Zusammenarbeit wurde irgendwann Liebe. Sie fühle sich deshalb weder rebellisch noch habe sie sich wegen des großen Altersunterschieds je unwohl gefühlt. 

Obwohl der Musiker deutlich jünger ist als sie, ist er der alte Hase in der Beziehung: „Du bist so viel jünger als er. Er ist ein schwermütiger Mensch. Wir haben uns kennengelernt, da war ich 63, er 35, wir haben zwei Opern zusammen geschrieben, wir sind zusammen aufgetreten, ich habe gelesen, er Klavier gespielt. Ich dachte, wie schön, ein junger Mann! Und irgendwann merkte ich: Er ist um so viel älter, als er eigentlich ist, wie ich jünger bin, als ich eigentlich bin. Wir treffen uns also in der Mitte und sind ungefähr gleich alt.“

Im Interview mit faz.net wurde Heidenreich auf Harald Schmidt angesprochen, der niemals zum Beauty-Doc gehen wolle. „Typisch Harald! Ich kenne ihn schon sehr lange“, erklärte die ehemalige ZDF-Moderatorin. „Ich wäre gerne mit ihm befreundet, er wohnt in Köln bei mir um die Ecke, aber man kann mit ihm nicht befreundet sein. Er zieht sich zu sehr zurück. Er ist ein Einzelgänger. Aber wir zwinkern uns zu, wenn wir uns sehen, und ich finde ihn auch im Alter immer noch geil.“

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