Stationen

Donnerstag, 25. Juli 2024

Polonaise international!

 

 

"Ich bin dem Müßiggang so sehr verfallen, dass ich nicht mehr aus seinen Armen gerissen werden will. So vergnüge ich mich entweder mit Büchern, von denen ich in Antium einen herrlichen Vorrat habe, oder ich zähle einfach die Wellen – denn das raue Wetter hindert mich am Makrelenfischen. Vor dem Schreiben schreckt mein Geist regelrecht zurück. Ich überlege sogar, mich in Antium niederzulassen und den Rest meines Lebens hier zu verbringen, wo ich in der Tat lieber Bürgermeister wäre als in Rom. Hättest du geglaubt, dass es eine Stadt so nahe bei Rom geben könnte, wo mich niemand stört und doch alle mich gern haben? Hier ist der Ort, um wirklich den Staatsmann zu spielen. Denn dort darf ich es nicht nur nicht tun, sondern ich habe es auch satt.“

Diese Worte wurden nicht etwa von einem heutigen Politiker geschrieben, sondern von keinem Geringerem als Marcus Tullius Cicero (ad Att. 2.6). Nichts Neues unter der Sonne also, dass auch wir uns danach sehnen, ein paar Tage lang Auszeit zu nehmen. Aber was ist das eigentlich, Urlaub? Ein Vergnügen daran zu empfinden, einmal Haus und Hof hinter sich zu lassen und etwas Anderes zu erleben, ist wohl so alt wie die Menschheit. Selbst der mittelalterliche Handwerker wird es genossen haben, ein paar Tage lang sein Dorf verlassen zu können, um eine Marktstadt zu besuchen oder eine Pilgerfahrt zu unternehmen – und Analoges lässt sich zweifellos über den chinesischen Bauern der Zhou-Dynastie oder den iranischen Pferdezüchter der Achaimenidenzeit sagen. Aber bereits dies zeigt schon den grundlegenden Unterschied zur späten Zeit einer jeden Zivilisation, wo „Urlaub“ vielmehr ein gewissermaßen frei drehender Moment geworden ist, eine künstliche Auszeit, die meist kein anderes äußeres Ziel hat als die ungebundene Selbstentfaltung für die einen, die weitgehend tatenlose Entspannung für die anderen.

Die Ganzheit des Daseins, in der Arbeit keine ärgerliche Zeitverschwendung war, sondern gleichbedeutend mit dem Leben und Überleben selbst, zerbricht hier gleichsam in den „Beruf“, der zunehmend ungern oder doch mit dem Hintergedanken an den Ausstieg ausgeübt wird, und die „Freizeit“, deren Phaiakendasein als das echte Leben erscheint – nach Art Neros, der beim Beziehen seiner megalomanen Villa Aurea erklärte, erst jetzt lebe er wie ein Mensch. Diese Dichotomie können zwar nur die wirklich Privilegierten auch in die Tat umsetzen, doch bereits das indirekte Erfahren eines solchen Lebensstils reicht schon, auch den einfachen Menschen ein gefährliches Ideal zu vermitteln und ihnen den Alltag als reine Misere scheinen zu lassen – meist ohne Fluchtmöglichkeit.

Ist eine solche Trennung gesund? Wohl kaum: Selbst jene Menschen, die sich völlig aus den Geschehen der Welt verabschiedet haben, verbringen ihre Tage nicht etwa mit „Chillen“, sondern pausenloser, strengster Tätigkeit: ora et labora, die nur als Varianten desselben Ruhens in Gott verstanden werden. Ob es uns wohl noch einmal gelingen wird, Arbeit und Freizeit wieder zusammenzuführen und ein Dasein zu führen, in dem konkrete Tätigkeit und Gottessuche zusammenfallen? In diesem Sinne: Einen schönen Urlaub!   DE

Der „Rechtsruck“ des neuen EU-Parlaments – ein echter Rohrkrepierer. Anstelle einer starken konservativen Gruppe, die endlich der linksliberalen Brandmauer Paroli bieten und ein echtes politisches Schwergewicht darstellen könnte, haben wir nun gleich drei Fraktionen, die einander misstrauisch beäugen, im Kern aber recht ähnliche Ziele verfolgen. Alle sind sie gegen Masseneinwanderung, alle verteidigen sie die klassische Familie, alle streiten sie gegen die Islamisierung Europas, alle wollen sie mehr Subsidiarität in die EU zurückbringen, alle lehnen sie die Extreme der LGBTQ- und Gender-Ideologie ab, alle wollen sie den Kontinent gegen seine zahlreichen Konkurrenten in der Welt der Multipolarität stärken, alle betrachten sie das Christentum als unverzichtbare Wurzel der abendländischen Identität, alle beäugen sie den modernen Milliardärssozialismus mit großem Misstrauen, alle stemmen sie sich gegen die Klimaapokalyptik, alle rufen sie zu mehr Stolz auf die nationale und die abendländische Geschichte auf – und die Liste ließe sich durchaus noch fortsetzen.

Nun soll freilich nicht geleugnet werden, dass es bei der genauen Definition der gerade aufgezählten Punkte durchaus Differenzen gibt, ebenso wie auch im Empfinden ihrer jeweiligen Dringlichkeit. Zudem bestehen angesichts der Asymmetrie zwischen den europäischen Nationen ebenso wie zwischen den Stammwählerschaften der jeweiligen konservativen Parteien wesentliche Unterschiede im Bereich der Wirtschafts- und Schuldenpolitik Europas und den hiermit zusammenhängenden Kompetenzen. Doch auch die anderen großen Gruppen des EU-Parlaments sind durch oft beachtliche innere Divergenzen geprägt, ohne darum doch so stark zu zerfallen wie die Konservativen.

Das liegt sicherlich zum einen am ganz pragmatischen Wunsch, den Zugang zu den Futtertrögen der vielen attraktiven und einflussreichen Posten nicht zu verlieren, die immer noch das Reservat der großen Systemparteien sind, zum anderen aber auch daran, dass Ideologie wie Praxis der Linken, der Grünen, der Sozialdemokraten, der Liberalen und der Christdemokraten eine innere Vielfalt durchaus aushält und sich nicht zu schade ist, den einen oder anderen Ausreißer als „Einzelfall“ zu tolerieren. Ganz anders die europäische Rechte, die wie besessen ist von einem zentralen Gefühl: der Angst. In der Folge wollen wir uns diese Angst unter drei Grundaspekten einmal genauer anschauen.

Ein Teil dieser Angst ist zweifellos positiv zu werten: Angst vor dem Zerfall traditioneller Werte, Angst vor dem Verlust der Heimat, Angst vor dem sozialen Abstieg, Angst vor dem Aussterben des Glaubens, Angst vor dem Verschwinden der nationalen Identitäten, Angst vor der Überfremdung, usw. – ohne eine echte Angst vor diesen durchaus realen Zukunftsaussichten kann es auch keinen glaubhaften Antrieb geben, über Alternativen zum gegenwärtigen Zerfall zu reflektieren. Hier steckt aber bereits ein erstes Problem, denn viele Konservative sind wie verblendet durch ihre Angst und das Einsehen in die in der Tat wahrscheinlich nicht mehr umkehrbare Natur vieler der Veränderungen, denen das Abendland gegenwärtig unterliegt; und so erschöpfen sie sich denn in immer neuen Anläufen der Zeitkritik, ohne bis auf die implizite Aussage „Vorher war alles besser“ und eine rührselige Idealisierung früherer Zeiten etwas Konkretes zu bieten (wahlweise der Werteliberalismus der 1980er, die fetten Jahre des Wirtschaftswunders, die stolze Machtpolitik des 19. Jahrhunderts, die Legitimität des „Ancien régimes“ vor der Französischen Revolution oder gar die Frömmigkeit des Mittelalters).

Sicherlich: Probleme zu benennen, bietet meist mehr Möglichkeiten zur Konsensbildung als konkrete Lösungen zu skizzieren; die Einfallslosigkeit der meisten konservativen Wahlprogramme ist aber trotzdem beängstigend. Angst ist ein schlechter Ratgeber, wenn sie nicht eng verbunden ist mit dem positiven Wunsch nach etwas Neuem.

Dann wäre da als zweite zentrale Angst der Konservativen die vor der eigenen Machtlosigkeit, die sich ganz zentral im Ukrainekrieg äußert, den ich bei der obigen Aufzählung der Übereinstimmungen und Divergenzen zwischen den Rechten bewusst ausgelassen habe, wie der Leser sicherlich gemerkt hat. Was hat der Ukrainekrieg nun mit „Angst“ zu tun? Blickt man auf die beiden Antworten, die meistens auf der rechten Seite auf den gegenwärtigen Krieg gegeben werden, stellt man fest, dass die Parteinahme für die russische Sache auf der einen Seite und die transatlantische auf der anderen meist kaum von dem Wunsch begleitet ist, dauerhaft der einen oder anderen anzugehören: Nur die wenigsten Konservativen würden gerne langfristig in einem russisch oder selbst einem amerikanisch dominierten Europa leben.

Die Suche nach einem Bündnispartner entspringt eher dem Gefühl der eigenen Machtlosigkeit: Die Russophilen empfinden, dass nur Putin und eine militärische Niederlage der Atlantiker Europa von der Abhängigkeit von den USA befreien kann, während die Atlantiker ganz im Gegenteil denken, dass nur der militärische Schutzschirm der USA den Kontinent vor einem russischen Überfall oder gar verstärkter chinesischer Einflussnahme retten kann. Entsprechend unterstreichen die einen dann die „traditionale“ Facette Russlands, während die anderen die woke Unterwanderung der USA leugnen, und ignorieren gerne neben den offensichtlichen Schwächen des Lieblingsbündners, dass weder der eine noch der andere ein echtes Interesse an einem starken Europa haben kann und nichts dafür tun wird, seine Erstarkung über den Punkt hinaus zu fördern, wo der Kontinent auf eigenen außen- und militärpolitischen Beinen stehen könnte.

Wie die realpolitische und kulturelle Präferenz des Autors dieser Zeilen ausfällt, ist hier nicht der entscheidende Punkt, sondern vielmehr die Beobachtung, dass auch in dieser Frage eindeutig Angst und Negativität alle Argumente vergiften und erheblich mehr Aufwand in den Enthusiasmus gesteckt wird, den einen der beiden Nachbarn zu verteufeln bzw. den anderen zu idealisieren, als jenseits dieser Präferenzen eine echte außen- und militärpolitische Linie zu skizzieren, die zwar eine kluge und strategische Schaukelpolitik umfasst, aber allem voran auf dem Wunsch nach einem ebenso geeinten wie starken Europa gegründet ist. Wer vor lauter Angst vor den starken Nachbarn glaubt, ihm bliebe nur die halbwegs freiwillige Wahl des Hegemons, muss sich nicht wundern, wie ein Lakai behandelt zu werden. Die Rechte braucht ein glaubwürdiges Sofortprogramm zur Stärkung eines unabhängigen Europas, nicht geopolitisches Raunen.

Und schließlich ein dritter Punkt: die Angst vor den Medien. Denn ein wesentlicher Grund der beständigen „Abgrenzung“ der Konservativen voneinander, die schließlich zu ihrer tragischen Aufsplitterung in die drei Gruppen des EU-Parlaments geführt hat, ist die Furcht vor der Medienschelte und der möglichen Abwendung der Wählergunst. Diese Furcht ist nicht unbegründet, denn immer noch ist es so, dass selbst konservative Bürger bei ihrem Versuch, rechte Parteien anderer EU-Länder besser zu verstehen, fast ausschließlich auf die Leitmedien des eigenen Landes angewiesen sind, da konservative Medien immer noch spärlich gesät und meist eher an der eigenen Innenpolitik als an ausländischen Randparteien interessiert sind.

So weiß der AfD-Wähler über den „Rassemblement National“ vor allem nur das, was die deutschen Leitmedien von den französischen Leitmedien abschreiben, und dasselbe gilt natürlich auch andersherum. Wie glaubwürdig das Resultat ist, kann man sich denken. Will sagen: Man hat mit der eigenen Selbstrechtfertigung und dem Ringen um eine halbwegs gerechte Behandlung im jeweils nationalen Parteiengefüge schon so viel zu tun, dass man nicht auch noch die Entdämonisierung der konservativen Parteien im Ausland betreiben kann und daher das allgemeine Narrativ zunächst einmal bestehen lässt.

Dies ist aber meines Erachtens ein zwar verständlicher, aber schwerer Fehler, denn da der Druck auf die Rechte zu nicht unwesentlichen Teilen mit „internationalen“ Instrumenten ausgeübt wird (EU, IWF, UNO, Rating-Agenturen, internationale Gerichtshöfe, etc.), muss der Gegendruck logischerweise auch auf derselben Ebene agieren können und der Kampf gegen den universalistischen Brüsseler Europäismus entsprechend eine abendlandpatriotisch-hesperialistische Komponente aufweisen. Anstatt Abgrenzung sollte man daher besser den Schulterschluss suchen – was freilich freundschaftliche Ermahnungen, interne Dispute um die beste Strategie oder die Ausgrenzung offensichtlicher Spinner nicht ausschließt.

Insgesamt also: Angst ist immer ein schlechter Ratgeber, und wollen die europäischen Konservativen endlich jene Rolle ausüben, die ihnen eine immer steigende Zahl der Wähler zuzudenken scheint, wäre es höchste Zeit für etwas Mut und die Beherzigung der Habsburgischen Devise „Viribus unitis“!   DE

 

 

 

Als im Januar 2015 Michel Houellebecqs Sensationsroman „Unterwerfung“ erschien, wurde er vor allem in der deutschen Presse mit einer gewissen Verstörung aufgenommen. „Satire“, sagten die einen, „Warnung vor rechtsradikalen Narrativen“ die anderen. Was war geschehen? Houellebecq hatte in seinem Roman mit fast chirurgischer Präzision ein künftiges Szenario entworfen, in dem Frankreichs „Mitte der Gesellschaft“ es lieber vorzog, mit den Linksextremen und den „moderaten“ Islamisten zu paktieren, als eine Regierung unter Marine Le Pen zu tolerieren. Die Folge: Die Einsetzung eines muslimischen Präsidenten, dem es gelingt, Schritt für Schritt den Islam als neue Leitkultur zu etablieren, der sich alle unterwerfen – nicht aus Glauben, sondern aus zynischem Opportunismus.

Denn der Islam bietet sich im Roman als ideale Kompromissformel dar, der von links bis rechts fast alle Funktionsträger in Politik, Verwaltung, Medien und Universitäten den einen oder anderen Vorzug abgewinnen können, ohne dem bisherigen klassischen Gegner einen Schritt entgegenkommen zu müssen: Selbstmord aus Angst vor dem Tod – verschönert durch Polygamie, Shisha und Lukum.


Knapp 10 Jahre später scheint es so weit zu sein, dass erste Bausteine der oben skizzierten Konstellation sich tatsächlich in der „echten“ Realität zusammenfügen.
Emmanuel Macron hat nach dem für seine Partei desaströsen Resultat der Europawahlen die Entscheidung getroffen, die französische Nationalversammlung aufzulösen, um einen Befreiungsschlag für seine seit Jahren angeschlagene Popularität zu wagen. Frankreich sollte bewusst in die Unregierbarkeit gestürzt werden, um daraufhin den beiden „Extremen“, also dem „Rassemblement National“ der Marine Le Pen ebenso wie der neuen „Volksfront“ Jean-Luc Mélenchons, die Schuld zuzuschieben und sich erneut als Kandidat der Mitte zu empfehlen. Ob anlässlich einer neuerlichen Parlamentsauflösung 2025, oder – so ein hartnäckiges Gerücht – anlässlich einer verfassungsmäßig eigentlich nicht vorgesehenen dritten Präsidentschaftskandidatur unter Notstandsbedingungen: Macron wollte sich als Retter in der Not profilieren – auch, wenn er die Not dazu selbst schaffen mußte.
Das Resultat der Wahlen ist nun aber keineswegs eindeutig ausgefallen: Keine der drei großen Gruppen – die zentristischen Macronisten, die Linksextremen und der „Rassemblement“ – verfügt auch nur ansatzweise über eine Mehrheit, und so scheint Frankreich in die Unregierbarkeit hineinzuschlittern. Möglich sind drei Modelle.

    Erstens: Es kommt zu einer Koalition zwischen dem Zentrum und der Rechten unter Führung Le Pens bzw. ihrer rechten Hand, Jordan Bardella (aber es kann als so gut wie ausgeschlossen gelten, daß sich Macron einer solchen Konstellation unterwirft). Die Folge: Chaos. Die Rating-Agenturen und Börsen würden die französische Wirtschaft (und mit ihr wohl die ganze Eurozone) in Grund und Boden spekulieren; Bürokratie, Medien, Judikative und Universitäten würden jegliche Regierungsentscheidung boykottieren; und die großen Städte, allen voran Paris, würden im Chaos der Dauer-Demos versinken.
    Zweitens: Macron setzt (wie in den letzten Jahren) auf von ihm kontrollierte Minderheiten- oder Expertenregierungen, die freilich überaus unstabil sein werden und faktisch nur die laufenden Geschäfte regeln können. Die Folge: Chaos. Die jetzt schon seit Jahren überfälligen schweren Reformen werden einmal mehr in die Zukunft verschoben; Frankreich wird mehr denn je zum „kranken Mann Europas“ und entwickelt sich zu einem ethnisch zersplitterten Dritte Welt-Land.
    Drittens: Macron unterstützt oder toleriert („widerstrebend“) eine linksradikale Regierung, vielleicht unter einem „gemäßigten“ Sozialdemokraten wie etwa Raphael Glucksmann, der sich auf eine EU-konforme Wirtschafts-, Umwelt- und Außenpolitik konzentriert und seinen radikaleren Partnern die weitere „woke“ Umgestaltung der französischen Gesellschaft überläßt. Die Folge: Chaos. Denn es käme zu einer völlig ungesteuerten Flutung des Landes durch Migrantenheere bei gleichzeitiger Diversitäts-, Gender- und LGBTQ-Quotenpolitik und semi-kommunistischer Freiheitsbeschränkung – alle drei fest im Programm Jean-Luc Mélenchons verankert, dem eigentlichen Kopf der neuen „Volksfront“ und Anführer seiner wichtigsten Komponente, „La France Insoumise“. Denn diese Partei vertritt in fast schon sprichwörtlicher Weise den „Islamogauchisme“, also die (eigentlich widersprüchliche) Verbindung linksextremer und islamistischer Positionen, die sich nur vorübergehend vereinen in ihrem gleichstarken Ressentiment gegen den „alten weißen Mann“ – und in der Ruchlosigkeit, mit der sie den Partner als bloßes Instrument auf dem Weg zur Macht betrachten.
In jedem dieser Fälle steuert nicht nur Frankreich, sondern ganz Europa auf ein dystopisches Szenario zu: Ein unregierbares Kernland, dessen politischen, wirtschaftlichen und ethnischen Bruchlinien auf demokratischem Wege nicht mehr zu kitten sind und früher oder später die Machtfrage erzwingen werden – und zwar nicht im Parlament, sondern auf der Straße. Dabei wird den Migrantengesellschaften der berüchtigten Banlieues eine zentrale Rolle zukommen, da sie aufgrund ihrer Zahl, ihrer Jugend, ihrer Kohäsion und auch ihrer Gewaltbereitschaft im deutlichen Vorteil sind.

Dies ist überall in Frankreich ein offenes Geheimnis, und daher buhlt nicht nur die Linke, sondern zunehmend auch die Rechte um die Stimmen der Banlieues. Wie in Houellebecqs „Unterwerfung“ ist es daher höchstwahrscheinlich, dass der Islam egal, wie die Situation ausfällt, das Zünglein an der Waage sein wird und seine Unterstützung oder doch sein Stillhalten dem angedeihen lassen wird, der die höchsten Sozialleistungen verspricht – und der gleichzeitig die entsprechenden Weichen zu einer immer größeren Islamisierung des Landes stellt.   DE 

Klonovsky hat - links im Bild - im Regal eine kleine Kopie des Raubs der Sabinerinnen von Giambologna stehen. In der Tat symbolisiert diese Statue unsere Zeit sehr gut und leider nicht die von Benvenuto Cellini, die ganz in der Nähe steht.

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