Inzwischen, so muss man konstatieren, sind schon die beiden Worte „Alles für …“ bereits strafbar, sofern sie vom falschen Menschen ausgesprochen werden. Ist das lächerlich oder vielleicht sogar an Komik nicht zu überbieten? Nein, leider nicht! Es ist für einen Rechtsstaat hochgradig gefährlich, so vorzugehen, wie es der deutsche momentan macht. Dass „Alles für Deutschland" in der Vor-Höcke-Zeit von der „Bild“-Zeitung über den „Spiegel“ bis hin zur Schröder-SPD genutzt wurde, zeigt ja, dass der Satz eine Unschuld besitzt, die er erst durch die Existenz eines Björn Höcke verloren hat. Es geht also hier weniger um den Satz und seine wissenschaftliche Einordnung in die deutsche Geschichte als um eine haltlose Bestrafung eines unliebsamen Politikers. Dass sich ein Gericht und ein Richter dafür hergeben, ist nichts anderes als skandalös. Vor allem: Seit der Gerichtsverhandlung gegen Höcke weiß ja jeder Hobbyhistoriker und Gruselspezialist für alles Nazi-Mäßige, dass „Alles für Deutschland" auf den Dolchen der SA eingraviert war, also mitnichten eine ständig präsente Naziparole war, wie man Björn Höcke nicht müde wird zu unterstellen. Dass der „Spiegel“ in seiner Kurzmeldung über die Verurteilung gestern noch diese Parole fälschlicherweise als SS-Parole anführt, ist ja ein Hinweis, dass dieses so scheinbar allgemeingültige Wissen über jenen Satz doch noch nicht zu jedem vorgedrungen ist. Zumindest noch nicht zu den „Spiegel“-Redakteuren. Aber Björn Höcke wird weiterhin Nazi-Allwissenheit unterstellt. Das ist schlicht Gesinnungsjustiz, und die gab es in Deutschland zuletzt in der DDR.
Je schneller die sogenannte liberale Demokratie ihren Kipppunkt erreicht – und der wird kommen, das haben die Wahlen vom Wochenende in Frankreich gezeigt –, desto rigider muss dieses System sich schützen und desto undemokratischer und totalitärer wird es vorgehen. Dass irgendwann Deutschland allein auf weiter Flur in Europa steht und die Rechten mit geheimdienstlichen Mitteln, politischer Justiz und massiven Verboten bekämpft, während die Rechten in allen anderen Ländern Europas bereits an der Macht sind, könnte man, wenn man sich naiv stellte, auf die deutsche Wunde 1933–1945 zurückführen. Es könnte aber auch sein, dass politische Verfolgung und Unterdrückung Teil einer deutschen Lust sind, die ganz unabhängig von der Anzahl an Stolpersteinen, Holocaust-Mahnmälern und Gefängnis-Gedenkstätten weiterwirkt. Insofern sind die dämonischen Fantasien, die man der AfD im Allgemeinen und einem Björn Höcke im Besonderen unterstellt, nichts weiter als Projektionen der eigenen Lust an der Macht. Nur dass man sie jetzt liberal zu camouflieren sich bemüßigt sieht. Zumindest das hat man aus der Geschichte gelernt. Vahlefeld
Man höre sich auch an, was Major a.D. Florian Pfaff über den "bewaffneten Haufen" Bundeswehr zu sagen weiß.
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