Stationen

Dienstag, 31. März 2015

Szenenwechsel

Lange Zeit habe ich fast nur Musik aus der Barockzeit gehört. Das hat wenig damit zu tun, dass sie nicht nervt, mich nicht mit dramatischen Kämpfen zwischen Licht und Finsternis und der Last zur Auflösung drängender Akkorde belädt, sondern dass sie tendenziell unendlich ist. Benn hat geschrieben, nicht Entwicklung, sondern Unaufhörlichkeit werde das Daseinsgefühl unserer Zeit sein. Genau das fand ich in der Musik des Barock.
Seit ich 2007 alles verlor - die besten Freunde, die nach Kanada auswanderten, die Frau, von der mich nun die Scheidung trennte, meine Mutter die verstarb, mein vorheriges Auskommen, weil mich die Lehman-Krise wie ein Tsunami fortriss, meine Geschwister, weil sich deren Niedertracht nach dem Tode meiner Mutter ungezügelt entfalten wollte - höre ich fast nur Opern.

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