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Montag, 24. Januar 2022

Portus Iulius - das kleine italienische Atlantis

 

Durch bradyseismische Erdbewegung versank in Lauf der Jahrhunderte der Hafengebiet um den Hafen, den Oktavian während des Bürgerkriegs gegen Sextus Pompeius von Agrippa für seine westliche Kriegsflotte hatte bauen lassen.

Der Hafen wurde an der dortigen Stelle gebaut, weil der in der Nähe befindliche Lago d'Averno sich durch seine versteckte Lage als Werft eignete. Im Lauf der Jahrhunderte sank das umgebende Terrain auf Grund des Bradyseismos, und im IV. Jahrhundert n.Chr. wurde er sich selbst überlassen und verschwand später völlig unter dem Meer. Ab 1985 wurde er zum Gegenstand von Unterwasserarchäologie und dann sogar Unterwasserrestaurierung (von v.a. Bodenmosaiken). Heute ist sein Areal der größte Unterwasserpark der Welt und kann mit einem U-Boot bei Tag und bei Nacht besichtigt werden.

Man kann wohl nicht ausschließen, dass er eines Tages wieder auftaucht! Denn an anderen Stellen der Phlegräischen Felder geschah genau dies: einst in historischer Zeit unter Wasser stehende Landflächen hoben sich wieder. Man kann heute an einer Markthalle aus römischer Zeit noch die Bohrmuscheln betrachten, die sich an den Säulen absetzten, als die Halle unter Wasser stand. Das sind zwar sehr langsame geologische Bewegungen, aber dafür dass es sich um Bewegungen auf einer geologischen Zeitskala handelt, sehr sehr schnelle. Neapel ist nicht nur in kultureller Hinsicht die wohl wunderlichste Stadt der Welt.

Hier gibt es weitere Informationen.

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