Stationen

Donnerstag, 19. Mai 2022

Wie konnte es so weit kommen?

 


 Der Schlüsselmoment

 

Wie es so weit kommen konnte? All dies habe ich seit 1973 kommen sehen. Schritt für Schritt. Und ich weiß ganz genau, wie es so weit kommen konnte, weil ich es vorhergesehen habe und dann sah, wie es Gestalt annahm. Aber ich kann es euch nicht erzählen und erklären, weil ich müde bin und keine Zeit mehr dafür habe. Die Beobachtung des Entstehungsprozesses hat mich erschöpft. Ich habe Wichtigeres zu tun. Der Lectura Dantis, der Kunstgeschichte von Michael Baxandall, Reinhard Liess, Ernst Gombrich, Arnold Hauser und Federico Zeri, den Pilzen, Bäumen und Wildkräutern, allem, was eine Landschaft lesenswert macht, gilt meine Zeit. 

Ich weiß, seit ich das Phänomen Mafia genauer unter die Lupe genommen habe, wie fließend der Übergang zwischen politischer Selbstgerechtigkeit, Bequemlichkeit, Opportunismus und Kriminalität sein kann. Dass ich diese Drift eines Tages in Deutschland erleben würde (noch dazu nicht nur als Sektor eines Teils des Staatswesens wie in Italien, sondern im Herzen der über Ordnung und Recht wachenden Institution), das allerdings hätte ich mir noch vor 7 Jahren nicht vorstellen können. Aber den globalen Prozess, der uns in die Situation bringen musste, in der wir uns heute befinden, den fing ich 1973 an zu erwarten, als ich zum ersten Mal erfuhr, die Kybernetik arbeite daran, eine Telematische Gesellschaft zu schaffen. Seit damals stellt sich für mich die Frage, wie Bürgerrechte gegen den Missbrauch übermächtiger Technokraten mit informatischer Kompetenz geschützt werden können, denn ich habe nie daran gezweifelt, dass Datenschutzgesetze und die bestehenden Institutionen allein nicht ausreichen würden. Wie die Nukleartechnologie besitzt auch dieser Wissenszweig intrinsische Eigenschaften, die das Zusammenleben so konditionieren, dass es nicht reicht, die damit verbundenen Gefahren nur durch Richter und Polizisten in Schach zu halten.


 

Der allmähliche Niedergang der medizinischen Wissenschaft begann in den 80ern ausgehend von den Bereichen Ernährungswissenschaft, Allergologie, Phytotherapie und Psychiatrie, in denen sich immer mehr inorthodoxe Heilmethoden und unwissenschaftliche Lehren ausbreiteten, die auf puren Spekulationen fußten (deren gemeinsamer Nenner das Unbehagen von Patienten war), aber von sektiererischen Medizinern, bei denen immer ein Gemisch aus Idealismus, Opportunismus und blindem Glauben vorhanden war, wie gesicherte Erkenntnisse in den Fachzeitschriften thematisiert wurden. Gleichzeitig fand ein globaler Prozess statt, der den Zugriff mächtiger Interessengruppen auf das Gesundheitsmanagement begünstigte. Verblödung im Innern (einst weltberühmte Universitäten wie Pisa und Wien bieten heute den Medizinern Kurse in Homöopathie an) und gnadenlose Attacken von außen (die WHO wird heute zu 80% von privaten Geldgebern finanziert und zu 20% von den Staaten der Erde, während es vor 50 Jahren umgekehrt war) brachten uns dorthin, wo es irgendwann zu einem ERWÜNSCHTEN Semmelweis-Reflex kommen muss.


Nicht nur in Deutschland wurde Kompetenz durch Wunschdenken und Machthunger ersetzt.

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