"Die deutschen Rechten sind so ziemlich die einzigen europäischen Rechten, die meinen, sie müssten ohne Wenn und Aber zu Russland stehen. Auch wenn ich fast alle Entwicklungen in der westlichen Welt ablehne, treibt mich das nicht zwingend an die Seite Putins (oder gar Chinas). Die Freiheit verteidigt man schlecht an der Seite von Autokraten." Michael Klonovsky
Ich
hätte es seit 2011 wohl kaum ertragen können, die politische Entwicklung in Deutschland zu verfolgen, wenn Klonovsky nicht wäre.
Hier aber sagt er völligen Unsinn. Sein Misserfolg bei der
Bundestagswahl hat ihm nicht gut getan, er hat seinen sonst so soliden
Realitätssinn eingebüßt. Außerdem möchte er natürlich nicht, dass mit seiner russischstämmigen Frau so rüpelhaft umgegangen wird wie mit der Netrebko. Deshalb dieses Virtue Signaling.
Es geht vordergründig erst mal gar nicht um Freiheit, sondern um
Geopolitik. 1997 kündigte Biden an, dass die Natoerweiterung die Russen
seiner Ansicht nach dazu drängen würden, anzugreifen, siehe das Video oben. Die US-Politik in
der Ukraine SOLLTE einen Angriff provozieren, sie ist die Emser Depesche,
mit der die Ukrainer in einen Stellvertreterkrieg gezwungen wurden.
Europa ist das Glacis der Splendid Isolation, wir sind die BieloUSA.
Völliger Unsinn ist Klonovskys Wort, die deutsche Rechte sei die
einzige... Das genaue Gegenteil ist der Fall. Die deutsche Rechte ist
die einzige, die wirklich in Bedrängnis gekommen ist durch den deutschen
Gesinnungskollektivismus, der durch diesen Krieg, der das
Auffassungsvermögen des deutschen Michels (auch des Michel Klonovsky, argwöhne ich)
übersteigt, zum Gesinnungsparoxismus geworden ist. Interessant ist
vielmehr, dass in Frankreich und Italien de facto ein Schulterschluss
zwischen Rechter und Linker stattfindet bezüglich der Rolle Bidens und
seiner beunruhigenden Senilität. Seit den 90-ern schwächen die USA
Russland. Nichts dagegen einzuwenden, wenn sie versucht hätten, Russland
gleichzeitig ins Boot zu holen. Haben sie aber nicht, obwohl Berlusconi
dazu drängte. Eine Schwächung Russlands wird den Islam zu einer immer
stärkeren Bedrohung machen und China erst recht. Und da haben wir noch
gar nicht von Indien gesprochen. Nein, völlig weltfremd, was Klonovsky
sagt. Er soll sich den Italienischkurs von Assimil anschaffen und
lernen, lernen, lernen. Die Italiener sind nicht so weltfremd wie die
Deutschen. Wenn Klonovsky endlich gut genug italienisch versteht, wird
er auch begreifen, was für ein unsäglich dummes Buch Martin Mosebach
über Italen geschrieben hat. Das einzige, was Klonovsky bemerkt zu haben
scheint, ist, dass Matteo Salvini, der sich früher sehr viel
unbefangener zu Putin bekannte (damals, als Klonovsky dies gefiel), als
man es in Deutschland je tat, zur Zeit begreiflicherweise verlegen und
betreten ist. Und Berlusconi distanzierte sich am 10. April
unmissverständlich coram publico von Putin mit großem Bedauern, denn er
war aufrichtig befreundet mit ihm (wie mit Aznar und Erdogan, bei deren
Nachkommen er Trauzeuge ist). Aber diesen Krieg führt Putin nicht
leichtfertig, sondern im Bewusstsein, dass ungeheuer viel auf dem Spiel
steht. Die Ukraine trifft ein noch tragischeres Schicksal als das immer
wieder geteilte Polen. Dadurch das Selenskyj die Unterscheidung zwischen
Kombattanten und Nichtkombattanten offiziell aufgehoben hat, kommt es
zwangsläufig zu Massakern. Und es besteht der berechtigte Verdacht, dass
sie auch vom Asow-Regiment begangen werden. Wenn überhaupt werden wir
nur sehr spät wissen, was in dem überschaubar kleinen Städtchen Butscha
wirklich geschah. Klonovsky tat früher die Kriegsgefahr mit der selben
Leichtfertigkeit ab, mit der er jetzt urteilt. Putin habe ganz andere
Sorgen, als mit dem Westen auf Konfrontationskurs zu gehen, meinte er.
Dabei war bereits die mit der Wiedervereinigung verbundene Drosselung
der atomaren Abschreckung eine Garantie, dass konventioneller Krieg in
Europa zurückkehren würde. Darauf wartete ich seit 1992. Und in
Jugoslawien krachte es dann bald.
Virtue Signaling eines Mannes, der seiner russischstämmigen Frau die Unannehmlichkeiten ersparen will, die Netrebko erfahren musste |
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